Im Südosten Berlins entsteht auf dem Gelände des ehemaligen VEB Funkwerk Köpenick ein neues Wohnquartier, das 255 neue Mietwohnungen, ein Seniorenwohnhaus, ein Boardinghouse und eine Kindertagesstätte umfasst. Die landeseigene GEWOBAG verwandelt das Areal mit industrieller Vergangenheit in einen urbanen Lebensraum.

Aus den Überresten einer einst bedeutenden DDR-Nachrichteneinrichtung entsteht ein lebendiges Quartier, in dem 255 Wohnungen neben ergänzenden Einrichtungen wie einem Seniorenwohnhaus und einem Boardinghouse realisiert werden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Im Südosten Berlins, an der Köpenicker Wendenschloßstraße 170, entsteht seit rund zwei Jahren ein neues Wohnquartier, welches von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG realisiert wird. Das Quartier entsteht zwischen dem Ufer der Dahme und der Wendenschloßstraße.
Auf dem Areal befand sich bis zum Mauerfall der Der VEB Funkwerk Köpenick, eine der bedeutendsten Einrichtungen für Nachrichtenelektronik in der DDR. Rund 3.000 Menschen arbeiteten einst auf dem Gelände.
Auf dem Areal des Funkwerks Köpenick entstehen 255 neue Wohnungen
Die Zukunft soll für das Gelände aber eine ganz andere sein. Seit Mai 2023 entstehen dort neue Gebäude, in denen vor allem die so dringend benötigten Mietwohnungen untergebracht werden sollen. Insgesamt werden 255 Wohnungen gebaut.
Ein Seniorenwohnhaus ist als geschlossenes Quartier mit einem geschützten Innenhof ebenfalls auf dem Gelände geplant. Darüber hinaus entsteht ein Boardinghouse und eine Kindertagesstätte. Der Begriff Boardinghouse bezeichnet einen Beherbergungsbetrieb, welcher Zimmer oder Apartments mit hotelähnlichen Leistungen anbietet.
In diesem Haus sind niedrigpreisige Unterkünfte als möblierte 2er- und 3er Zimmer geplant. Es entstehen 309 Zimmer für 646 Mieterinnen und Mieter. Die Ausstattung ist einfach und zweckmäßig, mit einer kompletten Küche und Fernseher. FirstSleep, ein deutschlandweit agierender Boardinghouse-Betreiber, wird den Betrieb des Hauses übernehmen.
Köpenick: 255 Mietwohnungen entstehen – 128 werden vom Land Berlin gefördert
Die neuen Wohnhäuser werden bis zu sieben Geschosse umfassen. Die Wohnanlage beginnt an der Wendenschloßstraße mit einer recht dichten Bebauung und lockert sich zur Dahme hin immer mehr auf, sodass für einen guten Blick zum Wasser und eine gute Durchlüftung gesorgt werden soll
128 Wohnungen der 255 geplanten Wohnungen werden durch das Land Berlin gefördert und sind deshalb belegungsgebunden. Zur Erschließung des neuen Quartiers wird eine zusätzliche Fahrstraße angelegt. Sie wird künftig von der Wendenschloßstraße bis zur Charlottenstraße führen.
Im Inneren des Grundstücks werden fünf Wohngebäude errichtet. Daran schließen sich zur Dahme hin weitere sechs Stadtvillen an, die allerdings nicht von der GEWOBAG, sondern von einem privaten Investor errichtet werden.
Auch „Stadt und Land“ baut 1.200 Wohnungen an der Wendenschloßstraße
Ein anderes, noch größer dimensioniertes Wohnprojekt an der Wendenschloßstraße realisiert das Unternehmen „Deutsche Wohnen“. Mit dem “Stadtquartier Marienufer” wird am Ufer der Dahme derzeit eines der größten Neubauprojekte im Bezirk errichtet. Rund 1.200 Wohnungen mit Platz für mehr als 2.000 Menschen werden hier gebaut.
Im Mai 2022 wurde Richtfest für das Projekt gefeiert. Das Baufeld befindet sich an der Wendenschloßstraße 254 und liegt somit nicht weit von der Köpenicker Altstadt entfernt. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner sind bereits in ihre Wohnungen auf dem Gelände gezogen.
Quellen: GEWOBAG, Immobilien Zeitung, Architektur Urbanistik Berlin, FirstSleep, Architektur Urbanistik Berlin