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Köpenick: Grundsteinlegung für Holzhybridbau mit 112 Wohnungen

Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO plant in Berlin-Köpenick ein nachhaltiges Wohnprojekt, bei dem insgesamt 112 neue Mietwohnungen entstehen sollen. Für das “Klimahaus” genannte Bauvorhaben wurde in der vergangenen Woche die Grundsteinlegung gefeiert.

112 Wohnungen sollen in einem Holzhybridbau der DEGEWO an der Salvador-Allende-Straße in Berlin-Köpenick entstehen. Das landeseigene Wohnungsbauunternehmen nennt das Projekt “Klimahaus”. / © Visualisierung: DEGEWO, roedig.schop architekten PartG mbH

© Visualisierungen & Fotos: DEGEWO, roedig.schop architekten PartG mbH
Text: Björn Leffler

 

Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO plant in Berlin-Köpenick ein nachhaltiges Wohnprojekt, bei dem insgesamt 112 neue Mietwohnungen entstehen sollen. Das Projekt trägt den sprechenden Namen “Klimahaus” und wurde kürzlich auf den Weg gebracht.

In der vergangenen Woche wurde die feierliche Grundsteinlegung für das Bauvorhaben gelegt, welches an der Ecke Salvador-Allende-Straße / Pablo-Neruda-Straße entstehen soll, in unmittelbarer Nähe zum DRK Klinikum Köpenick.

Am Krankenhaus Köpenick entsteht das “Klimahaus” der DEGEWO

Die DEGEWO nennt das Projekt ganz konkret “experimentelles Klimahaus“. Der achtgeschossige Neubau soll in nachhaltiger Holzhybridbauweise entstehen. Das Gebäude soll über ein offenes Erdgeschoss verfügen, welches zum großen Teil als Garage mit Stellplätzen für 37 PKW, drei Motorräder und 140 Fahrräder dienen soll.

Die DEGEWO selbst äußert sich wie folgt zu dem Vorhaben: “Das Klimahaus ist ein Pilotprojekt, mit dem degewo Standards und Prozesse für den Bau von klimafreundlichen Gebäuden erarbeiten möchte. Deren Auswertung und Weiterentwicklung wird garantieren, dass degewo auch in Zukunft die Neubauanforderungen in Bezug auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit erfüllen kann.

Pilotprojekt für nachhaltigen und bezahlbaren Wohnungsbau

Nachhaltiger und klimafreundlicher Wohnungsbau, der zudem noch bezahlbar ist – das ist das Ziel, welches das Wohnungsbauunternehmen anhand des geplanten Bauvorhabens erproben will. Die Ergebnisse sollen in zukünftige Wohnungsbauprojekte landeseigener Wohnungsunternehmen in Berlin einfließen.

Das Projekt, das vom Büro roedig.schop architekten PartG mbH entworfen wurde und von der BATEG GmbH realisiert werden soll, legt besonderen Wert auf – wenig überraschend – nachhaltige Materialien, grüne Energie, Dachbegrünung und E-Mobilität.

Nachhaltige Materialien, grüne Energie, Regenwassermanagement

Die oben bereits erwähnten PKW-Stellplätze im Erdgeschoss sollen etwa für die Installation von E-Ladesäulen vorbereitet werden. Ein Vordach, das um bis zu vier Meter herausragt, trennt das Erdgeschoss zukünftig optisch und baulich von den sieben darüber liegenden Wohngeschossen.

Auf dem Dach des Wohnhauses sollen Solarzellen zur Erzeugung von grüner Energie installiert werden. Ein intelligentes System aus Regenwassermanagement und intensiver Dachbegrünung soll nach Vorstellung der Projektverantwortlichen die Resilienz gegenüber Starkregenereignissen gewährleisten, die Luftqualität verbessern und wertvollen Lebensraum für Insekten ermöglichen.

Umlaufendes Vordach mit Terrassen für Mieter und Lebensraum für Tiere

Das “Klimahaus” soll neben dem begrünten Dach auch ein umlaufendes Vordach im 1. Obergeschoss erhalten, welches zudem begrünt werden soll. Terrassen für Mieter sollen hier entstehen, die auch als Lebensraum für Insekten und Vögel dienen sollen.

Das Vordach soll zudem Schutz vor der Sonne für die Gewerbeeinheit im Erdgeschoss bieten, was eine natürliche Kühlung im Sommer ermöglichen wird, ganz ohne den Einsatz von Klimaanlagen. Die Fassadenbegrünung schafft zusätzlichen Schatten und Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

DEGEWO-Projekt in Köpenick: Dach und Fassade sollen extensiv begrünt werden

Die Begrünung von Dach und Fassade spielt eine wichtige Rolle im Regenwassermanagement. Sie speichert Regenwasser und gibt es langsam an Pflanzen und Luft ab, was letztlich das Mikroklima verbessert.

Überschüssiges Wasser wird gesammelt und zur Bewässerung oder lokalen Versickerung genutzt, wodurch die Kanalisation entlastet wird. So die Theorie, die sich in der Praxis allerdings noch bewähren muss. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2025 geplant.

“Klimaschützende Innovation”: Modellprojekt soll bis 2025 fertig werden

Dr. Rolf Bösinger (SPD), Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, äußerte sich im Rahmen der Zeremonie wie folgt: “Mit dem Klimahaus geht die degewo noch einen mutigen Schritt weiter. Hier wird klimafreundlicher Neubau zu bezahlbaren Preisen und nach den Qualitätsmaßstäben des BMWSB-Qualitätssiegels Nachhaltiges Bauen gezeigt. Dieses Engagement begrüße ich sehr und würde mich freuen, wenn es bundesweit Schule macht.

Auch Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) äußerte sich wohlwollend zum Bauvorhaben: “Klimaschützende Innovationen wie das degewo-Klimahaus haben ihren festen Platz im Bezirk Treptow-Köpenick. Wir stehen hinter dem Ziel einer klimaneutralen Hauptstadt bis zum Jahr 2045 und schöpfen die klimafreundlichen Neubaupotenziale so weit und so schnell wie möglich aus.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Visualisierung: DEGEWO

© Foto: DEGEWO

© Open Street Map

Quellen: DEGEWO, Architektur Urbanistik Berlin, Bezirksamt Treptow-Köpenick, roedig.schop architekten PartG mbH, BATEG GmbH, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

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