Die Stargarder Straße in Prenzlauer Berg wird durch eine neue Pollersperre für den Durchgangsverkehr gesperrt. Das Bezirksamt Pankow hat zur rechtlichen Absicherung einen Straßenabschnitt offiziell entwidmet. Die Maßnahme soll die Nutzung der Fahrradstraße stärken und den Auto-Durchgangsverkehr effektiv unterbinden.

Um die Verkehrssituation zu verbessern und die Sicherheit für Radfahrende zu erhöhen, wird nun eine Pollersperre in der Stargarder Straße installiert. / © Foto: Seeliger via imago

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Text: Stephanie Engler

 

Das Bezirksamt Pankow hat mit der Umsetzung einer Pollersperre in der Stargarder Straße in Prenzlauer Berg begonnen. Die Maßnahme soll den Autoverkehr unterbinden und die Einhaltung der Regeln auf der seit 2022 bestehenden Fahrradstraße sicherstellen. Zuvor war das Verbot der Durchfahrt von motorisierten Fahrzeugen häufig missachtet worden.

Seit der Umwidmung der Stargarder Straße zur Fahrradstraße dürfen motorisierte Fahrzeuge diese nun nur noch mit Sondergenehmigung nutzen, etwa Anwohnende, Handwerker oder Personen mit dringenden Terminen. Dennoch wurde das Durchfahrtsverbot laut Bezirksamt häufig ignoriert, sodass täglich bis zu tausend Fahrzeuge die Straße unerlaubt befuhren.

Pollersperre in Stargarder Straße: Rechtliche Absicherung durch Entwidmung

Um die Verkehrssituation zu verbessern und die Sicherheit für Radfahrende zu erhöhen, wird nun eine Pollersperre in der Stargarder Straße installiert. Hierfür hat das Bezirksamt einen kurzen Abschnitt der Straße offiziell entwidmet. Diese juristische Maßnahme verhindert rechtliche Anfechtungen, wie sie in der Vergangenheit gegen ähnliche Projekte im Bezirk – etwa im Nesselweg in Rosenthal – vorgebracht wurden.

Die Entwidmung des betroffenen Straßenabschnitts bietet rechtlichen Schutz vor Klagen, die gegen Sperrmaßnahmen auf öffentlichem Straßenland möglich wären. Die zuständige Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) erklärte, dass die Pollersperre bereits seit 2023 geplant war und nun umgesetzt werde, um die Fahrradstraße entsprechend ihrer ursprünglichen Konzeption zu schützen.

Bezirksamt Pankow reagiert auf öffentlichen Druck und Kritik

Die Maßnahme wurde jedoch nicht von allen Seiten positiv aufgenommen. Initiativen wie „Changing Cities“ und „Fahrradfreundliches Pankow“ kritisierten bereits 2022, dass die Umsetzung der Fahrradstraße unzureichend sei. Sie forderten damals, den Auto-Durchgangsverkehr stärker einzuschränken und klare Markierungen sowie Absperrungen einzuführen, um die Nutzung durch motorisierte Fahrzeuge zu verhindern.

Mit der neuen Sperrung reagiert das Bezirksamt auf den Druck der Öffentlichkeit und die Kritik an der mangelnden Durchsetzung der Regeln in der Fahrradstraße. Die Verpollerung dient nicht nur der Sicherheit, sondern soll auch ein klares Signal für die Priorisierung des Radverkehrs setzen.

Verkehrswende im Fokus: Bezirksamt will klares Signal setzen

Ob die Maßnahmen langfristig den gewünschten Effekt erzielen, bleibt abzuwarten. Doch die Entscheidung, durch rechtliche Entwidmung der Straße Klagen auszuschließen, zeigt die Entschlossenheit des Bezirks, eine Verkehrsberuhigung im Kiez umzusetzen und die Verkehrswende voranzutreiben.

 

Quellen: B.Z. Berlin, Der Tagesspiegel