Der „Plögersche Gasthof“ prägte einst das Stadtbild Potsdams, bevor er im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Nun wurde sein originalgetreuer Wiederaufbau als „Gebäude des Jahres 2024“ ausgezeichnet. Die Rekonstruktion bringt nicht nur historische Elemente zurück, sondern schafft auch neuen Raum für Wohnen, Kultur und Gastronomie.

Der 1754 von Carl Ludwig Hildebrandt an der Ecke Schlossstraße/Hohewegstraße errichtete „Plögersche Gasthof“, auch „Kommandantur“ genannt, war eine Nachbildung des Palazzo Valmarana in Vicenza von Andrea Palladio. Aufnahme aus den Jahren 1928 bis 1944. / © Foto: Wikimedia Commons, Bundesarchiv, Bild 170-034 , Max Baur, CC-BY-SA 3.0
© Foto: Wikimedia Commons, Bundesarchiv, Bild 170-034, Max Baur, CC-BY-SA 3.0
© Titelbild: Wikimedia Commons, Dodowp, CC BY 4.0
Mitten in der Potsdamer Innenstadt steht seit Kurzem ein vertrautes Bauwerk, das viele Jahrzehnte lang nur noch in historischen Dokumenten existierte. Der „Plögersche Gasthof“, einst ein bedeutendes Gasthaus aus dem 18. Jahrhundert, wurde originalgetreu rekonstruiert. Nun hat der Verein Stadtbild Deutschland das Gebäude als „Gebäude des Jahres 2024“ ausgezeichnet und damit seine architektonische Bedeutung gewürdigt.
Der ursprüngliche „Plögersche Gasthof“ wurde 1754 auf Anweisung Friedrichs II. nach Plänen von Carl Ludwig Hildebrandt errichtet. Als Vorbild diente der Palazzo Valmarana in Vincenza, entsprechend der italienischen Bautradition jener Zeit. Im Laufe seiner Geschichte beherbergte das Gebäude hochrangige Gäste wie den türkischen Gesandten Achmet Efendi oder Johann Wolfgang von Goethe.
Der Wiederaufbau des Gebäudes sieht eine Annäherung an das historische Stadtbild vor
Nach jahrhundertelanger Nutzung wurde der Gasthof in der Nacht von Potsdam am 14. April 1945 schwer beschädigt und später abgetragen. Lediglich einige kunstvolle Attikafiguren von Johann Peter Benkert blieben erhalten. Nun, rund 70 Jahre nach dem Abriss, zieren sie wieder die Fassade des rekonstruierten Bauwerks.
Der Wiederaufbau des „Plögerschen Gasthofs“ ist Teil des Leitbautenkonzepts für die Potsdamer Mitte, das eine Annäherung an das historische Stadtbild vorsieht. Die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG verantwortete die Umsetzung und legte dabei besonderen Wert auf eine originalgetreue Fassade sowie eine zeitgemäße Nutzung. Geplant ist, das Gebäude als lebendigen Stadtbaustein zu etablieren. Neben Gastronomie und Veranstaltungsräumen entstehen hier Büros sowie vier großzügige Maisonette-Wohnungen. Damit verbindet der Neubau historische Architektur mit den Bedürfnissen einer modernen Stadtgesellschaft.
„Gebäude des Jahres 2024“ — Eine würdige Auszeichnung für Potsdam
Der Verein Stadtbild Deutschland, der sich für den Erhalt und die Rekonstruktion städtebaulich bedeutender Bauten einsetzt, zeichnet jährlich ein herausragendes Gebäude aus. Für das Jahr 2024 fiel die Wahl auf den „Neuen Plögerschen Gasthof“. Besonders hervorgehoben wurde die sorgfältige Detailarbeit der Fassade und die gelungene Integration geretteter Originalbauelemente.
