Die Panke, eines der zentralen Fließgewässer Berlins, soll auf einer Länge von 17,6 Kilometern renaturiert werden. Das Vorhaben verfolgt das Ziel, den ökologischen Zustand zu verbessern und den Bach naturnaher zu gestalten. Aufgrund neuer Planungen verzögert sich der Beginn der Arbeiten im Abschnitt Buch bis Ende 2025.
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Die Panke, die auf 27 Kilometern von Bernau bei Berlin bis in die Spree fließt, ist eines der bekanntesten Gewässer der Hauptstadt. Rund 18 Kilometer ihres Verlaufs liegen im Berliner Stadtgebiet, davon durchfließen drei Viertel den Bezirk Pankow. Seit dem 18. Jahrhundert wurde die Panke jedoch stark verändert: Sie wurde begradigt, kanalisiert und an vielen Stellen mit festen Uferbefestigungen versehen.
Im Rahmen eines umfassenden Projekts nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) soll die Panke ihren ursprünglichen, geschwungenen Verlauf zurückerhalten. Ziel ist es, das Gewässer ökologisch aufzuwerten, die Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu verbessern und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung zu erhöhen. Zudem sollen Hindernisse entfernt und die Durchgängigkeit für Fische wiederhergestellt werden.
Statt Projektbeginn Anfang 2025: Verzögerungen & neue Planungen für viertes Quartal
Ursprünglich war geplant, die Arbeiten im Abschnitt Buch bereits Anfang 2025 zu beginnen. Doch wie die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt mitteilte, verzögert sich der Baubeginn nun auf das vierte Quartal 2025. Der Grund für die Verschiebung sind umfangreiche Abstimmungen mit Leitungsbetreibern und anderen Beteiligten, die mehr Zeit als erwartet in Anspruch nehmen.
Der betroffene Abschnitt in Buch erstreckt sich über 3,5 Kilometer von der Landesgrenze Brandenburgs bis zum Berliner Autobahnring. Die Maßnahmen umfassen unter anderem die Neutrassierung des Flussbetts auf etwa einem Kilometer mit einem geschwungenen Verlauf, die Einrichtung von Auenbereichen sowie die Verlegung von Flussläufen. Die Bauzeit wird auf rund zwei Jahre geschätzt.
Fischerwanderhilfe & Neubepflanzungen: Renaturierungsmaßnahmen der Panke
Die geplanten Arbeiten in Buch sind Teil eines langfristigen Projekts zur Renaturierung der gesamten Panke. Bereits im Jahr 2021 wurden am Nordhafen in Wedding erste Maßnahmen abgeschlossen, darunter der Bau einer Fischwanderhilfe. Im Abschnitt Buch sind neben der Neutrassierung des Flussbetts auch weitere Maßnahmen vorgesehen, darunter:
- Aufweitungen und Auenstufen: Schaffung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen.
- Fischwanderhilfen: Errichtung von Durchlässen, um die ökologische Durchgängigkeit zu gewährleisten.
- Neue Brücken: Ersatz alter Brücken durch naturnahe Konstruktionen für Fußgänger und Radfahrende.
- Neupflanzungen: Ausgleich der Gehölzverluste durch heimische Bäume und Sträucher.
Der bestehende Flusslauf wird teilweise verfüllt, während ein neuer Begleit- und Wirtschaftsweg entlang der Panke entsteht. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Gewässerökologie verbessern, sondern auch die klimatische Funktion des Gewässers und seiner Umgebung stärken.
Panke-Renaturierung: Erste Erfolge und Ausblick
Die Panke-Renaturierung erstreckt sich schon über mehrere Jahre. So wurde in Wedding eine 50 Meter lange Fischwanderhilfe gebaut, die den Höhensprung am Nordhafen überwindet und die Fischmigration erleichtert. Langfristig sollen alle 17,6 Kilometer der Panke auf Berliner Gebiet naturnäher gestaltet werden. Der Fokus liegt dabei auf den Abschnitten mit besonders hohem Potenzial für ökologische Verbesserungen.
Neben der Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen wird die Panke auch ein wichtiger Bestandteil des Biotopverbunds in Berlin. Sie soll für die Berlinerinnen und Berliner zu einem Ort werden, der Naturerlebnis und Erholung in einem urbanen Umfeld ermöglicht.
Quellen: Der Tagesspiegel, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt