An der Grenze zwischen Friedrichshain und Lichtenberg, an der Frankfurter Allee, soll ein Teil des Ring Centers umgebaut werden. Nach Plänen des Büros Graft Architects sollen im “Ring Center I” künftig weniger Einzelhandelsflächen, dafür aber mehr Raum für Büros, Arztpraxen und Gewerbe entstehen. Das Gebäude soll zudem mehr Licht und Grün erhalten.
© Visualisierungen: GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
© Foto: Wikimedia Commons
Text: Björn Leffler
In Berlin gibt es beinahe 70 Shopping Malls, verteilt über das ganze Stadtgebiet. Das Überangebot führt längst dazu, dass einige dieser Einkaufszentren abgerissen, umgebaut oder mit einem völlig Nutzungskonzept versehen werden.
Kürzlich haben wir etwa über das in Alt-Treptow liegende Einkaufszentrum Park-Center berichtet. Das zum großen Teil leerstehende Center soll teilweise abgerissen werden. Auf dem Gelände sollen in den kommenden Jahren insgesamt acht neue Gebäude mit Flächen für Gewerbe, Wohnungen, Einzelhandel und Freizeitaktivitäten entstehen.
Auch in der Steglitzer Schloßstraße steht mit dem Boulevard Berlin ein weiteres Einkaufszentrum vor einem umfassenden Umbau. Die Immobilie im Südwesten Berlins ist bereits im vergangenen Jahr verkauft worden. Im Rahmen eines großflächigen Umbaus sollen in dem von Leerstand geplagten Center neue Büroflächen und Serviced Apartments entstehen.
Ring Center in Friedrichshain: Umbau des 1995 eröffneten Einkaufszentrums
Einen ähnlichen Weg gehen nun auch die Betreiber des Ring Centers an der Frankfurter Allee, welches an der Grenze zwischen Lichtenberg und Friedrichshain liegt. Das Einkaufszentrum befindet sich westlich (“Ring Center I”) und östlich (“Ring Center II & III”) der Ringbahn, die zwischen den bestehenden Gebäuden verläuft.
Das Ring Center wurde im Oktober 1995 westlich der Ringbahn eröffnet. Architekten waren Hentrich-Petschnigg & Partner International aus Berlin sowie Jost Hernig und Manfred Stanek aus Hamburg. Nachträglich wurde diesem Gebäudeteil der Name “Ring Center I” gegeben, denn 1997 und 2005 wurden auf der östlichen Seite der Ringbahn zwei Erweiterungen realisiert.
Einkaufszentrum Ring Center: Viele Flächen stehen mittlerweile leer
Längst hat auch dieses Einkaufszentrum mit den üblichen Problemen zu kämpfen, mit denen alle Shopping Malls und klassischen Kaufhäuser seit mehreren Jahren konfrontiert sind: ausbleibende Kunden und damit einhergehend großflächiger Leerstand innerhalb des Gebäudes.
Daher soll die Einzelhandelsfläche zwar nicht gänzlich aus dem Gebäude verschwinden, dafür aber deutlich reduziert werden. Nach Plänen des Büros Graft Architects soll das “Ring Center I” nun bis 2025 umgebaut werden, eine Baugenehmigung liegt bereits vor.
Einzelhandel soll nur noch auf den ersten drei Etagen zur Verfügung stehen
Der Umbau wird nach Vorstellungen des Bauherren Kintyre umgesetzt. Nur noch drei von fünf Ebenen sollen nach dem Umbau für Einzelhandel und Nahversorgung genutzt werden. In den oberen zwei Etagen soll hingegen Platz für Büros, Arztpraxen und Freizeitangebote geschaffen werden.
Auch die überholte Architektur der 1990er Jahre soll deutlich aufgefrischt werden. Daher sollen im neuen Gebäude deutlich mehr Fenster untergebracht werden als bislang. Der Bestandsbau wird dafür nicht abgerissen, sondern umgebaut.
Umbau: Bestandsbau wird erhalten und soll mehr Licht und Grün erhalten
Dafür mussten Graft Architects auch einige Kompromisse eingehen, denn die ursprünglich geplanten großen Fensterfronten und auch die Pflanzung von Bäumen auf dem Gebäudedach können nicht so umgesetzt werden, wie es in der Entwurfsphase noch vorgesehen war. Die Gebäudesubstanz gebe das schlichtweg nicht her.
Dennoch soll das neue Ring Center deutlich heller und auch grüner werden als der bisherige Bau. Im Erdgeschoss sollen neben einem Bio-Markt zusätzliche gastronomische Angebote einziehen. Und auch die Zugangssituation soll verbessert werden.
Das neue “Ring Center I” soll mehr und größere Eingänge erhalten
Vor allem die Erschließung zur und aus Richtung der S-Bahn soll baulich großzügig verbreitert werden und künftig ebenfalls auf die zentrale Erdgeschossebene führen, anstatt derzeit ausschließlich ins Obergeschoss. Die bestehenden Gebäude östlich der Ringbahn, “Ring Center II” und “Ring Center III”, sollen vorerst so bleiben, wie sie sind.
Bevor eine Neuplanung dieser Gebäude sinnvoll angegangen werden kann, müsste wohl auch erst einmal geklärt werden, in welcher Form die geplante Verlängerung der A100 am oder über das Ring Center verlaufen soll. Von diesen Planungen ist der Umbau des “Ring Center I” aber erst einmal nicht betroffen.
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Quellen: GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH, Der Tagesspiegel, Wikipedia
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Ja geil, dann schaut das Haus aus wie jedes andere in jeder anderen Stadt. Schön, dass keiner etwas wagt und der Kiez noch weiter angeglichen wird statt etwas zu bauen es in die Landschaft passt.