Am 28. Februar 2025 wurde die Auszeichnung feierlich übergeben und eine Gravurtafel am Gebäude angebracht. Damit setzt Potsdam ein weiteres Zeichen für den behutsamen Wiederaufbau seiner historischen Mitte und zeigt, wie eine Stadt Vergangenheit und Zukunft miteinander verbinden kann.
Leitbaukonzept der Potsdamer Mitte: Rahmen für die Wiederherstellung des historischen Stadtbildes
Das integrierte Leitbautenkonzept bildet den städtebaulichen Rahmen für die Entwicklung der Potsdamer Mitte. Es definiert Gestaltungsrichtlinien für Neubauten, berücksichtigt historische Bezüge und umfasst ein Verkehrskonzept sowie eine Analyse der Nutzungsstrukturen. Zudem regelt es die Vergabe von Grundstücken am Havelufer und an der Friedrich-Ebert-Straße.
Die Stadtverordnetenversammlung bestätigte das Konzept 2010 nach Fachworkshops und Bürgerbeteiligung. Ziel ist eine ausgewogene Stadtgestaltung zwischen historischer Rekonstruktion und moderner Architektur. Möglichkeiten reichen von originalgetreuen Fassaden bis zu Neubauten, die historische Proportionen aufnehmen.
Rat
Quellen: rbb, Postdam Wiki, Potsdamer Mitte, Stadtbild Deutschland e.V.
Und man wird sehen, dass sich hier genau die gleiche Begebenheit einstellen wird wie auf dem Neumarkt in Dresden: Das Quartier wird nur so knallen in Sachen Touristen, indem sich dieser Strom über Sanssouci, Brandenburger Straße und Holländerviertel hierher gleichmäßig verteilen wird.
Gleichzeitig kann man aber auch davon ausgehen, das selbiges in der Europa-City Berlins nicht passieren wird.
Als Bewunderer Liang Si Chengs, der die Existenz des modernen Städtebaus NEBEN dem historischen Zentrum einer Stadt propagierte, kann man nur sagen, dass sich genau das gerade im Osten Deutschlands in Teilen zaghaft Raum bricht. Denn die Wahrheit liegt in der Mitte und ALLE Architekturstile haben ihre Daseinsberechtigung. Man muss diesen nur ihren Platz geben und das sinnlose, nervige und teils nichtsnützige Streiten bei jeder Reko-Maßnahme aufgeben bzw. auch das reflexartige Treten gegen alles Moderne reduzieren.
Wobei ich zu obigem Kommentar ergänzen möchte, dass der Dresdner Neumarkt bei Touristen (die ja auch Menschen sind) sehr beliebt ist, aber man auf diesem Platz auch viel Sächsisch hört. Auch für Dresdner gibt es dort viel zu sehen und zu erleben.
Der Dresdner Neumarkt ist das beste Beispiel ,wie nach der sinnlosen Zerstörung am Ende ded 2. Weltkrieges ,ein gelungener historischer Wiederaufbau der Dresdener Mitte gelungen ist. Für Potsdam wird der richtige Weg eingeschlagen eine historische bzw. historisierende Mitte zuschaffen.
Wohnen, Kultur und Gastronomie.
Nichts davon wird für die Bevölkerung sein. Es ist nur der nächste Schritt Potsdam im Maßstab von 1:1933 wieder aufzubauen. Wenn es mehr Touristenströme bringt, dann gerne auch mit Hakenkreuz-Fahnen. Es wirkt alles so schön historisiert. Bloß keinen Wohnraum, bloß nichts gedeihen lassen. Der Tacheles Wiederaufbau in Berlin zeigt eindeutig, welches Wohnen, welche Gastronomie und vor allen Dingen welche Kultur gemeint ist. Exit through the Gift shop! Bitte beim rausgehen noch was einstecken…
Zum Kommentar des meinungsfreudigen anonymen Feiglings: dumm ist, wer Dummes sagt.
Wie ausserordentlich dumm, dieser „Kommentar“.