Der zentrale Marktplatz in Adlershof im Bezirk Treptow-Köpenick steht kurz vor der Vollendung. Erste Pflasterarbeiten und die Aufstellung neuer Sitzbänke zeigen schon, dass der Platz künftig als „Grüne Mitte von Adlershof“ gelten soll. Doch das Bauprojekt schließt auch eine umfangreiche Umgestaltung der gesamten Dörpfeldstraße mit ein.
© Visualisierung Titelbild: Rehwaldt Landschaftsarchitekten
Text: Stephanie Engler
Das Bezirksamt Treptow-Köpenick plant, die Bauarbeiten für den Marktplatz Adlershof bis Mitte 2025 abzuschließen. Laut Informationen der Abteilung für Stadtentwicklung, Straßen, Grünflächen und Umwelt wird derzeit primär der Bereich um die Helbigstraße und den dortigen Kiosk bearbeitet. Zur Optimierung der Infrastruktur soll im Frühjahr 2025 an der Ecke Helbig-/Marktstraße ein Toilettenhäuschen aufgestellt werden.
Für das Bauvorhaben werden vorübergehend Teile des Platzes als Lagerfläche genutzt. Ziel der Neugestaltung ist es, den Marktplatz barrierefrei und einladend zu gestalten, mit zusätzlichen Sitzmöglichkeiten und einer modernen Bepflanzung, die auf den Klimawandel ausgerichtet ist. Die Fertigstellung soll zum bundesweiten Tag der Städtebauförderung am 10. Mai 2025 mit einem Bürgerfest gefeiert werden.
Marktplatz Adlershof: Umbau der Dörpfeldstraße und Tram-Erweiterung
Der Ausbau der Straßenbahn zu einer zweigleisigen Strecke steht ebenfalls auf der Agenda. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben bereits 2023 die notwendigen Planfeststellungsunterlagen eingereicht, die eine barrierefreie Gestaltung der Haltestellen „Marktplatz Adlershof“ und „Wassermannstraße“ umfassen. Die Genehmigungsverfahren könnten jedoch einige Jahre in Anspruch nehmen. Nach Einschätzungen des Bezirksamts ist mit einem Baubeginn frühestens 2027 zu rechnen.
Parallel zur Tram-Erweiterung wird auch die Dörpfeldstraße umgestaltet, um eine harmonische Integration des Verkehrs zu gewährleisten. Die Planungsunterlagen, abgestimmt auf die BVG-Vorhaben, befinden sich derzeit in der Prüfung bei der zuständigen Senatsverwaltung.
Treptow-Köpenick: Herausforderungen beim Erhalt und Ersatz der Baumbestände
Die Neugestaltung des Marktplatzes in Adlershof soll den Raum nicht nur aufwerten, sondern auch umweltfreundlicher gestalten. Im Zuge der Umbaumaßnahmen sollen elf neue Bäume gepflanzt werden. Die geplanten Baumarten, darunter Gleditschien, sind robust gegenüber den klimatischen Herausforderungen und schaffen durch ihre mittlere Größe eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre.
Doch um Platz für die Neugestaltung und die zusätzliche Infrastruktur zu schaffen, müssen auch Bäume weichen. Bereits 2017 ergab ein Baumgutachten, dass die bestehenden Bäume altersbedingt und durch die zunehmend trockenen Sommer geschwächt sind. Fünf Bäume müssen nun gefällt werden, da ihre Wurzeln in den Straßenbord eingewachsen sind und dadurch in den Bauprozess eingreifen würden.
Neuer Marktplatz in Adlershof als Modell für nachhaltige Stadtentwicklung
Der Marktplatz Adlershof wird mit der Fertigstellung als Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung im urbanen Raum gesehen. Neben modernen Infrastrukturelementen wie der Versickerungsanlage für Regenwasser wird auch ein Wasserbecken neben dem historischen Brunnen installiert. Diese Neuerungen sollen den Platz nicht nur attraktiver machen, sondern auch klimafreundlicher gestalten. Adlershof steht somit vor einer Transformation, die den Stadtteil als modernes und grünes Zentrum stärken soll, ohne die historischen Elemente zu vernachlässigen.
Während die Bauarbeiten die Anwohner wohl noch einige Jahre begleiten werden, verspricht das Bezirksamt, dass Adlershof am Ende eine signifikante Aufwertung erfahren wird. Ein modernes Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität und verbesserter Verkehrsanbindung ist das erklärte Ziel. Mit einem gelungenen Mix aus Nachhaltigkeit, städtebaulicher Funktionalität und historischem Erbe wird Adlershof zu einem Modellprojekt, das auch für andere Berliner Stadtteile richtungsweisend sein könnte.
Quellen: Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Der Tagesspiegel, Architektur Urbanistik Berlin
