Die Mohrenstraße in Berlin-Mitte bekommt einen neuen Namen. Nach intensiver Debatte hat das Bezirksamt entschieden, die Straße nach der ehemaligen Premierministerin Sri Lankas, Sirimavo Ratwatte Dias Bandaranaike, zu benennen. Die Umbenennung sorgt für Diskussionen.

Nun steht es fest: Die Mohrenstraße wird zur Sirimavo-Ratwatte-Dias-Bandaranaike-Straße. Auch die Haltestelle der U-Bahnlinie U2 soll umbenannt werden, um der neuen Straßenbezeichnung zu entsprechen. / © Foto: Wikimedia Commons, Grissef, CC BY-SA 4.0

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Die Debatte um die Umbenennung der Mohrenstraße in Berlin-Mitte hat nun ein Ende: Der Straßenname wird geändert. Künftig heißt sie Sirimavo-Ratwatte-Dias-Bandaranaike-Straße. Dies gab das Bezirksamt am Montag bekannt. Die Wahl fiel auf die Politikerin, die 1960 als erste Frau weltweit das Amt der Premierministerin in Sri Lanka übernahm.

Die Umbenennung der Mohrenstraße ist Teil eines umfassenderen Prozesses zur Neubewertung von Straßennamen mit problematischer kolonialer Vergangenheit. Bereits seit mehreren Jahren war eine Umbenennung im Gespräch, da der Name als diskriminierend kritisiert wurde.

Sirimavo-Ratwatte-Dias-Bandaranaike-Straße: U-Bahnstation erhält verkürzten Namen „Sirimavo-Bandaranaike-Straße“

Die Wahl des neuen Namens sorgte bereits für Reaktionen. Einige Anwohner zeigten sich erstaunt über die Entscheidung, da „Sirimavo Tatwatte Dias Bandaranaike“ ein ungewohnt langer und komplizierter Name sei. Bezirksvertreter betonten jedoch, dass es um eine würdige Erinnerung an eine bedeutende politische Figur gehe. „Es sei wichtig, Frauen mit internationaler Bedeutung zu ehren„, hieß es aus Verwaltungskreisen.

Der neue Straßenname soll in den kommenden Monaten offiziell umgesetzt werden. Auch die Haltestelle der U-Bahnlinie U2 soll umbenannt werden, um der neuen Straßenbezeichnung zu entsprechen. Hier fällt die Wahl jedoch auf die verkürzte Bezeichnung „Sirimavo-Bandaranaike-Straße“, um Durchsagen der BVG zu erleichtern. Der Senat hat bereits angekündigt, dass Anwohnerinnen und Anwohner eine Übergangsfrist für Adressänderungen erhalten sollen.

Reaktionen aus der Bevölkerung sind gemischt: Sorge um bürokratischen Aufwand

Die Meinungen zur Umbenennung sind geteilt. Während einige die Entscheidung begrüßen, gibt es auch kritische Stimmen. Manche Bürgerinnen und Bürger bemängeln, dass sie in die Entscheidung nicht ausreichend einbezogen wurden. Andere befürchten praktische Herausforderungen, etwa bei der Änderung von Dokumenten und Geschäftsadressen.

Lokale Händler äußerten in Gesprächen mit dem Bezirksamt ihre Sorge, dass die Umstellung mit zusätzlichem bürokratischen Aufwand verbunden sei. „Die Änderung ist nachvollziehbar, aber es wäre hilfreich gewesen, wenn wir mehr Vorbereitungszeit bekommen hätten“, hieß es aus Kreisen ansässiger Geschäftsleute.

Maji-Maji-Allee und Lucy-Lameck-Straße: Diese Berliner Straßen wurden bereits umbenannt

Die Umbenennung der Mohrenstraße ist Teil einer größeren Welle von Straßenumbenennungen in Berlin. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Straßen umbenannt, darunter die Wissmannstraße in Neukölln, die nun Lucy-Lameck-Straße heißt, sowie die Petersallee, die in Maji-Maji-Allee umbenannt wurde.

