Das ehemalige Ella-Kay-Heim in Kladow, seit Jahren eine ungenutzte Ruine, wird bis 2026 zu einem multifunktionalen Zentrum für Jugendfreizeit und Betreuung umgebaut. Geplant sind ein Jugendclub, eine Kita sowie Wohnungen für Staatsbeschäftigte. In diesem Jahr stehen erste Maßnahmen zur Neugestaltung bevor.
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Das Ella-Kay-Heim in Kladow, über Jahre hinweg von unterschiedlichsten Nutzungskonzepten umgeben, steht nun vor einer umfassenden Neugestaltung. Ab 2026 sollen auf dem mehr als 20.000 Quadratmeter großen Gelände ein Jugendfreizeittreff, eine Kita und neue Wohnungen entstehen. Nun steht die Rodung des Areals an.
Das Gelände, das viele Jahre als marode Immobilie das Stadtbild prägte, soll zu einem multifunktionalen Zentrum für den Spandauer Süden umgebaut werden. Die Pläne umfassen neben einer modernen Freizeitstätte für Jugendliche auch eine Kindertagesstätte für 120 Kinder, die rund 2027 ihre Türen öffnen soll. Damit reagiert der Bezirk auf die anhaltende Nachfrage nach Betreuungsplätzen und Freizeitangeboten für junge Menschen in Kladow und Gatow.
Aufbruch für Spandau: Von der Ruine zur sozialen Drehscheibe
Die langjährige Ungewissheit über die Nutzung des Ella-Kay-Heims gehört nun der Vergangenheit an. Die Vereinbarung zwischen der landeseigenen Grundstücksentwicklungsgesellschaft Berlinovo und dem Bezirksamt Spandau hat den Weg für den Umbau geebnet. Die Pläne umfassen auch den Abriss des alten Heimleiterhauses und die Sanierung anderer Bestandsgebäude, um sie für die geplante Nutzung fit zu machen.
Jugendstadträtin Tanja Franzke betonte gegenüber dem Tagesspiegel, dass das Projekt einen wichtigen Schritt für den Spandauer Süden darstelle. Besonders im Winter gebe es in Kladow und Gatow nur wenige Angebote für Jugendliche. Die neue Freizeitstätte soll hier eine zentrale Rolle spielen. Neben den Freizeitangeboten für Jugendliche sind auch zwei neue Wohnhäuser für Staatsbeschäftigte geplant, um die Attraktivität Berlins als Arbeitgeber zu steigern.
Abriss der alten Gebäude: Lärmintensive Arbeiten außerhalb der Brutzeit
Das ehemalige Heim, das zwischenzeitlich für unbegleitete minderjährige Geflüchtete genutzt wurde, ist inzwischen von Sträuchern und Bäumen umgeben. Der erste Schritt der Bauarbeiten ist daher die Beseitigung dieser Wildwuchs-Flächen. Anschließend soll ein neuer Wildzaun am Waldrand errichtet werden, um das Gelände zu sichern.
Nach der Rodung folgt der nächste große Eingriff: Der Abriss des alten Heimleiterhauses, eines zweigeschossigen Gebäudes aus den 1940er-Jahren. Die Kellerstruktur soll nach dem Abriss als Baugrube für die Neubauten genutzt werden. Um Rücksicht auf die Natur zu nehmen, wolle man diese lärmintensiven Arbeiten möglichst außerhalb der Brutzeit von April bis Juli durchführen. Das bedeutet, dass mit schwerem Gerät erst nach dem Sommer 2025 weitergearbeitet wird.
Neue Kita und Wohnraum: Spandaus Süden bekommt ein multifunktionales Zentrum
Mit der Rodung und dem Abriss kann die sichtbare Transformation des Geländes beginnen. Das geplante Zentrum wird aus mehreren Teilen bestehen: Neben dem Jugendclub für Kladow und Gatow soll eine Kita mit Platz für 120 Kinder entstehen. Diese ist jedoch noch nicht Teil der aktuellen Ausschreibung. Frühestens 2027 könnte sie in Betrieb gehen. Zudem sind zwei Wohnhäuser für Staatsbeschäftigte vorgesehen.
Außerdem soll das Gelände auch Wohngemeinschaften für ältere Jugendliche, sogenannte „Careleaver“, bieten. Diese Jugendlichen, die nach dem Verlassen von Jugendhilfeeinrichtungen auf Unterstützung angewiesen sind, sollen in den sanierten Bestandsgebäuden ein neues Zuhause finden. Das Ella-Kay-Heim wird damit in den kommenden Jahren Schritt für Schritt zu einem lebendigen sozialen Standort umgebaut. Der Spandauer Süden erhält dadurch dringend benötigte Infrastruktur für Familien, Jugendliche und Beschäftigte des Landes Berlin
Quellen: Bezirksamt Spandau, Tagesspiegel, Berliner Woche