Das historische Parkwächterhaus am Lietzensee wird umfassend saniert und soll im Sommer 2025 als Nachbarschaftstreff mit Café wiedereröffnet werden. Trotz unvorhergesehener Bauschäden und steigender Kosten schreiten die Arbeiten voran – dank Fördermitteln, Spenden und ehrenamtlichem Engagement.

© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Fridolin freudenfett, CC BY-SA 4.0

 

Das Parkwächterhaus am Lietzensee in Berlin-Charlottenburg ist ein bedeutendes Zeugnis der Stadtgeschichte. Seit Jahren setzt sich der Verein ParkHaus Lietzensee e. V. für den Erhalt des Gebäudes ein und verfolgt das Ziel, es als offenen Treffpunkt für die Nachbarschaft nutzbar zu machen.

Im April 2024 begannen die umfangreichen Sanierungsarbeiten. Dabei wurde nicht nur die Bausubstanz gesichert, sondern auch die historische Farbgestaltung aus dem Baujahr 1924 rekonstruiert. Ein restauratorisches Denkmalgutachten lieferte die Grundlage für die Wiederherstellung der ursprünglichen Farbgebung, die im Laufe der Jahrzehnte verloren gegangen war.

Unerwartete Schäden: Herausforderungen bei der Instandsetzung des Parkwächterhauses

Während der Sanierung traten erhebliche Bauschäden zutage. Besonders das Dach erwies sich als stark beschädigt, sodass das Gebälk nahezu vollständig ersetzt werden musste. Auch die Fundamente des Gebäudes wiesen Mängel auf, weshalb eine Neugründung erforderlich wurde, um die langfristige Stabilität zu gewährleisten.

Zusätzlich führten Materialengpässe und steigende Baukosten zu Verzögerungen. Ursprünglich war der Baubeginn für 2022 vorgesehen, musste jedoch verschoben werden, da viele Ausschreibungen aufgrund unsicherer Marktbedingungen ausgesetzt wurden. Erst nach intensiven Abstimmungen mit der Senatsverwaltung konnte das Projekt starten.

Für einen offenen Begegnungsort am Lietzensee: „Aktion Mensch“ fördert Aufzug, weitere Spenden nötig

Neben der denkmalgerechten Sanierung wird das Gebäude an moderne Anforderungen angepasst. Ein Außenaufzug soll künftig für Barrierefreiheit im Obergeschoss sorgen. Die Sozialorganisation „Aktion Mensch“ fördert den Bau des Aufzugs, dennoch sind weitere Spenden notwendig, um die Fertigstellung zu sichern.

Das künftige Nutzungskonzept sieht ein sozio-kulturelles Zentrum mit Café vor. Geplant sind Veranstaltungen, Nachbarschaftstreffen und gemeinnützige Angebote. Ziel des Vereins ist es, das Parkwächterhaus als offenen Begegnungsort für Anwohnende und Parkbesuchende zu etablieren.

Steigende Baukosten erfordern Budgetanpassung, Verein hofft auf Unterstützung

Die Sanierung konnte nur durch eine Kombination aus Fördergeldern und Spenden realisiert werden. Bereits 2016 bewilligte die LOTTO-Stiftung Berlin eine Förderung von bis zu 600.000 Euro. 2019 stellte der Bund zusätzliche 245.000 Euro bereit. Ergänzt wurde die Finanzierung durch Spenden sowie ehrenamtliche Eigenleistungen des Vereins.

Dennoch bleibt die finanzielle Situation für das Parkwächterhaus am Lietzensee herausfordernd. Die steigenden Baukosten erforderten eine Anpassung des Budgets. Der Verein hofft weiterhin auf Unterstützung aus der Bevölkerung, um die abschließenden Arbeiten erfolgreich umsetzen zu können.

Parkwächterhaus am Lietzensee: Eröffnung im Sommer 2025 geplant

Ein genaues Eröffnungsdatum steht bislang nicht fest, da weitere Überraschungen in der Bausubstanz nicht ausgeschlossen werden können. Dennoch zeigt sich der Verein zuversichtlich, das Parkwächterhaus im Sommer 2025 für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Bis dahin laufen die Innenausbauarbeiten weiter. Die Vereinsmitglieder setzen sich intensiv für die Fertigstellung ein und freuen sich über zusätzliche Unterstützung – sei es durch Spenden oder ehrenamtliches Engagement.

Quellen: ParkHaus Lietzensee e. V., Tagesspiegel