Auf dem rund 66.000 Quadratmeter großen Gelände des historischen Kabelwerks Köpenick will das Wohnungsbauunternehmen BUWOG insgesamt 920 neue Wohnungen und eine Kita realisieren. Nun startet der aufwendige Umbau des ehemaligen Industrie-Areals.

Kabelwerk Köpenick: Die historischen Industriegebäude auf dem Areal an der Friedrichshagener Straße in Köpenick sollen im Zuge des Bauvorhabens durch das Wohnungsunternehmen BUWOG saniert werden und damit erhalten bleiben. / © Foto: BUWOG

 

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Text: Björn Leffler

 

Auf dem historischen Gelände des einstigen Kabelwerks Köpenick, gelegen zwischen Salvador-Allende-Brücke, Friedrichshagener Straße und Spree, soll in den kommenden Jahren ein gemischtes Wohn- und Gewerbequartier entstehen. Zwei markante Backsteingebäude prägen den Eingang des ehemaligen Industrieareals.

Seit der Schließung in den 1990er Jahren stehen die Gebäude leer und verfallen, während das umliegende Gelände brachliegt. Mehrere Investoren versuchten sich bereits an einer Entwicklung des komplizierten Geländes, doch alle zogen sich letztlich erfolglos zurück. Nun will der Wohnungsbaukonzern BUWOG das Gelände neu entwickeln.

Wohnunternehmen BUWOG will das Kabelwerk Köpenick neu entwickeln

Nun nimmt das Projekt erstmals Fahrt auf, denn die ersten Baumaschinen sind im Einsatz. Im Zuge der Vorbereitung für ein neues Quartier, das etwa 920 Wohnungen, eine Kita und “nicht störendes Gewerbe” wie Dienstleistungsbetriebe, Gastronomie, Künstlerateliers oder Nahversorger umfassen soll, hat die BUWOG mit der Bodensanierung des ehemaligen Industriestandorts begonnen.

Ab Oktober 2024 wird die BUWOG in Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachunternehmen mit der Beräumung und Entsorgung von Altlasten beginnen – eine komplexe Aufgabe. Dabei werden nicht erhaltenswerte Gebäude zurückgebaut, denkmalgeschützte Bereiche gesichert und kontaminierte Bodenmaterialien fachgerecht entsorgt.

BUWOG rechnet für Bodensanierung und Abrissarbeiten mit einer Dauer von 15 Monaten

Diese Maßnahmen sind zunächst für einen Zeitraum von etwa 15 Monaten angesetzt. Parallel dazu plant die BUWOG in Abstimmung mit dem Bezirk das Bauantragsverfahren für die bauliche Instandsetzung der denkmalgeschützten Bereiche. Nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens soll der Startschuss für die städtebaulichen Maßnahmen, insbesondere den Wohnungsneubau, erfolgen.

Das geschichtsträchtige Areal war 1858 von Julius Vogel gegründet und später vom Unternehmen Siemens übernommen worden und zeugt von den Anfängen der Industrialisierung Berlins. Hier wurden Starkstrom- und Telekommunikationskabel gefertigt. Während der DDR-Zeit war das Gelände Teil des Kombinats Kabelwerk Oberspree (KWO). Seit 1994 jedoch wird hier nichts mehr produziert.

920 Wohnungen, Kita, Gastronomie und Gewerbe sollen einziehen

Die geplante Kita soll Platz für rund 80 Kinder bieten. Eine Boulevard, eine Plaza und ein frei zugänglicher Weg am Ufer der Müggelspree sollen das raumgreifende Gelände neu strukturieren. Laut BUWOG sollen auf dem Gelände sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen entstehen.

Rund 30 Prozent der Wohnungen sollen als geförderte Wohnungen mit einem geminderten Mietpreis vertrieben werden, nach dem Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung. Durch die Mischung aus Eigentumswohnungen, frei finanzierten und geförderten Mietwohnungen sollen die zu erwartenden hohen Kosten für die Entwicklung und Revitalisierung des Geländes gedeckt werden.

Kabelwerk Köpenick: Ehemalige Fabrikhallen sollen Zentrum des neuen Quartiers werden

Im Mittelpunkt des zukünftigen Wohn- und Gewerbecampus werden die beiden rot verklinkerten Fabrikhallen stehen, die zwar denkmalgeschützt sind, aber wegen ihres enorm maroden Zustands nicht komplett restauriert werden könnten, wie es derzeit heißt. Trotzdem sollen die fünfgeschossigen Hallen und zwei angrenzende Hallenjoche soweit wie möglich wiederhergestellt werden.

In diesen ehemaligen Produktionshallen sollen unter anderem Büros, Manufakturen und Gastronomie sowie die oben erwähnte Kita einziehen, auch Möglichkeiten für Gemeinschaftsgärten sollen dort geschaffen werden. Die oberen Fabrik-Geschosse könnten womöglich auch zu Wohnlofts ausgebaut werden.

Friedrichshagener Straße: Vier- bis sechsgeschossige Wohnhäuser sollen auf dem Gelände entstehen

Um die Fabrikgebäude und auf dem bisherigen Grünstreifen entlang der Uferpromenade sollen vier- bis sechsgeschossige, neue Wohnhäuser entstehen, in denen der Großteil der 920 Wohnungen eingerichtet werden soll. Am Wasser sind mehrere Punkthäuser vorgesehen, ähnlich wie im angrenzenden Wohngebiet Am Krusenick.

An der Ecke zur Salvador-Allende-Straße soll ein neungeschossiger Büroturm gebaut werden. Verlaufen die jetzt begonnenen Arbeiten wie geplant, kann dann 2026 mit dem Bau der ersten Wohnhäuser sowie der Sanierung der denkmalgeschützten Bereiche begonnen werden.

 

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