Die Schillerpassage in der Frankfurter Innenstadt soll mit einem neuen Konzept wiederbelebt werden. Der neue Eigentümer des Rahmhof-Komplexes, der Projektentwickler Cilon, plant eine umfassende Modernisierung, um den Leerstand zu reduzieren und die Passage attraktiver zu gestalten.

© Foto Titelbild: CILON GmbH

Die Schillerpassage in der Frankfurter Innenstadt hat einen neuen Eigentümer. Die Frankfurter Projektentwicklungsgesellschaft Cilon hat den historischen Rahmhof-Komplex hinter der Börse für eine deutsche Investorengemeinschaft erworben und will ihn umfassend modernisieren. Dabei liegt der Fokus auf der energetischen Optimierung der technischen Gebäudeausstattung sowie auf einer Neuausrichtung der Passage. Ziel sei es, die Immobilie langfristig am Markt zu etablieren und den bestehenden Leerstand zu reduzieren.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Schillerpassage, die sich im Erdgeschoss des Gebäudes befindet. Diese war einst eine belebte Einkaufspassage mit gastronomischen Angeboten, doch in den vergangenen Jahren sind zahlreiche Ladenflächen leer geblieben. Cilon sieht hier Potenzial für eine neue Nutzung.

Schillerpassage in Frankfurt: Historische Architektur mit Modernisierungsbedarf

Das als „Taubenhof“ bekannte Gebäude wurde 1907 im Stil des Neoklassizismus errichtet und Anfang der 1990er Jahre restauriert. Der damalige Eigentümer, der Immobilienunternehmer Jürgen Schneider, hatte den Komplex als „Haus an der Börse“ umgestaltet. Die Passage mit einem markanten Glasdach verbindet die Schillerstraße mit der Taubenstraße und war einst ein belebter Ort in der Innenstadt.

Inzwischen prägen geschlossene Läden und zugeklebte Schaufenster das Bild. Lediglich einige Dienstleistungsbetriebe sind noch vertreten, während das Traditionslokal „Mutter Ernst“ nach wie vor gut frequentiert ist. Der neue Eigentümer betonte gegenüber der Frankfurter Rundschau, dass das Restaurant von den geplanten Arbeiten nicht betroffen sein wird. Da es über einen separaten Eingang verfügt, seien keine Einschränkungen zu erwarten.

Nachhaltige Nutzungskonzepte für den Rahmhof: So will Cilon die Standortattraktivität steigern

Aktuell sind rund 65 Prozent der 9700 Quadratmeter Mietfläche des Rahmhofs vermietet. Cilon plant eine energetische Sanierung und eine Revitalisierung der Schillerpassage. Moderne und nachhaltige Nutzungskonzepte sollen dazu beitragen, die Attraktivität des Standorts zu steigern. Der Projektentwickler geht davon aus, dass hochwertige Gewerbeimmobilien in zentraler Lage langfristig am Markt bestehen werden.

Der genaue Kaufpreis des Rahmhofs wurde nicht bekannt gegeben. In den vergangenen Jahren wechselte das Gebäude mehrfach den Besitzer. 2007 erwarb es die Deutsche Real Estate für 29 Millionen Euro, 2018 ging es für 52 Millionen Euro an den britischen Investor Infrared. Bereits damals wurde eine Modernisierung angekündigt, die jedoch nicht zu einer nachhaltigen Reduzierung des Leerstands führte.

Städtebauliche Veränderungen auch im Umfeld der Schillerpassage geplant

Nicht nur die Schillerpassage steht vor einer Transformation. Auch in der direkten Umgebung gibt es städtebauliche Veränderungen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Schillerstraße wird das ehemalige Lorey-Haus, bis auf seine denkmalgeschützte Fassade, abgerissen. Hier soll bis 2027 ein neues Gebäude mit Einzelhandels- und Gastronomieflächen entstehen. Inwieweit die Revitalisierung dieser Bereiche auch der Schillerpassage neuen Aufschwung bringen wird, bleibt abzuwarten.

Quellen: RAHMHOF FRANKFURT, Historisches Büro- und Geschäftshaus, CILON, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Frankfurter Neue Presse