Auf einem etwa 1,2 Hektar großen Grundstück am Neuköllner Kiehlufer soll ein gemischt genutztes Quartier mit rund 300 Wohnungen entstehen. Ein Drittel der Wohnungen soll mietpreisgebunden sein, derzeit läuft die Öffentlichkeitsbeteiligung für das Vorhaben.
© Visualisierungen: Cobe Berlin GmbH
Text: Björn Leffler
Im Norden Neuköllns soll in den kommenden Jahren ein neues gemischtes Quartier mit einem Wohnanteil von 80 Prozent entstehen. Das Quartier ist auf einem etwa 1,2 Hektar großen Grundstück am Kiehlufer geplant.
Insgesamt 300 Wohnungen sollen im Zuge des Bauvorhabens entstehen. Entwickelt wird das Projekt vom Unternehmen Incept GmbH, mit dem Vertrieb der künftigen Wohnungen wurde der Immobilienspezialist Ziegert Immobilien beauftragt.
Neukölln: 300 Wohnungen sollen am Kiehlufer entstehen
Noch bis zum 10. Mai läuft die Öffentlichkeitsbeteiligung für das Vorhaben. Beim Bezirksamt Neukölln firmiert das Bauprojekt unter dem Bebauungsplan 8-70ba. Der Bebauungsplan soll die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein gemischt genutztes Quartier mit hohem Wohnanteil schaffen.
Daher wird laut Bezirksamt der “Baugebietstyp Urbanes Gebiet” festgesetzt. Geplant sind derzeit mehrere bis zu siebengeschossige Gebäude (siehe Abbildung unten). Neben den 80 Prozent Wohnungen sind zwanzig Prozent der Flächen für gewerbliche Nutzungen vorgesehen.
30 Prozent der Wohnungen sollen mietpreisgebunden sein
30 Prozent der 300 Wohnungen sollen auch mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen sein. Wie genau die Zusammensetzung der künftigen Wohnungsstruktur sein wird, war bislang aber noch nicht zu erfahren.
In Kooperation mit dem Neuköllner Stadtentwicklungsamt wurde im Rahmen eines städtebaulichen Werkstattverfahrens ein entsprechendes Konzept für das Areal gefunden. Das Verfahren mit drei teilnehmenden Planungsteams fand im Zeitraum von Mai bis September 2023 statt.
Cobe Architects ging siegreich aus dem Werkstattverfahren hervor
Das letztlich siegreiche Konzept stammt vom Kopenhagener Architektenbüro Cobe. Es überzeugte die Jury insbesondere durch das “hohe Maß an Flexibilität der Grundrisse, dem Nachhaltigkeitskonzept und den sehr guten Lösungen zur Differenzierung privater, gemeinschaftlicher und öffentlich zugänglicher Freiräume“.
Die geplante Fassade soll sich gestalterisch von der denkmalgeschützten Bebauung an der Thielmannstraße inspirieren lassen. Auf den Innenseiten der Bebauung sollen begrünte Fassaden entstehen, die durch leichtes und offenen Erscheinungsbild ein nachbarschaftliches Zusammenleben nachhaltig fördern sollen.
Begrünte Fassaden und Gastronomie im Erdgeschoss am Kiehlufer
In ihrer Farbgebung soll sich die Fassade in die Umgebung einfügen und zugleich zur Hitzereduzierung im Stadtquartier beitragen, was vor allem durch die dichte Begrünung der Außenwände erreicht werden soll.
Das geplante Quartier soll zwischen Kiehlufer und Harzer Straße entstehen, direkt neben einer bestehenden Kleingartenanlage. Mit der Mietpreisbindung für ein Drittel der Wohnungen wollen die Projektverantwortlichen nach eigener Aussage einen Mehrwert für die vielfältige Nachbarschaft zwischen Sonnenallee und Lohmühlenbrücke schaffen.
In der Erdgeschosszone zum Kiehlufer sollen Restaurants und Cafés entstehen, die Nahversorgung ist entlang der Treptower Straße vorgesehen, von der aus auch die Zufahrt zur zentralen Tiefgarage geplant ist. Einen konkreten Zeitplan für den Baustart gibt es bislang allerdings noch nicht.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: Bezirksamt Neukölln, ZIEGERT GmbH, INCEPT GmbH, mein.berlin, Quartiersmanagement Harzer Straße, Cobe Berlin GmbH
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2. November 2024