Das Museum Berggruen in Berlin-Charlottenburg erlebt derzeit eine tiefgreifende Sanierung, die es in neuem Glanz erstrahlen lassen soll. Während das Gebäude für eine grundlegende Restaurierung geschlossen bleibt, waren die Kunstschätze des Museums auf einer erfolgreichen Welttournee unter anderem in Japan und China zu sehen.
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Text: Karin Schütte
Das Museum Berggruen in Berlin-Charlottenburg, eines der bedeutendsten Häuser für moderne Kunst in der Hauptstadt, wird aktuell einem umfassenden Umbau unterzogen. Seit September 2022 bleibt das Museum aufgrund einer dringenden Sanierung geschlossen. Dies ist notwendig, um das denkmalgeschützte Gebäude auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.
Die Wiedereröffnung ist für das Jahr 2026 geplant und soll das Museum als eines der führenden Kulturziele der Stadt noch attraktiver machen.
Sanierung und Modernisierung: Ein Neubeginn für das Museum Berggruen
Das Gebäude des Stülerbau West, das als Kopfbau des Museums fungiert, hat in den letzten Jahrzehnten einen erheblichen Instandhaltungsrückstau angesammelt. Der letzte größere Eingriff fand in den 1950er Jahren statt. Die jetzt notwendige Grundinstandsetzung soll sowohl eine umfassende Restaurierung der Dach- und Fassadenteile umfassen als auch technisch anspruchsvolle Abdichtungsmaßnahmen am Kellermauerwerk.
Zudem sollen alle relevanten technischen Anlagen, darunter Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Sicherheitstechnik, auf den neuesten Museumsstandard gebracht werden. Das Ziel: Das Museum soll nicht nur funktional, sondern auch umweltfreundlich und nachhaltig gestaltet werden. Unter anderem ist die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach geplant.
Durchgängiger Ausstellungsrundgang für mehr Barrierefreiheit und Besucherführung
Ein zentrales Augenmerk liegt auch auf der Verbesserung der Barrierefreiheit und der Besucherführung. Das Erdgeschoss wird großzügiger gestaltet, um mehr Serviceflächen zu schaffen und den Eingangsbereich besser sichtbar zu machen. Ebenfalls werden der Hublift im Eingangsbereich und die Aufzugskabine erneuert sowie ein barrierefreies Leitsystem installiert.
Im Untergeschoss soll der Grundriss optimiert, und die sanitären Einrichtungen vollständig erneuert werden. Im Sinne einer besseren Besucherorientierung ist in den beiden Obergeschossen ein durchgängiger Ausstellungsrundgang vorgesehen.
Internationale Erfolge trotz Schließung: Museum Berggruen auf Welttournee
Während die Sanierung des Museum Berggruen seit dem 5. September 2022 in vollem Gange ist, genießt die Sammlung auf einer weltweiten Ausstellungstournee internationale Anerkennung. Die Meisterwerke von Picasso, Matisse, Cézanne, Giacometti und Klee wurden bereits in Japan, China und Europa gezeigt und waren 2024 unter anderem in Venedig und Paris zu sehen. Von Juni bis Ende September 2025 wird die Sammlung schließlich an der National Gallery of Australia in Canberra gezeigt.
Das Team um Museumsleiter Gabriel Montua sieht in der Tournee nicht nur eine erfolgreiche Präsentation der Sammlung, sondern auch eine Möglichkeit, den Standort Berlin weltweit zu bewerben. Der Erfolg der Ausstellungstournee sei ein Ansporn, den Besucherinnen und Besuchern in Berlin ein Museumserlebnis auf internationalem Niveau zu bieten, sagt Montua. Dabei spiele die geplante Wiedereröffnung 2026 eine zentrale Rolle, um das Museum auch vor Ort zu einem erneuten Besuchermagneten zu machen.
Zukunftsperspektiven: Nachhaltigkeit und internationale Bedeutung
Mit der Sanierung des Stülerbaus West möchten die Verantwortlichen das Museum nicht nur für die nächste Generation von Kunstliebhabern fit machen, sondern das Gebäude auch als kulturelles Erbe bewahren. Die baulichen Maßnahmen sollen dazu beitragen, die langfristige Nutzung des Gebäudes zu sichern und gleichzeitig moderne Standards für Ausstellungen zu setzen. Dies ist besonders wichtig, da der Stülerbau zu den ältesten und bedeutendsten Bauwerken im Charlottenburger Raum gehört und vom Landesdenkmalamt als schützenswert eingestuft wird.
Ein weiteres Augenmerk wird auf die Nachhaltigkeit gelegt: Neben der geplanten Photovoltaikanlage soll die gesamte Sanierung auf Energieeffizienz ausgelegt werden.
Sanierung des Museums Berggruen: Ein Meilenstein für Berlins Kulturlandschaft?
Die umfassende Sanierung des Museums Berggruen ist nicht nur eine notwendige Maßnahme zur Erhaltung eines bedeutenden historischen Gebäudes, sondern möchte auch für den Schritt hin zu einem modernen, nachhaltigen und internationalen Museumsbetrieb stehen.
Mit der Wiedereröffnung im Jahr 2026 will das Museum wieder zu einem Anziehungspunkt für Kunstliebhaber aus der ganzen Welt werden. Die erfolgreiche Welttournee zeigt bereits heute, wie hoch das internationale Interesse an der Sammlung ist – und lässt auf eine ebenso erfolgreiche Zukunft des Museums in Berlin hoffen.
Quellen: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz