Hamburg setzt auf eine verbesserte Orientierung für Radfahrende und will die Sicherheit auf den Straßen fördern. Mit Beginn dieses Jahres wird ein umfassendes Wegweisungssystem schrittweise in allen Bezirken eingeführt. Neben neuen Schildern kommen erstmals Bodenmarkierungen zum Einsatz, die die Orientierung erleichtern und den Radverkehr attraktiver machen sollen.

Gute Nachrichten für Radfahrende in Hamburg: 2025 wird ein modernes und flächendeckendes Wegweisungssystem umgesetzt. / © Foto: depositphotos.com / chris77ho

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Die Förderung des Radverkehrs hat in Hamburg einen hohen Stellenwert. Mit dem Ausbau von Fahrradstraßen, geschützten Radfahrstreifen und „Protected Bike Lanes“ wurde bereits eine solide Grundlage geschaffen. Nun folgt ein weiteres Schlüsselelement: ein modernes und flächendeckendes Wegweisungssystem. Dieses soll Radfahrenden nicht nur die Navigation erleichtern, sondern auch das Netz von Radrouten sichtbarer machen.

Die ersten Maßnahmen betreffen die Radrouten 1, 3, 4 und 7, die mit neuen Schildern und Bodenmarkierungen ausgestattet werden. Ziel ist es, komfortable Verbindungen durch die gesamte Stadt zu schaffen und den Radverkehr effizient zu leiten. Ergänzend zu den Wegweisern sollen Übersichtstafeln und Stelen über den Verlauf der Routen informieren. Die Planung orientiert sich an den Standards der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV).

Neue Bodenmarkierungen: Kritikpunkte aus Testphase wurden berücksichtigt

Eine Besonderheit des neuen Systems sind die Bodenmarkierungen, die sich optisch an den Zwischenwegweisern orientieren. Diese wurden im Rahmen eines einwöchigen Tests im September 2023 auf der Radroute 4 erprobt. Auf einer sechs Kilometer langen Strecke entlang der Alster konnten Radfahrende die temporären Markierungen und Schilder bewerten. Das Feedback fiel überwiegend positiv aus. Kritikpunkte wie die Größe und Positionierung der Elemente wurden in die weitere Planung einbezogen.

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende, betonte die Bedeutung der neuen Wegweisung und hob hervor, dass ein einheitliches und benutzerfreundliches Radverkehrsnetz wesentlich für das Wohlbefinden und die Sicherheit der Radfahrenden sei.

Einführung der neuen Wegweisung erfolgt in mehreren Phasen

Ab Anfang 2025 werden zunächst rund 100 Kilometer Strecke mit den neuen Elementen ausgestattet. Der Abschluss der ersten Umsetzungsphase ist bis Anfang 2026 geplant. Im Anschluss wird das Konzept sukzessive auf weitere Routen in Hamburg ausgeweitet. Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) koordiniert die Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den Bezirken.

Ein wesentliches Ziel ist es, die Wegweisung nicht nur für Radfahrende, sondern für alle Verkehrsteilnehmenden zu vereinheitlichen. Für den öffentlichen Nahverkehr und den Kfz-Verkehr existieren bereits flächendeckende Systeme.

Neues Wegweisungssystem in Hamburg: Schritt Richtung Mobilitätswende?

Das neue Wegweisungssystem wird als wichtiger Bestandteil der Mobilitätswende in Hamburg angesehen. Ziel ist es, die Nutzung des Fahrrads im Alltag zu erleichtern und gleichzeitig die Sicherheit sowie das Miteinander im Straßenverkehr zu fördern.

Die Maßnahme ist Teil des Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr und soll Hamburgs Engagement für nachhaltige Mobilität verdeutlichen. Laut Aussagen von Senator Tjarks spiele die Qualität der Infrastruktur eine wesentliche Rolle bei der Motivation, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu nutzen. Er hob hervor, dass das Ziel darin bestehe, die täglichen Wege mit dem Rad angenehmer und sicherer zu gestalten, um mehr Menschen für den Radverkehr zu gewinnen.

Quellen: Pressemitteilung Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM)