An der Wendenschloßstraße in Berlin-Köpenick entsteht mit dem Wohnquartier „Marienufer“ eines der größten Neubauprojekte im Südosten der Hauptstadt, das bis 2026 fertiggestellt werden soll. Neben neuen Wohnungen für tausende Menschen wird auch die historische „Villa Bolle“ reaktiviert und ein öffentlicher Uferzugang eingerichtet. Ein Großteil des neuen Quartiers ist bereits fertiggestellt, wir haben uns vor Ort einmal umgesehen.

Mit dem Projekt „Marienufer“ wächst an der Wendenschloßstraße ein neues Stadtquartier, das modernes Wohnen mit grünen Freiräumen verbindet. Historische Elemente wie die „Villa Bolle“ und eine Obstbaumallee sollen dem Viertel eine besondere Atmosphäre verleihen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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An der Wendenschloßstraße in Berlin-Köpenick, im äußersten Südosten Berlins, werden gleich mehrere Wohnungsbauprojekte umgesetzt, bei denen eine große Zahl neuer Wohnungen entsteht. Eines dieser Bauvorhaben ist das Projekt „Marienufer“, welches vom Wohnungsbaukonzern Deutsche Wohnen realisiert wurde und noch immer wird.
Es ist eines der größten Neubauprojekte im Bezirk Treptow-Köpenick, rund 1.200 Wohnungen mit Platz für mehr als 2.000 Menschen sollten hier errichtet werden. Bis auf wenige Gebäude ist das Projekt mittlerweile fast vollständig fertiggestellt worden, laut Deutsche Wohnen soll aber noch bis 2026 gebaut werden, um weiteren Wohnraum zu schaffen.
Wohnquartier „Marienufer“ in Köpenick: Erste Mieter sind bereits im Frühjahr 2023 eingezogen
Im Mai 2022 wurde das erste Richtfest für das Projekt gefeiert. Das neue Quartier befindet sich an der Wendenschloßstraße 254 und liegt somit nicht weit von der Köpenicker Altstadt entfernt. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner sind schließlich im Frühjahr 2023 in ihre Wohnungen gezogen, während der Rest des „Marienufers“ noch errichtet werden musste.
Das neue Quartier sollte nach Wünschen der Bauherren offen und zugänglich gestaltet werden. Im Fokus des Projekts stehen ein direkter öffentlicher Zugang zum Ufer der Dame und die Wiederbelebung der historischen „Villa Bolle“.
Wendenschloßstraße in Köpenick: Reaktivierung der historischen „Villa Bolle“
Das denkmalgeschützte Gebäude war 2008 bei einem Brand zu großen Teilen zerstört worden. Carl Bolle (1832-1910), Gründer und Besitzer der Meierei C. Bolle, ließ sich die Villa auf dem Areal einst als Sommersitz errichten.
Auf dem Gelände in Köpenick, auf dem nun das neue Wohnquartier entstanden ist, wurde damals Obst und Gemüse angebaut, Vieh gehalten und später auch eine Meierei errichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm das Institut für Zierpflanzenbau der Humboldt-Universität das Gelände.
Baumbestand ist in das neue Quartier integriert worden – Obstbaumallee zum Wasser
Der reichhaltige Baumbestand auf dem Gelände ist in das neue Quartier integriert worden. Eine öffentlich zugängliche Obstbaumallee soll zukünftig von der Wendenschloßstraße über das Gelände bis zum Wasser führen. Das Stadtquartier ist von Nutzgärten, Sträuchern und Beeten durchwoben, was im derzeitigen Wintern an vielen Stellen noch etwas karg aussieht.
Nicht weniger als 64 neue Gebäude entstehen im Rahmen des Projekts, viele der neuen Häuser sind bereits fertig. Neben den unterschiedlich großen Gebäuden mit Staffelgeschossen und verschieden gestalteten Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen soll eines der Häuser mit einem Pflegeheim und einer Kita das soziale Zentrum werden. Zudem sind mehrere Büro- und Gewerbeeinheiten auf dem Gelände geplant.
Für eine Ein-Zimmer-Wohnung (46 Quadratmeter) im Quartier „Marienufer“ ruft die Deutsche Wohnen eine Kaltmiete von rund 800 Euro auf, für eine Vier-Zimmer-Wohnungen mit knapp 118 Quadratmetern – eher für Familien geeignet – ist eine Nettokaltmiete von rund 1.900 Euro veranschlagt. Das Unternehmen wirbt dabei mit der Nähe zur Köpenicker Altstadt und natürlich dem Zugang zur Dahme.
Quellen: Deutsche Wohnen, Architektur Urbanistik Berlin, Institut für Zierpflanzenbau der Humboldt-Universität
In der zweiten Villa Bolle im Milower Land kann man dafür preiswert nächtigen…