Auch in anderen Bezirken gibt es Vorschläge für Umbenennungen. In Mitte soll der Nettelbeckplatz in Martha-Ndumbe-Platz umbenannt werden, während in Pankow die Beuthstraße nach der britischen Kinderbuchautorin Elizabeth Shaw benannt werden könnte.

Ob die Wahl des neuen Namens für die Mohrenstraße langfristig Zustimmung findet, bleibt abzuwarten. Der Bezirk betont, dass die Namenswahl eine bewusste Entscheidung für mehr Diversität im Stadtbild sei. „Wir müssen lernen, uns auch an neue Namen zu gewöhnen“, hieß es aus dem Bezirksamt.

Berliner Straßen werden umbenannt: Was steckt dahinter?

Bei der Umbenennung der Mohrenstraße in Sirimavo-Bandaranaike-Straße handelt es sich um einen APRILSCHERZ. Eine tatsächliche Entscheidung über die neue Namensgebung steht noch aus. Allerdings ist die Umbenennung von Straßen mit kolonialer Vergangenheit in Berlin Realität: In den letzten Jahren wurden bereits zahlreiche Straßen umbenannt, um historische Bezüge kritisch zu hinterfragen und eine diversere Erinnerungskultur zu fördern. Weitere Informationen finden sich im neusten Artikel „Straßenumbenennungen in Berlin: Zwischen Gerichtsstreit und Erinnerungskultur“.

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25 Kommentare

  1. Hannah 1. April 2025 at 16:16 - Reply

    Aprilscherze in Nachrichtenportalen/Blogs sind ein Unding.

  2. Rudi 1. April 2025 at 20:29 - Reply

    April,April🤣

  3. Uwe Karsten 1. April 2025 at 21:06 - Reply

    Bescheuerter April Scherz

  4. Meissner Angelika 1. April 2025 at 22:48 - Reply

    doch,doch,passt als Aprilscherz !

  5. Christoph 2. April 2025 at 00:05 - Reply

    Sehr gut 👍🏼😃

  6. Helmut aus Berlin 2. April 2025 at 02:56 - Reply

    sind sie auf solchen Mist eigentlich sehr stolz? Ihre Blödheiten mit den Radwegen, die den Radfahrern Schutz bieten sollten, von diesen aber nur zu ganz sterben Radrennen ohne jede Rücksicht und jede Vernunft genutzt werden reichen eigentlich schon völlig aus . lassen sie sich behandeln, nehmen Sie Ihre Tabletten bitte schön, zum Schutz der Menschen vor ihrer Dummheit . eingebildet sein Sendungsbewusstsein und Anmaßung reichen nicht aus um eine gute Verkehrspolitik zu machen.

    Wir hier einen Rechtschreibfehler bemängelt und findet, kann mich mal.

    • Paul K 2. April 2025 at 05:50 - Reply

      Als wenn es Nichts Wichtigeres gäbe. Kostet Steuergeld und ist unnötig wie ein Kropf. Nichts funktioniert in dieser Stadt, aber Poller, Straßenumbenennenungen stehen immer wieder an erster Stelle. Gruselig

  7. Helmut aus Berlin 2. April 2025 at 02:57 - Reply

    ersetze sterben durch derben Radrennen!

  8. M.B. 2. April 2025 at 09:17 - Reply

    Aprilscherz, gell? Ansonsten sinnfrei!

  9. tobiassarau 2. April 2025 at 10:00 - Reply

    ein Land mit Todesstrafe als zentrales westliches Aushängeschild einer moralisierenden aber sehr lauten Minderheit.
    widerlich und zeigt wieder einmal mehr
    von vorhandener unendlich fehlender geschichtsbildung.
    leere Phrasen zum Thema Menschenrechte gelten scheinbar nur in ganz bestimmten Gegenden. wann hört das endlich auf…? ich ertrage diese hochgradig politische Verblödung nicht mehr.

