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Holzmarktstraße: Schwimmhallen-Neubau kommt mit Verspätung

Vor rund sechs Jahren wurde die 1976 erbaute Schwimmhalle an der Holzmarktstraße für den Schwimmbetrieb geschlossen, ein Neubau soll die alte Halle ersetzen. Dieser soll neben einem modernen Schwimmbad auch Wohnungen und Büros enthalten. Mit vierjähriger Verzögerung soll das Projekt nun umgesetzt werden.

An der Holzmarktstraße in Berlin-Friedrichshain soll bis 2029 ein Neubau entstehen, der sowohl eine Schwimmhalle als auch Büros und Wohnungen enthalten soll. / © Visualisierung: Eller + Eller Architekten

© Visualisierungen: Eller + Eller Architekten
Text: Björn Leffler

 

In Berlin-Friedrichshain wird nun ein Projekt realisiert, welches bereits seit über fünf Jahren in Planung ist – und schon lange auf seine Umsetzung wartet. Vor nunmehr rund sechs Jahren wurde die 1976 erbaute Schwimmhalle an der Holzmarktstraße für den Schwimmbetrieb geschlossen.

Zu groß waren die Mängel, die am Gebäude, vor allem am Becken und am Beckenumgang, im Laufe der Zeit aufgetreten waren. Im November 2019 teilten die Berliner Bäderbetriebe, Betreiber der öffentlichen Schwimmhalle, dem Sportausschuss des Abgeordnetenhauses mit, dass die zu erwartenden Sanierungskosten von rund sieben Millionen Euro nicht im Verhältnis zum Alter des Gebäudes und zur Qualität des Schwimmangebotes der Halle stünden.

Holzmarktstrasse: Bäderbetriebe empfahlen 2019 Neubau statt Sanierung

Auf der Grundfläche der ehemaligen Halle sollte also im Rahmen eines Kooperationsprojektes der Berliner Bäderbetriebe sowie des landeseigenen Unternehmens Berlinovo ein Gebäude mit einer gemischten Nutzung entstehen, welches mehrere Bedürfnisse bedienen kann.

Der geplante Neubau sollte neben einer neuen, modernen und deutlich größeren Schwimmhalle zusätzlich Studentenappartements, Büros und Gewerbeflächen beinhalten. Statt eines 25 Meter-Beckens, wie es in der alten Halle zur Verfügung stand, sollte es in der neuen Halle zwei Becken geben. Durch eine räumliche Trennung sollte diese schnell für unterschiedliche Nutzergruppen nutzbar gemacht werden.

Für eine Baugenehmigung musste der Bebauungsplan angepasst werden

Das Konzept für den Neubau war also fertig – doch dann tat sich lange Zeit nichts. Denn ein solcher Mixed-Use-Bau wurde in Berlin bislang noch nicht realisiert. Um eine Baugenehmigung zu erhalten, musste das Areal zwischen den beiden Wohnhochhäusern und der Bahntrasse zunächst im Bebauungsplan umgewidmet werden.

Das Grundstück war bisher als reine Sportstätte ausgewiesen, wodurch Wohnungsbau auf dem Gelände schlichtweg nicht erlaubt war. Nun hat die Senatssportverwaltung auf Vorschlag von Senatorin Iris Spranger (SPD) der „Entwidmung der maroden Schwimmhalle zugunsten eines bedarfsgerechten Neubaus einer Ersatzschwimmhalle“ zugestimmt, wie die Berliner Woche berichtet.

Die neue Schwimmhalle soll doppelt so groß werden wie die alte

Nun soll das Projekt also endlich umgesetzt werden. Durch die Vergrößerung der Beckenkapazität planen die Bäderbetriebe, die Öffnungszeiten der Halle auszuweiten, so dass diese auch ganztägig für die Öffentlichkeit geöffnet sein soll. Bislang waren die Schwimmzeiten am Tag vornehmlich dem Schul- und Vereinssport vorbehalten.

Zusätzlich soll ein multifunktionales Therapiebecken mit Hubboden sowie ein Lehrschwimmbecken entstehen. 120.000 Badegäste jährlich erwarten die Berliner Bäderbetriebe in der neuen Halle. Die unteren zwei Geschosse sind zukünftig für den Badebetrieb vorgesehen. In weiteren acht darüber liegenden Geschossen sollen insgesamt knapp 380 Studentenapartments eingerichtet werden.

Studentenapartments, Büros und Gewerbeflächen über der Schwimmhalle

Diese Apartments sollen zwischen 16 und 29 Quadratmeter groß werden, 43 Prozent der Gesamtfläche des Neubaus werden auf die Studentenwohnungen entfallen. Für Büroflächen sind weitere 26 Prozent vorgesehen, für Läden und Restaurants im Erdgeschoss zehn Prozent. Der Rest entfällt auf die bereits beschriebene Schwimmhalle.

Die Realisierung des Projekts wird durch einen Deal zwischen den Bäderbetrieben und Berlinovo möglich. Die kommunalen Bäderbetriebe verkaufen einen Teil ihres Grundstücks an die landeseigene Immobiliengesellschaft und finanzieren mit den Einnahmen den Neubau der Schwimmhalle.

Der Neubau soll bis 2029 errichtet werden – mit 4 Jahren Verzögerung

Das vereinbarte Konstrukt sieht vor, dass Berlinovo das Schwimmbad im Auftrag der kommunalen Bäderbetriebe errichtet. Nach Fertigstellung bleibt die Halle im Besitz der Berliner Bäderbetriebe, die auch den Betrieb übernehmen werden.

Die Inbetriebnahme der Halle ist nach aktuellem Stand für das Jahr 2029 geplant – vier Jahre später als ursprünglich angekündigt. Das Gebäude soll nach einem Entwurf des Büros Eller + Eller Architekten entstehen.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Visualisierung: Eller + Eller Architekten

© Open Street Map

Quellen: Eller + Eller Architekten, Berliner Woche, Berliner Morgenpost, Architektur Urbanistik Berlin, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berliner Bäderbetriebe

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