Im Herzen Potsdams entsteht ein neues Kultur- und Kreativquartier, das Vielfalt und Offenheit zelebrieren möchte. Mit preisgedämpften Mietflächen und Raum für unterschiedlichste Nutzungen verspricht das Projekt, ein zentraler Anlaufpunkt für kreative Köpfe zu werden.

Im Herzen Potsdams soll bis 2026 das „Kreativ Quartier“ entstehen. / © Visualisierungen: Tomi Maslovarić und Quatre Caps

© Visualisierungen: Tomi Maslovarić und Quatre Caps
Text: Karin Schütte

 

Zwischen Werner-Seelenbinder-Straße und Plantage entsteht in Potsdam auf dem Areal der Alten Feuerwache ein Kultur- und Kreativquartier, das bis 2026 fertiggestellt werden soll. Das Projekt will städtebauliche Tradition und zeitgemäße Ansprüche an Lebens- und Arbeitsräume vereinen, wie die Projektverantwortlichen mitteilen.

Ziel ist es demnach, ein „Village“ zu schaffen, das sowohl Raum für Begegnung als auch für konzentriertes Arbeiten bieten soll. Die Grundsteinlegung für die erste Bauphase erfolgte am 11. Oktober 2022. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Glockenweiß GmbH und der Assiduus Development GmbH realisiert.

Offenheit und Vielfalt als Leitmotiv: So versteht sich das „Kreativ Quartier“ in Potsdam

Das „Kreativ Quartier“ versteht sich als inklusiver Ort, der unterschiedlichste Bedürfnisse berücksichtigt. Mit 25.000 Quadratmetern Nutzfläche, davon 16.000 Quadratmeter speziell für die Kultur- und Kreativwirtschaft, soll ein vielfältiges Angebot entstehen: Ateliers, Büros, Ausstellungsräume, Werkstätten und sogar Kitas sind Teil des Konzepts.

Ein besonderes Augenmerk liege auf preisgedämpften Mietflächen. Für kleinere Einheiten unter 100 Quadratmetern beginnen die Kaltmieten bei 9,00 Euro pro Quadratmeter, während größere Einheiten ab 12,90 Euro pro Quadratmeter verfügbar sind. Insgesamt sind 8.000 Quadratmeter der Fläche mietpreisgebunden und wollen Selbstständigen sowie Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft eine erschwingliche Basis bieten.

Integration von Blockrandbebauung und Freiflächen im urbanen Raum

Die Grundlage für die Entwicklung lieferte ein Konzept des niederländischen Architekturbüros MVRDV, das in Zusammenarbeit mit KVL Bauconsult, Wilfried Lembert und Tim Renner entstand. Das Konzept sieht eine dreiseitige Blockrandbebauung sowie freistehende Gebäude im Inneren vor, die durch Grün- und Freiflächen ergänzt werden. Das Wechselspiel aus urbaner Struktur und offener Gestaltung soll vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und Interaktionen ermöglichen.

Die Architektur des Quartiers will an Potsdams historische Straßengrundrisse anknüpfen und klassische Blockrandstrukturen mit modernen Elementen verbinden. Dieses Konzept dürfte sich nahtlos in Potsdams übergreifende Stadtentwicklungsstrategie einfügen, die darauf setzt, Moderne und Tradition miteinander zu vereinen und so eine harmonische Verbindung zwischen der historischen Identität und den Anforderungen einer zukunftsorientierten Stadt zu schaffen.

Architektur des „Kreativ Quartier“ in Potsdam: Tradition trifft Moderne

Durch drei Durchgänge soll das Quartier von außen zugänglich werden, während im Inneren ein durchlässiges und vielseitiges Areal mit Grünflächen und multifunktionalen Gebäuden entsteht. Die Fassaden aus Keramik oder Glas, modulare Regalstrukturen und vielfältige Materialien erlauben Anpassungen und Umnutzungen.

Balkone mit Rankgerüsten, Arkaden sowie verglaste Flächen wollen Transparenz schaffen und Passantinnen und Passanten einladen, Teil des Geschehens zu werden. Außerdem sollen Gemeinschaftsflächen auf Dächern und im Erdgeschoss den offenen Charakter des Quartiers verdeutlichen.

Bis 2026: Kooperative Planung und zukunftsweisende Gestaltung

Das „Kreativ Quartier“ wurde in einem kooperativen Prozess entwickelt, bei dem zukünftige Nutzer, Investoren und Planer eng zusammenarbeiteten. Ziel sei es gewesen, Räume zu schaffen, die funktional und flexibel sind, dabei aber auch gestalterisch überzeugen.

Die Fertigstellung ist für das erste Quartal 2026 angedacht. Dann soll das Quartier eine Plattform für Austausch, Kreativität und kulturelle Vielfalt bieten. Die ersten Bewerbungen für Mietflächen seien bereits möglich, und die Eröffnung wird mit Spannung erwartet.

Das Quartier möchte Vielgestalt mit einer Basis aus Blockrandbebauung und Rasterstruktur vereinen, die Potsdams Straßengrundriss aufgreift und Raum für Grünflächen, Aneignungsräume und vielseitige Architektur schafft. / © Visualisierungen: Tomi Maslovarić und Quatre Caps

Quellen: Glockenweiß GmbH, Kreativ Quartier Potsdam, Kulturstadt Potsdam e.V., &MICA, STRAND, potsdam.de