Im Südosten Berlins entsteht mit der Ostumfahrung Bahnhofstraße eine neue Hauptverkehrsstraße. Sie soll das Nadelöhr am Bahnhof Köpenick entlasten und gleichzeitig die Erschließung eines neuen Stadtquartiers ermöglichen.

Künftig sollen in der Bahnhofstraße Busse und Straßenbahnen Vorrang erhalten, während der Autoverkehr auf 5.000 bis 7.000 Fahrzeuge pro Werktag reduziert werden soll. / © Foto: Wikimedia Commons, UserOrderinchaos, CC BY-SA 3.0
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Im Berliner Südosten soll auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Köpenick ein neues Quartier mit rund 1.800 Wohnungen entstehen. Das ambitionierte Projekt bringt aber auch große Herausforderungen für die Verkehrsinfrastruktur mit sich.
Um die zusätzliche Verkehrsbelastung aufzufangen, plant der Senat die sogenannte Ostumfahrung Bahnhofstraße. Diese neue Verkehrsverbindung soll sowohl das Quartier optimal erschließen als auch die vielbefahrene Bahnhofstraße entlasten.
Auf dem ehemaligen Güterbahnhof Köpenick entstehen 1.800 Wohnungen
Im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick plant der Senat eine umfangreiche Straßenbaumaßnahme: die Ostumfahrung Bahnhofstraße. Die neue Verkehrsverbindung soll die derzeit stark frequentierte Bahnhofstraße am S-Bahnhof Köpenick deutlich entlasten. Damit reagiert die Stadtverwaltung auf den Ausbau des Bahnhofs zu einem Regionalbahnhof bis 2027.
Die geplante Ostumfahrung erhält besondere Bedeutung, weil sie gleichzeitig das neue Wohnquartier ehemaliger Güterbahnhof Köpenick erschließen wird. Auf dem Gelände werden künftig mehrere tausend Menschen leben, die eine zusätzliche infrastrukturelle Anbindung notwendig machen. Der Senat hat nun die grundlegenden Planungen für die Straße beschlossen.
Städtische Entwicklung durch Verkehrserschließung: Ostumfahrung soll Köpenicker Zentrum entlasten
Bausenator Christian Gaebler (SPD) erläutert, dass das Quartier auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände ein wichtiger Schritt für die städtische Entwicklung sei. Dabei spiele die Ostumfahrung eine zentrale Rolle, um die Mobilität der zukünftigen Bewohner sicherzustellen. Obwohl eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr bereits vorhanden sei, werde die neue Straße für eine umfassende Verkehrserschließung dringend benötigt.
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) ergänzt in einem offiziellen Statement, dass die Straße Teil eines größeren tangentialen Verkehrsnetzes sei, welches die Altstadt und Dammvorstadt Köpenicks künftig entlasten werde. Ziel sei es, den Durchgangsverkehr zu reduzieren, um die Bahnhofstraße attraktiver und fußgängerfreundlicher gestalten zu können, wie der Tagesspiegel berichtet.
Neue Verkehrsachse mit Tunnel: Details zur geplanten Trassenführung
Die Ostumfahrung soll am Brandenburgplatz starten und parallel zur Seelenbinderstraße verlaufen. Anschließend führt sie durch das Neubaugebiet am Güterbahnhof Köpenick und unterquert in einem Tunnel die Bahnanlagen. Endpunkt ist die Kreuzung Stellingdamm/Mahlsdorfer Straße. Diese Führung ermöglicht eine direkte Verbindung Richtung Norden, ohne die stark frequentierte Seelenbinder- und Bahnhofstraße nutzen zu müssen.
Der Senat sieht in dieser Trassenführung die beste Variante, um verkehrliche Konflikte zu minimieren. Zukünftig sollen auf der Ostumfahrung maximal 12.000 Fahrzeuge täglich verkehren, was eine erhebliche Entlastung der umliegenden Straßen bedeutet. In der Bahnhofstraße soll der Verkehr auf etwa 5.000 bis 7.000 Fahrzeuge pro Tag reduziert werden.
Baubeginn frühstens 2029: Planungskosten steigen auf 131 Millionen Euro
Für das gesamte Projekt veranschlagt der Senat derzeit Kosten von etwa 131 Millionen Euro. Darin enthalten ist auch der Neubau einer Eisenbahnunterführung unter der S- und Fernbahntrasse. Aufgrund vieler noch offener Detailfragen rechnet der Senat mit einem umfangreichen und mehrjährigen Planungsverfahren.
Frühestens 2029 könnte demnach erst mit den Bauarbeiten begonnen werden. Ein eigenständiges Planfeststellungsverfahren für die Bahnunterführung wird separat durchgeführt und soll bis 2030 abgeschlossen sein. Schon jetzt geht der Senat allerdings von deutlichen Kostensteigerungen aus.
Quellen: Berliner Morgenpost
Welch ein Wahnsinn. Das bedeutet beim Tunnelbau unter der Bahn wieder monatelang Verkehrs-/Betriebseinschränkungen im S-/Regional-/Güter- & Fernbahnverkehr.
So vertreibt man den ÖPNV Kunden konsequent & über Jahre (Jahrzehnte) in den MIV !!!
Wir brauchen keine neuen Straßen, sondern endlich die Seit den 60igern geplante S-Bahn Tangentialverbindung Ost, vom Karower Kreuz nach Grünau/Schönefeld. Hier gibt es seit Dekaden Vorratsbauten. Dieser mangelhafte durchgehende ÖSPNV zwischen den Bezirken (jeweils Großstädte die außerhalb Berlins jeweils ICE Anschlüsse verlangen würden) ist Grundursach für das MIV Aufkommen. Berlin typischer Ansatz statt Schiene Straße. Ja so geht Berliner Verkehrswende. Ach ja auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhof. Es gab Zeiten, da mußte in Berlin nirgends etwas weiter als 5 km bis zum nächsten Hafen/ Güterbahnhof gefahren werden. Aber heute gibt es ja 40t LKW womit wir uns nicht nur die Straßen, sondern auch noch die unterirdische Versorgungsinfrastruktur kaputt fahren.
Vergessen Sie die Wirkung der LKW auf unsere Brücken nicht ^^
Ich bin gespannt auf den konkreten Verlauf. Mal sehen, wie viel Wald, Baum und Kleingarten weichen soll.
Meine Hoffnung: die große Straße macht das Wohnen dort unattraktiv. Vielleicht mal ne Chance auf ne günstige Wohnung in Köpenick!