Inmitten der Goerz-Höfe in Berlin wird ein technisches Denkmal wieder instandgesetzt: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt 50.000 Euro für die Sanierung eines historischen Stahlturmaufsatzes und eines Lastenkrans zur Verfügung. Der Stahlturm ist Teil eines industriellen Ensembles aus der Gründerzeit und prägt das Stadtbild auch heute noch.
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Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt mit einem Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro die Instandsetzung des Stahlturmaufsatzes und des Lastenkrans im historischen Gebäude der Goerz-Höfe. Die Gelder stammen aus Spenden und den Erträgen der Lotterie GlücksSpirale. Das Gebäude 3 in den Goerz-Höfen ist ein technisches Denkmal und zählt mittlerweile zu den mehr als 220 Objekten in Berlin, die von der Stiftung gefördert werden.
Aufstockung aus viergeschossigen Zweigelenkrahmen und Dachplattform
Der Stahlturm, der Teil des denkmalgeschützten Ensembles ist, steht als Einzeldenkmal im Fokus. Der Bau aus der Zeit um 1900 beherbergte einst die Firma C.P. Goerz, die optische Geräte herstellte. Besonders markant sind die oberen Turmgeschosse, deren Fassade prägend für das Erscheinungsbild des gesamten Ensembles ist. Der Lastenkran, der über das Dach hinausragt, erinnert an die industrielle Nutzung des Gebäudes und ist ein weiteres charakteristisches Element des Areals.
Symbol für industriellen Fortschritt: Bedeutung des Goerz-Areals
Der Stahlturmaufsatz, der 1914 zum Gebäude hinzugefügt wurde, diente der Justierung von Periskopen und Entfernungsmessern und ragt mit seinen 22 Metern über das bestehende Gebäude hinaus. Obwohl die Bauvorschriften für die Aufstockung des Gebäudes zu dieser Zeit überschritten wurden, wurde sie aufgrund der kriegsrelevanten Nutzung genehmigt.
Der Stahlturmaufsatz und der Kran sind nicht nur technische Relikte aus der späten Kaiserzeit. Sie stehen auch für den industriellen Fortschritt und die Bedeutung des Standorts für die optische Technik.
Goerz-Höfe in Friedenau: Vom Fabrikgebäude zum kreativen Zentrum
Die Goerz-Höfe sind jedoch mehr mehr als nur ein technisches Denkmal. Sie sind ein lebendiger Teil Berlins. Seit über 120 Jahren beherbergen sie zahlreiche Gewerbeeinheiten und bieten Raum für Kreative aus den Bereichen Architektur, Design und Medien. Die denkmalgeschützte Architektur zieht aber nicht nur Arbeitskräfte aus der Kreativbranche an, sondern ist auch ein beliebter Ort für Kulturveranstaltungen und Projekte.
Die Sanierung des Stahlturmaufsatzes und des Lastenkrans dürfte damit nicht nur den Erhalt eines wichtigen Gebäudes sichern, sondern auch dazu beitragen, das historische Erbe der Goerz-Höfe für die Zukunft zu bewahren.
Quellen: Berliner Woche, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Goerz-Höfe, Gazette Berlin