Nach Jahren der Verzögerung wird das Paloma-Viertel in Hamburgs Stadtteil St. Pauli Realität. Die SAGA-Unternehmensgruppe und Quantum Immobilien AG übernehmen das Areal der ehemaligen Esso-Häuser um dort ein zukunftsweisendes Quartier mit gefördertem Wohnraum, Kreativflächen und einem Hotel zu entwickeln.
Nach einer jahrelangen Hängepartie soll im Stadtteil St. Pauli auf einem brachliegenden Areal im Paloma-Viertel ein Neubau mit Wohnungen und Flächen für Kultur und Gewerbe entstehen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
© Visualisierung Titelbild: SAGA Unternehmensgruppe
Text: Stephanie Engler
Die SAGA-Unternehmensgruppe möchte im neuen Paloma-Viertel mit 164 Wohnungen, die ausschließlich als geförderter Wohnraum konzipiert sind, ein Signal für soziale Nachhaltigkeit setzen. Die Wohngebäude sollen sechs bis acht Stockwerke umfassen und durch eine Kindertagesstätte sowie sechs Gewerbeeinheiten ergänzt werden. Insgesamt sollen rund 1.500 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche entstehen.
Die Quantum Immobilien AG will darüber hinaus ein Hotelgebäude sowie eine Gewerbeimmobilie mit stadtteilspezifischen Club- und Kulturnutzungen errichten. Diese Räume sollen von der Hamburg Kreativ Gesellschaft verwaltet werden und Platz für einen Musikclub sowie kreative Projekte bieten.
Paloma-Viertel auf St. Pauli: Kooperation und nachhaltige Stadtentwicklung
Karen Pein, Hamburgs Senatorin für Stadtentwicklung, erklärte, dass die Umsetzung des Paloma-Viertels trotz schwieriger Marktbedingungen durch beharrliches Verhandeln und öffentliche Mittel ermöglicht werde. Das Projekt sei außergewöhnlich, da es neben dem sozialen Wohnungsbau auch Raum für Kreativität und Kultur schaffe.
Auch Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel betonte die Bedeutung des Projekts für die Stadt. Mit über fünf Millionen Euro aus Haushaltsmitteln werde der kulturelle Teil des Vorhabens unterstützt, um unter anderem einen neuen Musikclub auf St. Pauli zu etablieren.
Kreative Nutzung der neuen Gewerbeimmobilie auf sieben Etagen
Die kreative Nutzung der neuen Gewerbeimmobilie wird durch die Hamburg Kreativ Gesellschaft koordiniert. Auf sieben Etagen sollen Flächen für Kreativschaffende entstehen, während das Erdgeschoss und das Untergeschoss Platz für einen Livemusik-Club bieten sollen.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, hob hervor, dass die kreative Nutzung schon in der Planungsphase mitgedacht wurde. Dies sei ein wichtiger Schritt, um die kulturelle Identität St. Paulis zu bewahren und weiterzuentwickeln.
Nach langjähriger Hängepartie: 2028 soll das Bauprojekt fertig sein
Mit der Umsetzung des Projekts endet eine langjährige Hängepartie, die durch Verzögerungen und Unsicherheiten geprägt war. Aus Frustration über den Ausschluss aus den Verhandlungen hatte sich die Initiative PlanBude nach zehn Jahren aus dem Projekt zurückgezogen. Im Herbst 2024 wurde dieser Unmut von Protestaktionen wie einem Megafonchor begleitet. Dieser trat lautstark vor der brachliegenden Fläche am Spielbudenplatz – oft als „Platz der leeren Versprechungen“ betitelt – auf.
Die Übernahme des Grundstücks durch SAGA und Quantum ist für Ende 2024 geplant, gefolgt von der Planungs- und Genehmigungsphase. Der Baustart soll dann spätestens 2026 erfolgen, mit dem Ziel, das Bauprojekt in der ersten Hälfte des Jahres 2028 fertigzustellen.
Quelle: SAGA Unternehmensgruppe, NDR, Hamburg Kreativ Gesellschaft