Nach Verzögerungen und gestiegenen Baukosten steht die neue Dreifeldsporthalle im Potsdamer Sportpark Luftschiffhafen kurz vor der Eröffnung. Der moderne Neubau soll vor allem von der Sportschule Friedrich Ludwig Jahn genutzt werden, steht aber auch Vereinen zur Verfügung.

Das Richtfest für die neue Dreifeldsporthalle am Luftschiffhafen wurde am 24. Oktober 2023 gefeiert, zehn Monate nach der Grundsteinlegung. Anwesend waren unter anderem Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert und Alke Schlesewsky, stellvertretende Schulleiterin der Sportschule „Friedrich Ludwig Jahn“, die die Halle künftig intensiv für den Schul- und Wettkampfbetrieb nutzen wird. / © Foto: ProPotsdam, Anna Winkler
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Nach längerer Bauzeit und gestiegenen Kosten soll die neue Dreifeldsporthalle im Potsdamer Sportpark Luftschiffhafen noch im März eröffnet werden. Die abschließende Bauprüfung durch die zuständige Behörde wurde bereits durchgeführt, wie die kommunale Immobilienholding Pro Potsdam dem Tagesspiegel PNN mitteilte. Einen konkreten Eröffnungstermin gebe es noch nicht, doch Ende März solle die offizielle Übergabe erfolgen.
Die Bauzeit verlief nicht nach Plan. Ursprünglich sollte die Halle bereits im Sommer 2024 fertig sein. Doch laut Pro Potsdam führten „unzureichende und mangelhafte Bauleistungen“ zu Verzögerungen. Die Gesamtkosten belaufen sich nun auf 12,9 Millionen Euro – rund 400.000 Euro mehr als zunächst kalkuliert, so Tagesspiegel PNN. Finanziert werde das Projekt unter anderem durch eine Bundesförderung für effiziente Gebäude in Höhe von 1,1 Millionen Euro.
Neue Dreifeldhalle mit multifunktionaler Spielfläche und einer Tribüne für 199 Zuschauerplätze
Die neue Dreifeldhalle liegt gegenüber dem historischen Torgebäude und markiert das Ende des sogenannten „Walk of Fame“, der den Eingang des Sportparks mit den umliegenden Gebäuden verbindet. Mit einer Hallenfläche von 27 mal 45 Metern bietet sie Platz für drei Basketball-, drei Volleyball- oder neun Badmintonfelder sowie ein Handballfeld. Eine Tribüne mit 199 Sitzplätzen ermöglicht den Besuch von Wettkämpfen.
Ein nachhaltiges Energiekonzept soll den Betrieb der Halle effizient gestalten. Sonnenkollektoren auf dem Dach speisen im Sommer Energie in einen Erdspeicher unter dem Gebäude, um damit in den Wintermonaten zu heizen. Damit setzt der Neubau auf eine umweltfreundliche Wärmeversorgung.
Luftschiffhafen Potsdam: Vom einstigen Luftfahrtzentrum zum 30 Hektar großen Sportpark
Der Luftschiffhafen in Potsdam ist nicht nur ein moderner Trainingsstandort, sondern auch ein historisch gewachsenes Areal. Ursprünglich als Luftfahrtzentrum unter Leitung von Graf Zeppelin geplant, wurde das Gelände 1924 von der Stadt erworben und in einen Sportpark umgewandelt. 1927 entstanden hier ein Stadion für 13.000 Zuschauer, eine Regattastrecke und weitere Sportanlagen, die Potsdam als Standort für den Hochleistungssport prägten.
Heute umfasst der rund 30 Hektar große Sportpark zahlreiche Einrichtungen für den Leistungs- und Nachwuchssport. Neben der Sportschule Friedrich Ludwig Jahn befinden sich hier eine Schwimmhalle, Sportplätze, Bootshäuser und Trainingszentren verschiedener Bundes- und Landesstützpunkte. Die Anlagen werden von der Luftschiffhafen GmbH, einer Tochtergesellschaft der Pro Potsdam, betreut.
Sportinfrastruktur im Wandel: Neue und sanierte Gebäude am Luftschiffhafen
Die neue Sporthalle ist nicht das einzige Bauprojekt auf dem Gelände. In den vergangenen Jahren wurden bereits Modernisierungen durchgeführt. So wurde das Leichtathletikstadion saniert – allerdings mit erheblicher Verzögerung. Statt der ursprünglich geplanten 2,5 Millionen Euro kostete die Maßnahme am Ende 9,1 Millionen Euro und dauerte drei Jahre länger als geplant.
Als nächstes steht die Sanierung und Erweiterung der Sportschule Friedrich Ludwig Jahn an. Für die Übergangszeit entsteht an der Pirschheide ein Ersatzbau in Modulbauweise für 24 Millionen Euro. Dieser soll nach Abschluss der Arbeiten auch von anderen Schulen genutzt werden.
Quellen: Landeshauptstadt Potsdam, Pichler Ingenieure GmbH, Tagesspiegel PNN, mvm+starke Architekten