An der Frankfurter Allee in Berlin-Lichtenberg ist ein verklinkerter Büroneubau nach Plänen des Büros Tchoban Voss Architekten fertiggestellt worden. Mit dem sachlichen Bürogebäude wird eine städtebauliche Lücke an der zentralen Verkehrstrasse unweit der Lichtenberger Brücke geschlossen.

Auf einem 6.000 Quadratmeter großen Gebäude ist an der Frankfurter Allee 204-206 in Berlin-Lichtenberg ein Neubau nach Plänen des Büros Tchoban Voss Architekten entstanden. / © Foto: Klemens Renner / Tchoban Voss Architekten

© Fotos: Klemens Renner / Tchoban Voss Architekten
Text: Björn Leffler

 

An der Frankfurter Allee ist in Berlin-Lichtenberg unweit der Lichtenberger Brücke ein Gewerbe-Neubau nach Plänen des Büros Tchoban Voss Architekten an den Hausnummern 204-206 fertiggestellt worden.

In Fußnähe zum Bahnhof Lichtenberg hat der Bauherr, das Unternehmen Frankfurter Allee 206 GmbH, die Errichtung des Bürogebäudes mit eingeschossiger Tiefgarage gestaltet. Zum trapezförmig gestalteten Gebäude gehört auch ein Innenhof.

Am Bahnhof Lichtenberg ist ein unspektakulärer Büro-Neubau entstanden

Im Erdgeschoss soll ein hochwertig gestaltetes Foyer künftig die Mieter des Gewerbebaus begrüßen. Dies ist über den Vorplatz an der Frankfurter Allee 204 zu erreichen. Darüber hinaus stehen den Nutzern drei weitere Gebäudeeingänge zur Verfügung.

Sämtliche Neben- und Technikräume sowie die Tiefgarage (mit insgesamt 42 Stellplätzen) wurden im Untergeschoss des Gebäudes untergebracht. Der Rohbau erfolgte überwiegend in Stahlbetonbauweise mit Flachdecken und tragenden vertikalen Bauteilen, wie Stützen, Wandscheiben und Kernwänden.

Dynamische Fassadengestaltung soll die Optik des Gebäudes aufwerten

Aus gestalterischen Gründen wurden die Fassaden des Gebäudes bereichsweise unterschiedlich ausgebildet. Straßenseitig wurde für die Fassade eine Konstruktion mit Wärmedämmung, Klinkern und großzügigen Fensterelementen gewählt.

Durch den Wechsel der Fensteranordnung ist die Fassade optisch in zwei Bereiche geteilt. Im Sockel (Erdgeschoss und 1. OG) liegen die Fensterelemente übereinander und sind so aufgeteilt, dass die Gebäudeecken „geschlossen“ bleiben.

Teilweise begehbares Flachdach mit Wasserspeicherung

Somit hebt sich der Sockel optisch vom darüberliegenden Bereich ab. In den darüber liegenden Geschossen sind geschossweise Verschiebungen der einzelnen Elemente um ein Rasterfeld realisiert worden, wodurch ein etwas dynamischeres Bild entsteht.

Den horizontalen Gebäudeabschluss bildet ein Flachdach als Retentionsdach mit Wasseranstauung, teilweise begrünt und begehbar. Teilbereiche, in denen sich die Gebäudetechnik befinden, werden durch eine geschosshohe Einhausung abgegrenzt.

Frankfurter Allee: Büroneubau schließt städtebauliche Lücke

Der streng und sachlich gestaltete Neubau schließt eine städtebauliche Lücke am östlichen Ende der Frankfurter Allee. Der Neubau ist auf einem rund 6.000 Quadratmeter großen Grundstück entstanden.

Der Neubau erhielt die oben bereits erwähnte, markante  Klinkerfassade, die sowohl in der Materialwahl als auch in der Farbgebung den historischen Industriegebäuden aus dem frühen 20. Jahrhundert nachempfunden ist. Diese Gestaltung setzt einen auffälligen Kontrast zu der überwiegend postmodernen Architektur aus der DDR-Zeit in der Umgebung.

Die Klinkerfassade soll dem Neubau eine interessante Gestaltung verleihen

Die Eingangsbereiche sind zweigeschossig gestaltet. Großformatige Hausnummern sollen nach Angaben der Architekten für eine deutliche und gut sichtbare Adressbildung sorgen. In den darüber liegenden Etagen ist die Klinkerstruktur überwiegend glatt gehalten.

Einzelne Klinker mit durch Kohlebrand entstandener konvexer Oberfläche, die in unregelmäßigen Mustern angeordnet sind, setzen sich von der glatten Oberfläche ab und sollen interessante Akzente schaffen, besonders bei verschiedenen Sonnenständen und Lichtverhältnissen. Dennoch kann dies nicht über die alles in allem wenig kreative und ausgesprochen nüchterne Gesamterscheinung des Gebäudes hinwegtäuschen.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Foto: Klemens Renner / Tchoban Voss Architekten

© Foto: Klemens Renner / Tchoban Voss Architekten

© Open Street Map

Quellen: Tchoban Voss Architekten, Architektur Urbanistik Berlin, Deutsches Architektur Forum, Frankfurter Allee 206 GmbH

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One Comment

  1. Böhme 31. Juli 2024 at 17:46 - Reply

    “Dennoch kann dies nicht über die alles in allem wenig kreative und ausgesprochen nüchterne Gesamterscheinung des Gebäudes hinwegtäuschen.”

    Sehr zutreffend formuliert! Ein völlig unspektakulärer Zweckbau …!

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