An der Berliner Straße 100 in Berlin-Pankow entstehen zwei kontrastreiche Wohnprojekte: Ein modernes Quartier mit 241 Mietwohnungen, welches bis 2027 abgeschlossen werden soll, und ein ungewöhnliches Vorhaben zur Unterbringung von 200 Geflüchteten. Dafür wird eine bisherige Büroimmobilie umgebaut.
© Visualisierung Titelbild: PRIMUS Immobilien AG
Text: Björn Leffler
An der Berliner Straße 100 im Süden des Ortsteils Pankow, unweit vom Prenzlauer Berg gelegen, werden derzeit zwei Wohnungsbauprojekte geplant, die unabhängig voneinander entstehen, auf zwei direkt angrenzenden Grundstücken.
Eines der beiden Projekte wird vom Immobilienentwickler PRIMUS Immobilien AG (siehe Titelfoto) verantwortet. Das Unternehmen möchte auf einer knapp 9.000 Quadratmeter großen Fläche ein Quartier mit 241 Wohnungen errichten.
Pankow: 241 Mietwohnungen entstehen an der Berliner Straße 100
Für das Bauvorhaben muss das bestehende Autohaus, welches sich noch auf dem Grundstück befindet, abgerissen werden. Dieser Abriss hat bereits begonnen. Die entstehenden Wohnungen sollen als Mietwohnungen auf den Markt gebracht werden.
Das Projekt soll das erste Mietwohnungsprojekt des Unternehmens werden, errichtet in nachhaltiger Bauweise, wie das Unternehmen mitteilt. Dach- und Fassadenflächen sollen begrünt werden, zudem setzen die Bauherren auf regenerative Energieerzeugung.
Bis 2027 sollen vier neue Wohnhäuser errichtet werden
Im straßenseitigen Erdgeschossbereich sollen die künftigen Gebäude Raum für Nahversorgung und Gastronomie als Treffpunkt für die Anwohner und die Nachbarschaft bieten. Insgesamt vier Wohnhäuser sollen entstehen, mit Ein-bis-Drei-Zimmer-Wohnungen.
80 der 241 Wohnungen sollen nach Angaben des Unternehmens barrierefrei werden, angestrebt wird ein Baustart im kommenden Jahr, so dass das Wohnprojekt bis 2027 abgeschlossen werden kann.
Raum für geflüchtete Menschen in einer ehemaligen Büroimmobilie
Das zweite, direkt angrenzende Projekt beschäftigt sich mit der Schaffung von Wohnraum für geflüchtete Menschen. In Zeiten der unvermindert anhaltenden Wohnungsknappheit ist der Bau von Unterkünften und Wohnhäusern für geflüchtete Menschen in Berlin zumeist ein Reizthema. Vor allem die betroffenen Anwohner sehen solche Projekte oft kritisch.
Üblicherweise werden diese Wohnungsbauprojekte vom Berliner Senat sowie vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten forciert. Nicht aber beim Bauvorhaben an der Berliner Straße 100, wie die Berliner Morgenpost berichtet.
Berliner Senat hatte das Projekt an der Berliner Straße schon verworfen
Derzeit laufen Modernisierungsarbeiten an einem bisherigen Bürogebäude zur Berliner Straße hin. Durch die Erdgeschossfenster ist zu erkennen, dass Wände neu verputzt werden, es wird intensiv am Gebäude gearbeitet.
Dem Pankower Bezirksamt liegt ein Antrag zur Umnutzung des Gebäudes als Unterkunft für etwa 200 Geflüchtete vor, der noch geprüft wird. Der Eigentümer scheint diesen Plan auf eigenes Risiko zu verfolgen, da das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten und die Berliner Immobilienmanagement GmbH wegen baulicher und brandschutztechnischer Problematiken von einer Weiterverfolgung abgeraten haben sollen.
Investor möchte die Immobilie auf eigene Faust für Flüchtlinge herrichten
Ursprünglich war eigentliche eine Umgestaltung des Komplexes geplant, bei der aus Einzelbüros etagenweise angeordnete Bürolofts und eine Dachterrasse entstehen sollten. Doch nun scheinen sich die Pläne des Investors geändert zu haben, ein eher unüblicher Vorgang.
An der Berliner Straße werden in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach also zwei Wohnungsbauprojekte entstehen, die völlig unterschiedliche Ausrichtungen haben. Für den angespannten Berliner Wohnungsmarkt ist dies aber grundsätzlich eine gute Nachricht.
Quellen: Berliner Morgenpost, PRIMUS Immobilien AG, spreeformat architekten GmbH, Berliner Immobilienmanagement GmbH
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