Der Berliner Mauerweg verbindet Geschichte mit moderner Mobilität: Die Sanierung sorgt für Nachhaltigkeit und barrierefreie Nutzung entlang des ehemaligen Grenzstreifens. Im September haben im Bereich „Grünzug am Buschgraben“ im Bezirk Steglitz-Zehlendorf Bauarbeiten zur Erneuerung des Weges begonnen.
© Foto Titelbild: Konstantin Börner / Grün Berlin GmbH
Text: Björn Leffler
Im September 2024 haben die vorbereitenden Arbeiten für die Erneuerung des Berliner Mauerwegs im Bereich „Grünzug am Buschgraben“ im Süden Berlins begonnen. Dieser Abschnitt in Zehlendorf ist bereits das dritte Teilstück, das im Rahmen der Qualifizierung des 160 Kilometer langen Erinnerungswegs modernisiert wird. Die Fertigstellung des aktuellen Projekts ist für Sommer 2025 geplant, verantwortlich dafür ist die landeseigene Grün Berlin GmbH.
Der betroffene Wegabschnitt von 1,15 Kilometern erstreckt sich von der Machnower Straße bis zu einem angrenzenden Seniorenwohnheim. Aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse und des minimalen historischen Wegebaues ist der Abschnitt stark beschädigt. Die grundlegende Erneuerung sieht einen nachhaltigen und verkehrssicheren Belag vor, der sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer optimal nutzbar sein wird.
Vor Beginn der Bauarbeiten werden Schadstoffanalysen und Untersuchungen der bautechnischen Eignung des Bodens durchgeführt. Der abgetragene Asphalt wird umweltgerecht recycelt.
Zehlendorf: Nachhaltigkeit und mehr Aufenthaltsqualität am Berliner Mauerweg
Im Rahmen der Bauarbeiten wird die Aufenthaltsqualität entlang des Weges erhöht. Fünf neue Sitzbereiche werden geschaffen, ausgestattet mit regionalem Eichenholz und verzinktem Stahl. Diese wetterfesten Möbelkombinationen aus Bänken und Tischen stehen auf Flächen, die mit Kleinpflaster befestigt werden. Zusätzlich wird der Weg abschnittsweise verschmälert, um den Baumbestand zu schonen und der Natur mehr Raum zu geben.
Die besondere Bodenbeschaffenheit und die Anforderungen des Natur- und Artenschutzes stellen eine Herausforderung für die Projektverantwortlichen dar. Um Amphibien auch während der Bauzeit zu schützen, werden spezielle Schutzzäune errichtet. Ein Fachbüro kartiert die Tiere und setzt sie an sichere Orte um. Während der gesamten Bauphase wird die Maßnahme ökologisch begleitet.
Mobilität und Erinnerung: Ein geschichtsträchtiger Weg wird modernisiert
Dieser Abschnitt des Mauerwegs verläuft entlang des ehemaligen westlichen Zollwegs. Die geografische Grenze zwischen dem brandenburgischen Kleinmachnow und West-Berlin liegt im Buschgraben. Die grundlegende Erneuerung des Mauerwegs begann 2022 mit dem Abschnitt zwischen der Lohmühlenbrücke und dem Schlesischen Busch. Dieser wurde 2023 fertiggestellt und an das Bezirksamt Treptow-Köpenick übergeben.
Ein weiteres großes Teilprojekt ist der südliche Mauerweg am Jenbacher Weg, der sich über 5,5 Kilometer durch den Grenzstreifen zwischen Marienfelde, Lichterfelde und Großbeeren zieht. Auch dieses Teilstück wurde 2023 abgeschlossen und an die Stadtgüter übergeben. Ziel ist es, den Berliner Mauerweg längst seiner gesamten Strecke barrierefrei, nachhaltig und sicher auszubauen.
Finanzierung und Zielsetzung der Verkehrswende
Die Sanierung des Berliner Mauerwegs erfolgt auf Grundlage eines Senatsbeschlusses von 2019. Bis 2026 stehen für die Modernisierung insgesamt rund zwölf Millionen Euro zur Verfügung. 90 Prozent der Mittel stammen aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW-Tourismus), finanziert durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Die restlichen 10 Prozent werden von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt getragen.
Der Berliner Mauerweg dient nicht nur der Erinnerung an die deutsch-deutsche Geschichte, sondern soll auch langfristig als barrierefreier Freizeitweg erhalten bleiben. Die Verbindung von historischer Bedeutung und moderner Infrastruktur unterstützt zudem die Verkehrswende und fördert nachhaltige Mobilität in der Hauptstadt.
Quelle: Grün Berlin GmbH, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
@ ews: ein Dark Mode für die Webseite wäre mir sehr lieb