  10. Marina Meißner-Kohl 2. April 2025 at 10:33 - Reply

    So ein Quatsch…
    Wozu soll das gut sein?
    Den Namen kann man sich doch nicht merken.
    Was hat man gegen den Namen Mohr?
    Kein schwarzer Mensch, findet diesen Namen als diskriminierend .
    Typisch für Deutschland…
    Marina

  11. Silvio Görner 2. April 2025 at 10:49 - Reply

    Ich kann über solche Scherze leider nicht lachen. Diese Bilderstürmerei ist fürchterlich und ein Faktor, der die Ränder des politischen Spektrums immer stärker werden lässt.

  12. Was, ist das denn für ein Schei.... Die Straße heißt seit über 100 Jahren so und dann diese Schei..! 2. April 2025 at 10:52 - Reply

    Was ist das denn für ein Schei.. Die Straße heißt seit über 100 Jahren so …!

  13. Was, ist das denn für ein Schei.... Die Straße heißt seit über 100 Jahren so und dann diese Schei..! 2. April 2025 at 10:53 - Reply

    Die wird bei mir, immer Mohrenstrasse heißen.

  14. Andreas Hoffmann 2. April 2025 at 11:53 - Reply

    Entweder ist das echt ein Aprilscherz ansonsten sollte man die Verantwortlichen von diesem Quatsch sofort bestrafen.

  15. Dieter Lowisch 2. April 2025 at 12:19 - Reply

    Die Mohrenstraße heißt seit über 300 Jahren so. Mit dem Namen wurden Maurische Ärzte geehrt. Mohren kommt nämlich von Mauren. Aber wer anscheinend zu dumm ist Zusammenhänge zu verstehen, der kann sich ja wenigstens der Menschheit Dummheit vermitteln.

  16. ChrisBln 2. April 2025 at 13:10 - Reply

    So ein Blödsinn, erstens gibt’s tatsächlich nichts wichtigeres ? Zweitens wer hat denn da Angst bekommen, man könne mit solch einem historisch begründeten Namen für Unmut sorgen ?

  17. anda tirpitz 2. April 2025 at 15:03 - Reply

    Erst ging mein Blutdruck nach oben, aber nach zwei Sätzen konnte ich schön ablachen… :)

  18. Gerd Jonas 2. April 2025 at 15:16 - Reply

    In welchen Ausweis passt dieser Straßenname eigentlich ohne zusätzliches Faltblatt rein?

    • Alexandra Thein 2. April 2025 at 21:15 - Reply

      Das Frage ich mich auch.

  19. Peter B. 2. April 2025 at 15:30 - Reply

    Die Petersallee heißt wirklich Maji-Maji-Allee! Das ist kein Aprilscherz!
    Ich frage mich, was haben die zuständigen Leute im Bezirksamt genommen…
    Es zeigt sich doch sehr deutlich, dass es im Bezirksamt zu viele Stellen und zu wenig Arbeit gibt, dass man sich mit so etwas beschäftigt und so ein Schwachsinn herauskommt.

    • Alexandra Thein 2. April 2025 at 21:17 - Reply

      es ist wirklich unfassbar und da wundern die sich, dass keiner mehr glaubt in einer Demokratie zu leben

  20. Thomas Koriath 2. April 2025 at 16:45 - Reply

    Die Mohrenstraße ist seit mehr als einem Jahrhundert in Berlins Mitte eingeführt.
    Der Name der ehemaligen Premierministerin Sri Lankas, deren Namen niemand kennt und die keinerlei Bezug zu Deutschland oder Berlin hat, ist Ausdruck einer gedankenlosen Geschichtsvergessenheit und sicher auch einer umsichgreifenden toxischen Feminisierung gesellschaftlicher Teile. Der Name ist an dieser Stelle für Berliner, Besucher, U- Bahn, Bus und Fuhrunternehmen ( Taxis/ Über) die reinste Zumutung. Auch daran sieht man, dass sich alles dem Ende zu bewegt und eben nichts besser wird.

  21. Mandy 2. April 2025 at 19:07 - Reply

    Man kann nur hoffen, dass es ein Aprilscherz ist. Kein Mensch kann das aussprechen, viel zu lang, die armen Anwohner.

    • Holger 2. April 2025 at 22:41 - Reply

      Sorry, aber hier geht’s doch wohl nicht um die Anwohner, wen interessieren die denn?

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