Die HOWOGE und die Berliner Stadtwerke treiben Berlins Solarausbau voran und wollen bald 20.000 Haushalte mit sauberem Grünstrom versorgen. Der geplante Ausbau markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung Klimaneutralität der Hauptstadt bis 2045.

Die Zusammenarbeit von HOWOGE und Stadtwerken wird von der Berliner Energiesenatorin Franziska Giffey (SPD) begrüßt, die den Kooperationsvertrag als „maßgebend und vorbildlich für zukünftige Projekte“ bezeichnete. / © Foto: Markus Bachmann, HOWOGE

© Foto Titelbild: Matthias Schult, Berliner Stadtwerke
Text: Stephanie Engler

 

Die Berliner Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE und die Berliner Stadtwerke haben eine umfangreiche Kooperation gestartet, um den Ausbau der Solarenergie in der Hauptstadt voranzutreiben. Bis 2033 sollen alle geeigneten Dächer der Wohnungsbaugesellschaft mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden, um damit den Strombedarf von über 20.000 Haushalten zu decken.

Mit einer geplanten Gesamtleistung von 50 Megawatt wird der Beitrag der beiden Unternehmen zur Solarleistung Berlins erheblich ausgebaut. Angesichts der gegenwärtigen Solarkapazität von 283 Megawatt in der Stadt entspricht dies einem Anstieg um mehr als 16 Prozent.

Strom für 20.000 Haushalte: Schutz vor Energiepreisschwankungen und stabilere Kosten

Die Berliner Stadtwerke haben bereits in der Vergangenheit Anlagen mit einer Kapazität von rund 4 Megawatt für die HOWOGE installiert. Diese bestehende Leistung soll nun massiv erweitert werden, und die neuen Anlagen werden nach Fertigstellung in das Eigentum und den Betrieb der Wohnungsbaugesellschaft übergehen. Der produzierte Grünstrom wird direkt den Mietern zugutekommen, zusätzlich wird der Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist, so Ulrich Schiller, Geschäftsführer der HOWOGE.

Die HOWOGE und die Berliner Stadtwerke sehen in dem Solarausbau eine Möglichkeit, Mieterinnen und Mieter gegen schwankende Energiepreise abzusichern. Chris Werner, Geschäftsführer der Berliner Stadtwerke, erläuterte, dass der Ausbau der Solarenergie die „zweite Miete“ stabilisieren könne und erklärte weiter, dass Ökostromtarife eine effektive Antwort auf Preisschwankungen auf den Energiemärkten darstellten. Diese Maßnahme soll nicht nur eine umweltfreundliche Energieversorgung gewährleisten, sondern auch langfristig die Stromkosten für die Verbraucher stabil halten.

HOWOGE und Berliner Stadtwerke kooperieren: Wichtiger Schritt zur Klimaneutralität bis 2045

Die geplanten Anlagen könnten nach Abschluss der Bauarbeiten jährlich rund 20.000 Haushalte versorgen und wären damit ein bedeutender Beitrag zur Erreichung der Berliner Klimaziele. Die Zielmarke von 50 Megawatt hebt sich von früheren Zielen ab. In der Vergangenheit errichteten die Stadtwerke Anlagen für die HOWOGE mit einer Leistung von insgesamt rund 4 Megawatt – das aktuelle Ziel bedeutet hingegen eine Verzwölffachung dieser Kapazität.

Die Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 Klimaneutralität für ihren gesamten Immobilienbestand zu erreichen. Wie Geschäftsführer Schiller betonte, ist die direkte Energieerzeugung am Gebäude dabei ein zentraler Bestandteil der Klimastrategie des Unternehmens. Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken ermöglicht es der Wohnungsbaugesellschaft, ihre Photovoltaik-Projekte auch in Zeiten von Fachkräftemangel und Lieferengpässen kontinuierlich voranzutreiben.

Grüner Strom: Berliner Senat setzt auf Balkonkraftwerke und Förderung des Solarausbaus

Die Zusammenarbeit von HOWOGE und Stadtwerken wird auch von der Berliner Energiesenatorin Franziska Giffey begrüßt, die den Kooperationsvertrag als „maßgebend und vorbildlich für zukünftige Projekte“ bezeichnete. Der Senat fördert zusätzlich den Ausbau kleinerer Solaranlagen in Form von Balkonkraftwerken mit bis zu 500 Euro pro Einheit und setzt damit ebenfalls auf dezentrale Energiequellen, die einen Beitrag zur Energiewende leisten können.

Auch andere Wohnungsbaugesellschaften, wie die Vonovia, haben angekündigt, den Ausbau von Solaranlagen auf ihren Gebäuden zu beschleunigen, um die Kosten für Grünstromtarife für Mieterinnen und Mieter zu senken.

 

Quellen: HOWOGE, Berliner Stadtwerke, Architektur Urbanistik Berlin, Berliner Morgenpost, Vonovia