An der Grenze zwischen Reinickendorf und Wedding erhält das Quartier rund um den Schäfersee eine dringend benötigte Modernisierung. Uferwege sollen saniert und der Franz-Neumann-Platz vollkommen neu gestaltet werden. Derzeit wird an allen Ecken und Enden rund um den dicht besiedelten See gebaut.

Neue Uferwege, ein neuer Eingangsbereich, die Runderneuerung des Franz-Neumann-Platzes: Am Schäfersee in Berlin-Reinickendorf soll in den kommenden Jahren eine grundlegende Modernisierung erfolgen. / © Visualisierung: Levin Monsigny Landschaftsarchitekten

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

Wer den Schäfersee im Norden Berlins, an der Grenze zwischen den Ortsteilen Wedding (Bezirk Mitte) und Reinickendorf (Bezirk Reinickendorf) heute besucht, der findet – vom U-Bahnhof Franz-Neumann-Platz aus kommend – ein wenig einladendes Quartier vor, welches mittlerweile an vielen Ecken modernisiert und umgebaut wird.

Der mehrere tausende Jahre alte See, der auf die letzte Eiszeit zurückgeht, ist eigentlich ein lohnendes Ausflugsziel und wird von vielen Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Kieze zum Spazieren genutzt, auch Spiel- und Sportflächen befinden sich in unmittelbarer Nähe.

Schäfersee: Uferwege, Grünflächen und Seezugänge waren in die Jahre gekommen

Dennoch war unverkennbar, dass die Uferbereiche, die Grünflächen und vor allem die Zugangswege zum See schon deutlich bessere Zeiten gesehen hatten. Vor allem der Zugang von der naheliegenden Residenzstraße ist so verbaut und zugewuchert, dass ortsfremde Personen kaum auf die Idee kommen, dass sich hier in unmittelbarer Nähe ein See befinden könnte.

Das Bezirksamt Reinickendorf will diese Situation verbessern und hat bereits ab Juli 2021 mit der Umgestaltung und Modernisierung der Uferbereiche sowie der Zugangswege zum Schäfersee begonnen. Im September 2023 erfolgte der Spatenstich für den zweiten von drei Bauabschnitten, die Sanierung einer 1929 angelegten Parkanlage, die Teil des Gesamtprojekts ist.

Büro Levin Monsigny liefert Konzept für Umgestaltung des Quartiers

Doch die Sanierung des historischen Gartendenkmals ist nur ein Teil dessen, was am Schäfersee nach Plänen des Büros Levin Monsigny Landschaftsarchitekten umgesetzt wird. Das in Berlin ansässige Büro hat unter anderem bereits Grünflächen auf der Berliner Museumsinsel gestaltet.

Die Umgestaltung der Grünflächen am Schäfersee verstehen die Architekten als eine behutsame und zeitgemäße Modernisierung des in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach überformten, historischen  Gartendenkmals.

Schäfersee: Vor allem die Zugänge zum See werden umgestaltet

Ein Schwerpunkt soll bei dem Projekt auf den Zugängen zum See liegen, die als Eingangsplätze betont werden sollen. Barrierefrei und aus hellen Granitplatten hergestellt, sollen sie funktional und visuell die Verbindung zwischen Stadtumfeld und See herstellen, um die Menschen zukünftig visuell und funktional in den Volkspark einzuladen.

Vor allem der Franz-Neumann-Platz soll dabei völlig neu gestaltet werden. Heute ist die Fläche unansehnlich und dysfunktional gestaltet sowie vollständig versiegelt. Teilweise wird das Gelände als Parkplatz genutzt, ist aber baulich extrem modernisierungsbedürftig. Im Gegensatz zu vielen anderen Uferwegen und Zugängen rund um den See hat der dringend nötige Umbau an dieser Stelle noch nicht begonnen.

Insgesamt wird eine Fläche von 49.000 Quadratmetern umgestaltet

Hier wird den Planerinnen und Planern bei der bevorstehenden Umgestaltung wohl die schwerste Aufgabe bevorstehen, aber auch der größte, visuelle Effekt erreicht werden – in positiver Hinsicht. Insgesamt soll eine Fläche mit einem Umfang von 49.000 Quadratmetern umgestaltet werden.

Der neue Rundweg um den Schäfersee soll mit einem Plattenstreifen aus unregelmäßigen Granitplatten und wassergebundener Wegedecke die Materialien der Nachkriegsgestaltung aufnehmen. Um jedoch ganzjährig barrierefrei genutzt werden zu können, ist mittig eine gut berollbare Asphaltdecke geplant.

Barrierefreier Zugang zum See und helle Granitplatten sind geplant

Die neuen Eingangsplätze werden aus hellen Granitplatten befestigt. Ihre im Reihenverband verlegten, gleichmäßig gesägten Formate sollen sich bewusst von den unregelmäßigen Bestandsplatten der Nachkriegsgestaltung absetzen und so einen gewollten Kontrast bilden.

Für die Baumaßnahmen stellt das Förderprogramm „Lebendiges Zentrum Residenzstraße“ finanzielle Mittel in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt investiert das Land Berlin rund 2,4 Millionen Euro in das Vorhaben.

Der historische Baumbestand muss für das Projekt beschnitten werden

Um die Situation rund um den See lichter und weniger verwuchert zu gestalten, werden auch Eingriffe in den historischen Baumbestand nötig sein. So soll mehr natürliches Licht auf die Uferwege gelangen – und der See auch vom neu gestalteten Franz-Neumann-Platz aus sichtbar werden.

Durch die Umgestaltung werden hier neue Orte geschaffen, die die Attraktivität der Parkanlage rund um den Schäfersee nochmals steigern und zu einer erhöhten Aufenthaltsqualität sorgen werden“, sagt die Reinickendorfer Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt und Verkehr, Julia Schrod-Thiel (CDU) zum Umbau-Projekt.

Bis alles fertig ist, dauert es aber noch ein wenig. Die Bauarbeiten des zweiten Bauabschnitts laufen auf Hochtouren, der vollständige Umbau soll nach aktuellem Stand bis zum Jahr 2026 andauern. Anschließend ist auch eine Umgestaltung der angrenzenden Residenzstraße vorgesehen. Auch dies sollte nicht länger aufgeschoben werden.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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© Visualisierung: Levin Monsigny Landschaftsarchitekten

© Visualisierung: Levin Monsigny Landschaftsarchitekten

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