Am Bohnsdorfer Weg in Berlin-Altglienicke baut die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO ein neues Wohnquartier mit 462 Mietwohnungen und 58 Wohnungen für Geflüchtete in Holzhybrid-Bauweise, der Name des Projekts ist „Quartier der Vielfalt“. Mitte November wird bereits die modulare Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände fertig sein.
© Visualisierungen: DEGEWO, DAHM-Architekten + Ingenieure GmbH
Text: Björn Leffler
Im äußersten Südosten Berlins, im Treptow-Köpenicker Ortsteil Altglienicke, realisiert das landeseigene Wohnungsbauunternehmen DEGEWO den Bau eines integrativen und nachhaltig konzipierten Wohnquartiers. Auf einer bislang brachliegenden, rund sechs Hektar großen Fläche zwischen Bohnsdorfer Weg und Kleeblattstraße soll das neue Quartier mit über 30 Gebäuden entstehen. Seit Anfang des Jahres rollen die Bagger auf dem Gelände.
462 Mietwohnungen in 30 zwei- bis viergeschossigen Mehrfamilienhäusern sollen dabei entstehen. Diese Wohnungen sollen in kleinen Gruppen um mehrere begrünte Innenhöfe angelegt werden. Bis auf ein Wohnhaus werden alle Mehrfamilienhäuser in Holzhybridbauweise errichtet. Zum Klimaschutz trägt die Wohnungsbaugesellschaft bei diesem Projekt außerdem durch die Begrünung von Dächern und Fassaden und die Installation von Photovoltaikanlagen bei, wie es in einer offiziellen Pressemitteilung heißt.
„Quartier der Vielfalt“: Modulare Unterkunft für Geflüchtete im November fertig
Die Wohnungen des zweiten Bauabschnitts, der voraussichtlich bis 2027 fertig gestellt sein wird, sollen zusammen mit den 58 modularen Unterkünften für Flüchtlinge, die bis Novmeber 2024 im ersten Bauabschnitt entstehen, das „Quartier der Vielfalt“ bilden, in dem Menschen mit unterschiedlichen Kulturen und Wohnbedürfnissen ein zu Hause finden sollen.
Ende September übergab die DEGEWO die Einrichtung nach der Bauvorabnahme an das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF). Laut LAF sollen in der neuen Unterkunft mit 58 Wohneinheiten, deren Bau im Dezember 2021 begann, voraussichtlich 303 Personen untergebracht werden.
Die Wohneinheiten sollen gemischt belegt werden: Familien und allein reisende Personen
Es handele sich um eine GU3-Unterkunft, die für Menschen vorgesehen sei, die sich bereits länger in Berlin aufhielten und zum Teil schon integriert seien, teils sogar arbeiten würden, teilte ein Sprecher gegenüber der Berliner Morgenpost mit. Die Herkunftsländer der Bewohner könnten noch nicht genau benannt werden, würden sich aber voraussichtlich an den aktuellen Herkunftsländern wie der Türkei, Syrien, Afghanistan und Vietnam orientieren.
Die Wohneinheiten würden gemischt belegt, also sowohl von Familien als auch von allein reisenden Personen genutzt. Die neue Unterkunft befindet sich künftig im nordwestlichen Teil des Grundstücks. Von den 462 Wohnungen des derzeit laufenden zweiten Bauabschnitts sind 420 reguläre Mietwohnungen mit einem sozial geförderten Anteil von 50 Prozent und 42 betreute Wohnungen sozialer Träger, die zum Beispiel von Menschen mit chronischer körperlicher Erkrankung oder Lernschwierigkeiten genutzt werden können.
Zwei Gebäude des Quartiers werden an die KIEZquartier GmbH vermietet
Die DEGEWO vermietet im Rahmen des Projekts daher zwei Gebäude an die KIEZquartier GmbH, die verschiedene Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit Einschränkungen verantworten wird. Die gemeinnützige Gesellschaft wurde von sieben Sozialträgern zum Zweck der Schaffung und des Betriebs von sozialen Zentren (Kiezquartieren) mit einer vorwiegenden Nutzung für Betreutes Wohnen gegründet.
Eine Kindertagesstätte mit bis zu 100 Plätzen und mehrere gewerbliche Angeboten sollen das Quartier komplettieren. Bis auf ein Wohnhaus werden alle Mehrfamilienhäuser in Holzhybridbauweise errichtet. Zum Klimaschutz trägt die Wohnungsbaugesellschaft nach eigener Aussage bei diesem Projekt außerdem durch die Begrünung von Dächern und Fassaden und die Installation von Photovoltaikanlagen bei.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: DEGEWO, DAHM-Architekten + Ingenieure GmbH, Berliner Morgenpost, Architektur Urbanistik Berlin, Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten