Die Landeshauptstadt Potsdam beginnt mit den ersten vorbereitenden Maßnahmen zur Sanierung des Lottenhofs. Ein Artenschutzgutachten soll sicherstellen, dass ökologische Anforderungen vor Beginn der Bauarbeiten erfüllt werden. Das Vorhaben wird als partizipatives Projekt umgesetzt und soll den Lottenhof als sozio-kulturelles Zentrum langfristig sichern.
© Foto Titelbild: Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e.V.
Die Landeshauptstadt Potsdam hat die nächsten Schritte zur Sanierung des Lottenhofs in Potsdam-West eingeleitet. Als ein zentrales Element der bauvorbereitenden Maßnahmen wurde ein Artenschutzgutachten beauftragt, um sicherzustellen, dass der Schutz von bedrohten Tierarten im Rahmen der Bauarbeiten gewährleistet bleibt. Das Gutachten wird über mehrere Monate hinweg erstellt und ist eine wesentliche Voraussetzung für die behördlichen Genehmigungsverfahren.
Eine erste Begehung des Areals ist bereits für den 3. Februar 2025 vorgesehen. Dabei soll insbesondere geprüft werden, ob Fledermäuse das Gelände als Winterquartier nutzen. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen im Herbst 2026 beginnen. Die Stadtverwaltung betont, dass sie großen Wert auf den Schutz natürlicher Ressourcen lege und ökologische Vorgaben in das Bauprojekt integriere.
Sanierung Lottenhof: Zusammenarbeit verschiedener Akteure sichergestellt
Das Sanierungsvorhaben wird in enger Abstimmung mit verschiedenen Akteuren realisiert. Die Projektsteuerung liegt bei der kommunalen ProPotsdam GmbH, während die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg als Eigentümerin des Grundstücks ebenfalls involviert ist. Die Stadt Potsdam verfolgt mit der Sanierung das Ziel, den Lottenhof als kulturellen und sozialen Begegnungsort langfristig zu erhalten.
Der Lottenhof-Beirat, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, der Stiftung, des Vereins Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e. V. sowie weiteren Akteurinnen und Akteuren zusammensetzt, begleitet die Planungen. Gemeinsam soll ein Nutzungskonzept entwickelt werden, das den Bedürfnissen der Nachbarschaft entspricht.
Partizipatives Konzept für nachhaltige Nutzung geplant
Die Sanierung des Lottenhofs ist ein partizipatives Projekt, das von einem breiten Engagement der Zivilgesellschaft getragen wird. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Stadtverordneten beschlossen, die Finanzierung der Koordinierungsstelle Lottenhof beim Stadtteilnetzwerk Potsdam-West über 2024 hinaus fortzuführen. Damit soll sichergestellt werden, dass Bürgerinnen und Bürger weiterhin aktiv in den Planungsprozess eingebunden bleiben.
Der Lottenhof soll nach der Sanierung als Nachbarschaftshaus genutzt werden, das Raum für kulturelle und soziale Veranstaltungen bietet. Geplant sind unter anderem Angebote für Kinder und Jugendliche, künstlerische Projekte sowie gastronomische Einrichtungen.
Der historische Lottenhof: Beispiel der DDR-Ostmoderne ist vom Verfall bedroht
Der Lottenhof, ursprünglich als „Gaststätte Charlottenhof“ bekannt, wurde 1971 als Treffpunkt für Anwohnende sowie Besucherinnen und Besucher der Schlossanlagen errichtet. Das Gebäude gilt als ein bedeutendes Beispiel der DDR-Ostmoderne, ist jedoch seit 2010 ungenutzt und zunehmend vom Verfall bedroht.
Durch die geplante Sanierung soll der historische Charakter des Gebäudes bewahrt und gleichzeitig eine zeitgemäße Nutzung ermöglicht werden. Die Maßnahmen werden durch Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ finanziert. Neben der baulichen Instandsetzung ist auch eine nachhaltige Nutzungskonzeption vorgesehen, die auf soziale und kulturelle Bedürfnisse ausgerichtet ist.
Bauvorhaben Lottenhof möchte langfristigen Mehrwert für Nachbarschaft bieten
Das Bauvorhaben soll nicht nur die bauliche Substanz des Lottenhofs sichern, sondern auch einen langfristigen Mehrwert für die Nachbarschaft bieten. Durch die Schaffung eines offenen Begegnungsortes sollen soziale Teilhabe und nachbarschaftliches Engagement gefördert werden.
Die Umsetzung der Sanierung des Lottenhofs wird durch den Lottenhof-Beirat und verschiedene Beteiligte begleitet. Das Vorhaben gilt als Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Zivilgesellschaft und Fachinstitutionen. Ziel ist es, eine nachhaltige Nutzungsperspektive für den Lottenhof zu entwickeln und ihn als kulturellen Anziehungspunkt in Potsdam-West zu etablieren.
Quellen: Landeshauptstadt Potsdam, Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e. V., Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg