Die Landeshauptstadt Potsdam treibt die Sanierung des denkmalgeschützten Lottenhofs weiter voran. Mit der Beauftragung zentraler Planungsbüros wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht. Ziel ist es, das Gebäude aus der DDR-Ostmoderne behutsam zu erneuern und als sozio-kulturelles Zentrum langfristig zu sichern.

Der Lottenhof soll als kultureller und sozialer Treffpunkt für die Nachbarschaft revitalisiert werden. / © Visualisierung: SU Schnorbusch Architekten via Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e.V.

© Visualisierung: SU Schnorbusch Architekten via Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e.V.
© Foto Titelbild: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen / Paolo Risse

 

In Potsdam-West nimmt die geplante Sanierung des Lottenhofs konkrete Formen an. Die Landeshauptstadt Brandenburgs hat nun die Planungsleistungen für das ambitionierte Vorhaben vergeben. Damit ist ein bedeutender Schritt zur baulichen Erneuerung des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes vollzogen. Dabei verfolgt die Stadt das Ziel, den Lottenhof als kulturellen und sozialen Treffpunkt für die Nachbarschaft zu revitalisieren.

Die beauftragten Büros bringen vielfältige Erfahrung mit der Sanierung von Gebäuden der Ostmoderne mit. Bereits im Februar 2025 hatte die Stadt mit ersten bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen, darunter ein Artenschutzgutachten zur Prüfung der ökologischen Voraussetzungen.

Sanierung Lottenhof in Potsdam: Planungsteam nimmt Arbeit auf

Bei einem Auftakttreffen am 8. April 2025 trafen sich die Planungsbeteiligten erstmals mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt sowie des künftigen Nutzenden, dem Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e. V. Ziel des Treffens war es, organisatorische Abläufe abzustimmen und die nächsten Planungsschritte zu koordinieren.

Im Ergebnis öffentlicher Ausschreibungen wurde das Berliner Büro „Hütten & Paläste“ gemeinsam mit dem Büro für Landschaftsarchitektur Uta Gehrhardt mit der Objekt- und Freiraumplanung beauftragt. Für die technische Gebäudeausrüstung ist das Ingenieurbüro Görisch verantwortlich, die Tragwerksplanung übernimmt die ZRS Ingenieure GmbH. Die Projektkoordination liegt bei der kommunalen ProPotsdam GmbH.

Erhalt des architektonischen Charakters der Ostmoderne trotz Umgestaltung

Gregor Jekel, Fachbereichsleiter der Stadt Potsdam und Vorsitzender des Lottenhof-Beirats, betonte laut städtischer Mitteilung, dass die Herausforderung insbesondere darin bestehe, die prägnante Architektur der Ostmoderne zu erhalten und gleichzeitig eine moderne, sozial ausgerichtete Nutzung zu ermöglichen. Zugleich sei eine kosteneffiziente Umsetzung unter Einhaltung der Budgetvorgaben von zentraler Bedeutung.

Auch Antje Siegel, Bereichsleiterin für sozial-kulturelle Stadtteilarbeit, hob in diesem Zusammenhang hervor, dass mit den gewählten Büros Partner gefunden wurden, die nicht nur Erfahrung mit denkmalgeschützten Gebäuden, sondern auch mit partizipativen Prozessen mitbringen. Die Einbindung der zukünftigen Nutzenden bleibe daher ein wesentlicher Bestandteil des Projekts.

Nachhaltige Nutzung für die Nachbarschaft: Das sind die Pläne für den Lottenhof

Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert und vereint den Anspruch an Denkmalschutz mit modernen Nutzungsanforderungen. Im Mittelpunkt der ersten Sanierungsphase steht die bauliche Instandsetzung des derzeit unzugänglichen Saals und angrenzender Gebäudeteile. Diese sollen künftig für kulturelle und soziale Nutzungen zur Verfügung stehen. Weitere Gebäude auf dem Areal werden zunächst gesichert und zu einem späteren Zeitpunkt überarbeitet.

Langfristig soll der Lottenhof als Nachbarschaftshaus etabliert werden. Die geplanten Nutzungen umfassen dabei unter anderem kulturelle Veranstaltungen, Bildungsangebote sowie Räume für Begegnung und Austausch. Auf diese Weise soll der Standort perspektivisch zu einem aktiven Bestandteil des städtischen Lebens in Potsdam-West werden.

Bürgerdialog und Fördermittel im Fokus; geplante Fertigstellung für 2028 vorgesehen

Ein wichtiger Aspekt des Vorhabens ist der kontinuierliche Dialog mit der Bevölkerung. So werden am Tag der Städtebauförderung, dem 10. Mai 2025, Mitglieder des Planungsteams auf dem Gelände des Lottenhofs für Gespräche zur Verfügung stehen. Dort können sich interessierte Anwohnende nicht nur über die Sanierungspläne informieren, sondern auch eigene Anregungen einbringen.

Für die Umsetzung des Projekts stehen insgesamt knapp 3,1 Millionen Euro zur Verfügung. Davon stammen 1,97 Millionen Euro aus Bundesmitteln, während rund 1,1 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt beigesteuert werden. Der Bauantrag soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 eingereicht werden. Die Fertigstellung ist demnach für Anfang 2028 vorgesehen.

Quellen: Landeshauptstadt Potsdam, Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e. V., Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg