Im Havelufer-Quartier in Berlin-Spandau entstehen derzeit 1.800 neue Wohnungen. 230 dieser Wohnungen werden von der landeseigenen HOWOGE errichtet, die mit einem innovativen Wohnkonzept und nachhaltiger Energieversorgung punkten will. Dazu gehört unter anderem das Nur-Strom-Haus-Konzept.

230 neue Mietwohnungen errichtet die landeseigene HOWOGE in Spandau im Rahmen des Bauvorhabens Havelufer-Quartier. Die neue Wohnhäuser sollen ohne fossile Energieträger auskommen. / © Visualisierung: BRH Generalplaner GmbH

© Visualisierungen: BRH Generalplaner GmbH
Text: Björn Leffler

 

Im Havelufer Quartier in Berlin-Spandau entstehen derzeit 1.800 neue Wohnungen, das erste Richtfest für das neue Quartier war im September 2022 gefeiert worden. Neben der Größe des neuen Quartiers scheint auch das Wohnkonzept besonders interessant zu sein: Die Vertreter der beiden Investoren, Johannes Haug (Patrizia) und Luca Bauernfeind (Kauri Cab) erklärten damals, dass die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner nicht in die Kategorien Single oder Familie eingeteilt werden würden.

Stattdessen wolle man nach den Interessen oder dem “Life-Circle-Gedanken” der neuen Mieterinnen und Mieter gehen. So könnten Hobbyköche Küchen mit Sonderausstattung bekommen oder Sportler ein eigenes Fitnessstudio. Der Gedanke dahinter ist, die Quartiersentwicklung aktuellen Lebensmodellen anzupassen.

Havelufer-Quartier: HOWOGE baut 230 nachhaltige Wohnungen

Auch landeseigene, geförderte Wohnungen sollen im Rahmen des Bauprojekts entstehen. “Der städtebauliche Vertrag zum Bebauungsplan sieht einen 25-prozentigen Anteil mietpreisgebundener Wohnungen für das Havelufer Quartier vor. Im Rahmen des Berliner Modells der kooperativen Baulandentwicklung baut die HOWOGE den Großteil dieser Wohnungen“, sagte HOWOGE-Geschäftsführer Ulrich Schiller kürzlich in einem offiziellen Statement.

Bein Bau dieser Wohnungen möchte das Unternehmen auf nachhaltigen Wohnungsbau setzen. Dabei soll das sogenannte “Nur-Strom-Haus-Konzept” angewandt werden. Die Energieversorgung basiert hierbei auf einem Konzept, das komplett auf fossile Energieträger verzichtet und ausschließlich Strom nutzt.

Energieversorgung ohne fossile Energieträger: Nur-Strom-Haus

Dieser Strom stammt größtenteils aus Photovoltaikanlagen auf den begrünten Dächern und kann von den Mieterinnen und Mietern als “HOWOGE Grünstrom” direkt vor Ort bezogen werden, wie das Wohnunternehmen mitteilt. Zusätzlich benötigter Strom soll als “Grünstrom” aus dem Netz geliefert werden – und soll demnach auch aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.

Alle neuen Wohnungen sollen mit moderner, energiesparender Haustechnik ausgestattet werden. Die Wärmeversorgung erfolgt durch Luft-Wasser-Wärmepumpen, die Warmwasserversorgung durch dezentrale Elektro-Durchlauferhitzer. Insgesamt will die HOWOGE 230 neue Wohnungen im Quartier Havelufer errichten, bis Dezember 2025 sollen die neuen Gebäude fertig sein.

Bis Dezember 2025 sollen die neue HOWOGE-Mietwohnungen fertig sein

Die Gebäude entstehen auf zwei Grundstücken im Gesamtquartier: Im Norden entlang der Marius-Carpentier-Straße werden auf einem rund 7.200 Quadratmeter großen Baufeld zwei Gebäude mit sieben Obergeschossen gebaut, deren oberste Etage jeweils als zurückspringendes Dachgeschoss gestaltet ist.

Ein weiteres Gebäude mit sechs Obergeschossen befindet sich auf einem 2.100 Quadratmeter großen Grundstück am Maselakepark im Südwesten. Alle Wohnungen werden gemäß der Kooperationsvereinbarung der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften mit dem Land Berlin vermietet, darunter 229 geförderte Wohnungen für Inhaber eines Wohnberechtigungsscheins.

Dem Havelufer-Quartier fehlt noch eine gute ÖPNV-Anbindung – kommt die Siemensbahn?

Der Vermietungsstart für die Wohnungen in den künftigen Nur-Strom-Häusern ist laut HOWOGE bislang allerdings noch nicht festgelegt worden. Durch das wachsende Großprojekt werden nach Plänen der Spandauer Bezirkspolitik bis zu 4.000 neue Bewohnerinnen und Bewohner zuziehen.

Allerdings fehlt es derzeit noch an einer angemessenen Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Daher werben die Investoren und der Baustadtrat für die Verlängerung der bis 2029 zu reaktivierenden Siemensbahn nach Hakenfelde und den Bau einer zukünftigen Haltestelle in Quartiersnähe.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Havelufer-Quartier in Spandau: So soll das gesamte Quartier mit insgesamt 1.800 Wohnungen nach seiner Fertigstellung aussehen. / © Visualisierung: Kauri Cab

© Open Street Map

 

Quellen: HOWOGE, BRH Generalplaner GmbH, Kauri Cab, Berliner Woche, Bezirksamt Spandau, Wikipedia

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