Insgesamt 1.350 neue Wohnungen entstehen im riesigen, autofrei konzipierten Wohnungsbauprojekt „Friedenauer Höhe“ auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Wilmersdorf. Erstmals seit dem Baubeginn ist das Quartier nun fast vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich, die ersten Bewohner sind eingezogen. Wir haben uns einmal im neuen Quartier umgesehen.
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler
Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Wilmersdorf – heute Teil des Ortsteils Friedenau im Bezirk Tempelhof-Schöneberg – wächst seit Jahren eines der größten Wohnungsbauvorhabens Berlins. Seitdem die langgezogene Wohnanlage entlang des S-Bahnrings emporwächst, ist viel über die Ästhetik und das Volumen des zukünftigen Wohnquartiers gesprochen und geschrieben worden.
In den angrenzenden Quartieren rund um den Innsbrucker Platz hat das Projekt schon den ersten, nicht ganz charmanten Spitznamen weg: „Prora“. Das Gelände umfasst eine Fläche von insgesamt 51.000 Quadratmetern, was für Berliner Verhältnisse durchaus bemerkenswert ist. Immerhin 238 der 1.350 neu entstehenden Wohnungen werden als sozial geförderte Mietwohnungen von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE angeboten.
Die ersten Wohnungen am westlichen Rand des Quartiers werden bereits seit mehreren Jahren von den ersten Mieterinnen und Mietern bewohnt, kürzlich wurde auch im Innern der „Friedenauer Höhe“ ein Großteil der neu errichteten Wohnhäuser fertiggestellt und für die Bewohner geöffnet.
Tempelhof-Schöneberg: Neue Wohnquartier „Friedenauer Höhe“ erstmals zugänglich
Erstmals ist das Wohnquartier „Friedenauer Höhe“ damit also (fast) vollständig öffentlich zugänglich. Ein eigens eingerichteter Fußweg führt einmal vom östlichen Zugang bis zur westlichen Spitze des Areals, die Wohnhäuser auf der Seite der S-Bahn sind vollständig fertiggestellt, die ersten Wohnungen sind bezogen.
Der massive Charakter, den das Quartier äußerlich ausstrahlt, stellt sich im Innern der Wohnanlage immerhin etwas aufgelockerter dar. Es gibt Grünflächen, einige kleinere Spielplätze, auch zwei Kitas haben bereits ihre Pforten geöffnet. Die neuen Gehwege sind zum großen Teil bereits gepflastert, an den Wohnhäusern sind Weinranken installiert, die das Ensemble künftig begrünen sollen.
Wohnungsbau im großen Stil: Schlussspurt für die Bauarbeiten in der „Friedenauer Höhe“
Auf der gegenüberliegenden Seite, die Häuserreihe an der Bennigsenstraße, sind ebenfalls erste Wohnhäuser fertiggestellt, andere sind in den letzten Zügen, auch Rasenflächen und Wege werden finalisiert. Im Quartier „Friedenauer Höhe“ ist derzeit also der bauliche Schlussspurt eingeleitet, zumindest was die Wohnungen angeht.
Die Fassaden sind in gedeckten Farben gehalten – beige, hellgrau, weiß. Ein wenig mehr Farbe hätte dem Quartier sicher gut getan, aber die frisch gepflanzten Bäume und Sträucher sollen da in den nächsten Jahren vermutlich einen auch optisch wichtigen Beitrag leisten.
Der letzte Baustein: Bürokomplex „The Friedenauer“ am östlichen Ende geplant
Am östlichen Ende der „Friedenauer Höhe“ wird in den kommenden Jahren noch ein weiteres Element entstehen, ein Büro- und Gewerbekomplex, der zum östlichen Eingangstor des neuen Quartiers avancieren soll. Vor kurzem wurde bekannt, wer diesen Bereich gestalten wird und wie er nach seiner Fertigstellung aussehen soll.
Ab 2025 soll das Büroprojekt mit dem Namen “The Friedenauer” errichtet werden, bis 2027 soll das Projekt fertig werden. Umgesetzt wird das Vorhaben vom Unternehmen OFB Projektentwicklung, welches am Bau des gesamten Quartiers beteiligt ist. Fest steht auch, wer zukünftig als Ankermieter in den Neubau einziehen soll. Das Unternehmen Kieback&Peter, spezialisiert auf Gebäudeautomation, wird nach Angaben der Immobilien Zeitung eine Fläche von rund 7.000 Quadratmetern im Gebäudekomplex beziehen und damit auch seine Unternehmenszentrale im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg ansiedeln.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Wäre es für Leser nicht nachrichtlich hilfreich etwas zu den Preisen zu sagen?
Das ist ja mal wieder typisch für Deutschland, wird gebaut, wird gemeckert, wird nicht gebaut, auch.
Klar ist der Komplex neben den Gleisen mächtig, vielleicht auch etwas erdrückend, aber sicher der richtige Schritt in Richtung Wohnungsbau.
Das man keine „luftige Bebauung“, Balkone oder Gärten im EG gebaut hat, ist in meinem Auge sinnvoll oder wer möchte den Lärm der Bahn und Autobahn gerne ertragen…?… Daher sollte sich jeder, der meckert, sich ein Gesamtbild der Anlage durch eine Besichtigung schaffen, dann kann man immer noch Kritik üben.
Und noch etwas, niemand ist/ wird verpflichtet dorthin zu ziehen, wenn man nicht will…oder?