In Golm wächst der Potsdam Science Park weiter: Die Biotech-Firma Ripac-Labor erweitert ihren Standort mit einem neuen Laborgebäude. Die Produktion soll effizienter werden, mehr Arbeitsplätze entstehen. Doch der Baustart verzögerte sich.

Die Dopharma Group und ihre Tochtergesellschaft Ripac-Labor GmbH haben am 28. Februar 2025 den Spatenstich für ihre neue Produktionsanlage für autogene Impfstoffe im Potsdam Science Park gesetzt. An der Zeremonie nahmen Vertreter von Dopharma, Ripac-Labor, der Stadt Potsdam sowie des Standortmanagements teil. / © Foto: Science Park, Standortmanagement Golm GmbH, Adam Sevens
© Foto: Science Park, Standortmanagement Golm GmbH, Adam Sevens
© Foto Titelbild: Potsdam Science Park
In Golm, einem bedeutenden Wissenschaftsstandort Potsdams, wird weiter gebaut. Das Biotech-Unternehmen Ripac-Labor errichtet ein neues Laborgebäude im Potsdam Science Park. Ende Februar dieses Jahres erfolgte der erste Spatenstich. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.
Bisher befindet sich der Unternehmenssitz im Golm-Innovationszentrum (GO:IN) westlich der Bahngleise. Mit dem neuen Standort im Technology Campus schafft Ripac mehr Produktionskapazitäten.
Neubau mit Verzögerungen: Baustart für Ripac-Labor später als vorgesehen
Die neue Produktionsstätte soll langfristig die Herstellungskapazitäten erweitern und die Effizienz des Unternehmens steigern. Ripac-Labor beschäftigt derzeit 48 Mitarbeitende, künftig sollen es bis zu 100 sein. Ursprünglich sollte der Bau bereits 2023 fertiggestellt sein, doch der Baustart verzögerte sich. Laut Tagesspiegel weist noch immer ein Bauschild auf einen ursprünglichen Starttermin im vierten Quartal 2023 hin.
Der Technology Campus ist ein neues Entwicklungsgebiet im Science Park. Bislang lagen die Gewerbeflächen westlich der Bahngleise. Mit dem neuen Areal sollen forschungsnahe Unternehmen angesiedelt und Ausgründungen der Universität Potsdam unterstützt werden.
Ripac-Labor spezialisiert sich auf Bestandsimpfstoffe, Erregerbekämpfung und Veterinärmedizin
Ripac-Labor ist seit fast zwei Jahrzehnten im Potsdam Science Park ansässig. Nach 18 Jahren an der Unternehmensspitze übergab Gründerin Dagmar Köhler-Repp die Geschäftsführung an Heiko Rüdiger. Seit der vollständigen Übernahme durch die niederländische Dopharma International im Jahr 2021 ist das Unternehmen stärker international ausgerichtet.
Ripac entwickelt Bestandsimpfstoffe, die innerhalb weniger Wochen hergestellt werden. Diese sind speziell auf einzelne Tierbestände abgestimmt und können dazu beitragen, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung zu verringern. Während das Unternehmen zunächst auf bakterielle Erreger spezialisiert war, umfasst das Portfolio mittlerweile auch Impfstoffe gegen Viren sowie erweiterte diagnostische Verfahren in der Veterinärmedizin.
Auf 10 Hektar: Technologie Campus bietet Platz für forschungsnahe- und technologieorientierte Gewerbenutzungen
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich Golm zum größten Wissenschaftsstandort Brandenburgs entwickelt. Drei Max-Planck-Institute und zwei Fraunhofer-Institute betreiben hier internationale Spitzenforschung. Rund 2.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten vor Ort, zudem studieren und promovieren dort etwa 9.000 junge Menschen aus aller Welt.
Der Technology Campus ist Teil des Potsdam Science Parks, der rund 10 Hektar für technologie- und forschungsorientierte Gewerbenutzungen bietet. Drei Hektar wurden bereits an das Land Brandenburg für die Erweiterung der Universität Potsdam verkauft. Neben dem neuen Institut für Informatik entsteht dort ein Zentrum für Lehrerbildung. Ein weiteres Hektar wurde an ein Unternehmen aus der Veterinärmedizin veräußert, während ein Potsdamer Unternehmen aus der Geotechnologie kürzlich ein 2.000 Quadratmeter großes Grundstück erwarb. Mit dem neuen Laborgebäude soll die Zukunft des Biotech-Standorts Golm weiter vorangetrieben werden.
Quellen: Potsdam Science Park, Landeshauptstadt Potsdam, GO:In Golm Innovationszentrum, Pro Potsdam, Tagesspiegel