Seit der Gründung vor sieben Jahren findet der Unterricht im Gymnasium Römerhof in provisorischen Containeranlagen statt. Nun beschloss der Magistrat den lang ersehnten Neubau: Ab dem Schuljahr 2027 / 2028 können die neuen Räumlichkeiten genutzt werden.

Der Umzug von dem Container-Provisorium in den Neubau ist zum Schuljahr 2027/2028 geplant. / © Foto: Wikimedia Commons, Protossdesign, CC-BY-4.0

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© Quelle Visualisierung Titelbild: Schulbauoffensive Gymnasium Römerhof / Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main

 

Am 10.02.2025 beschloss der Magistrat den Neubau des Gymnasiums Römerhof in Frankfurt Bockenheim. Das Gelände in der Nähe des Rebstockparks soll sich in den nächsten Jahren stark verändern: Auf dem ehemaligen Tennen-Sportplatz, nördlich der bestehenden Containeranlage, entsteht bald ein dreistöckiges Gebäude in Holzmodulbauweise.

Hierfür ist eine Investition von 103 Millionen Euro vorgesehen. Einige Monate zuvor stellte man die Umsetzung des Bauvorhabens aufgrund von Einsparungen in Frage. Nun kann die Stadt das Projekt im Rahmen der 2024 verordneten Schulbauoffensive priorisieren und beschleunigt umsetzen. Der Umzug von dem Container-Provisorium in den Neubau ist zum Schuljahr 2027/2028 geplant. Nach dieser Umsiedlung beginnen der zweite Bauabschnitt sowie die Fertigstellung der Außenanlagen. Diese Maßnahmen soll bis März 2029 andauern.

Neubau des Gymnasiums Römerhof: Mehrwert auch außerhalb des Schulbetriebs

Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern und Außenstehende konnten seit Herbst 2020 für etwa ein Jahr ihre eigenen Vorstellungen und Ideen mithilfe von Umfragen einbringen. So sollen bei der räumlichen Planung die Prozesse des Schulalltags optimal berücksichtigt werden. Für den von dem Hamburger Architekturbüro Gerkan, Marg & Partner (gmp) geplanten Neubau des Gymnasiums sind aktuell ein Auditorium mit bis zu 440 Sitzplätzen, eine Mensa mit Essbereich, zahlreiche Klassenzimmer sowie flexible Aufenthaltsflächen in Planung. Insgesamt soll das Gebäude Platz für bis zu 1620 Schülerinnen und Schüler bieten.

Im Innenraum will sich das neue Gymnasium Römerhof von dem Aufbau einer klassischen Schule abheben. Hier soll es kaum lange Flure mit abgetrennten Klassenzimmern geben, sondern vielmehr offene Lernbereiche und Aufenthaltsräume für die einzelnen Jahrgänge. Der Neubau werde so konzipiert, dass auch außerhalb des Schulbetriebs Flächen für Veranstaltungen zur Verfügung stehen: Hier sollen zukünftig auch Konzerte, Theateraufführungen oder Sitzungen des Ortsbeirats stattfinden. Außerdem wird der Neubau über zwei begrünte Innenhöfe verfügen, die ebenfalls öffentliche Flächen mit hoher Aufenthaltsqualität sein sollen.

Frankfurt Bockenheim: Schulneubau möchte mit nachhaltiger Bauweise überzeugen

Ein wichtiger Teil der Planung sei es, dass sich der Neubau an die aktuellen Klimaziele anpasse, weshalb das Holzgebäude in Passivhausweise geplant wird. Die Wärmeversorgung soll durch Nahwärme stattfinden, hierfür wird – das erste Mal an einer Frankfurter Schule – lokale Kanalabwärme genutzt.

Dabei entzieht ein Wärmetauscher dem bestehenden Abwasserkanal Hitze und macht diese dadurch nutzbar. Außerdem sei neben der Begrünung der Fassade sowie des Dachs auch eine Ausstattung mit Photovoltaik-Modulen zur Eigennutzung geplant.

Von der Containeranlage zu festen Unterrichtsräumen: Erste Erschließungsarbeiten ab Juli 2025

Das im Schuljahr 2018/2019 gegründete Gymnasium ist aktuell Lernfläche für sechs Klassenzüge. Diese sind zuvor in einer provisorischen Containeranlage unterrichtet worden. Nun soll keine Zeit verstrichen werden: Die Erschließungsarbeiten sollen bereits im Juli dieses Jahres beginnen. Als nächstes steht auf dem Areal der Neubau einer Sporthalle mit sechs Feldern an.

So können die Sport-Leistungskurse zukünftig am Gymnasium Römerhof unterreichtet werden. Zuvor fanden diese Unterrichtsstunden in der Turnhalle des Benachbarten Gymnasiums statt. Ein dringend benötigter Neubau nimmt nun also Gestalt an. Inwieweit die geplanten Konzepte dann langfristig die gewünschten Effekte auf den Schulalltag und das Umfeld haben werden, bleibt abzuwarten.

Quellen: Stadt Frankfurt, Gymnasium Römerhof, Frankfurter Rundschau, gmp

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