In der Schlossstraße in Berlin-Steglitz steht ein weiterer Umbau an: Midstad transformiert ein Gebäude aus den 1950er Jahren in einen modernen, nachhaltig ausgerichteten Nutzungsmix mit Büros, Einzelhandel, Wohnen und Gastronomie. Die Planung basiert auf einer datengetriebenen Analyse, die Besuchsverhalten und Zielgruppenstrukturen detailliert untersucht hat.

Der Projektentwickler Midstad modernisiert ein Bestandsgebäude in der Berliner Schloßstraße und setzt dabei auf eine gewerbliche Mischnutzung. / © Visualisierung: loomn / Midstad
© Visualisierungen: loomn / Midstad
Die Modernisierung und der Umbau bestehender Gewerbeflächen in der Steglitzer Schloßstraße schreiten offenbar weiter voran. Erst kürzlich berichteten wir über das Vorhaben der EDEKA-Gruppe, einen Flachbau aus den 1970er Jahren abzureißen, um auf dem Grundstück einen moderneren und höheren Neubau zu errichten. Das Grundstück befindet sich an der Kreuzung Wrangelstraße / Schloßstraße.
Einige Meter weiter ist laut einer Pressemitteilung des niederländischen Unternehms Midstad eine weitere Modernisierung geplant. Midstad ist ein Projektentwickler sowie Asset- und Property-Manager, der sich auf die urbane Transformation von Innenstädten spezialisiert hat. In Deutschland realisiert das Unternehmen aktuell neun Bauprojekte, darunter zwei Neubauten und sieben Revitalisierungen bestehender Gebäude, beispielsweise Essen, Frankfurt, Karlsruhe, Leipzig und Ulm.
Niederländischer Projektentwickler baut Peek & Cloppenburg-Filiale in der Schloßstraße um
Midstad hat seinen Hauptsitz in Roermond (Niederlande) und unterhält zudem Standorte in Frankfurt am Main und Düsseldorf. An der Schloßstraße soll allerdings kein Neubau entstehen, sondern ein bestehendes Gebäude umgebaut werden.
Midstad plant nach eigener Aussage eine umfassende Neugestaltung des Bestandsgebäudes aus den 1950er Jahren und will so einen multifunktionalen Gebäudekomplex schaffen, der ESG-Kriterien erfüllt und unterschiedliche Nutzungen wie Büros, Einzelhandel, Long-Stay-Apartments, Gastronomie und Fitness vereinen soll. Auch die Dachflächen sollen in das Konzept einbezogen werden.
Umbau ab Sommer 2025: Peek & Cloppenburg soll Ankermieter im Gebäude bleiben
Bislang ist das Modeunternehmen Peek & Cloppenburg Ankermieter im Gebäude – und soll es auch nach dem Umbau bleiben. Trotz der Bauarbeiten soll die Filiale von Peek & Cloppenburg in den unteren Etagen geöffnet bleiben. Midstad-Geschäftsführer Dr. Kevin Meyer betont, das Unternehmen wolle Gebäude entwickeln, die langfristig Wert für Investoren, Nutzer und die Gesellschaft schaffen.
Das Erdgeschoss soll mit einem Café samt Außenbereich als öffentlicher Treffpunkt dienen und zur Belebung des Quartiers beitragen, wie es heißt. Zudem sind zwei begrünte Dachterrassen geplant, die einen Blick über Berlin und Steglitz bieten sollen. Der Baubeginn ist für den Sommer 2025 vorgesehen.
Standortanalyse mit GPD-Mobilfunkdaten wurde zur Erarbeitung des Nutzungskonzepts durchgeführt
Spannend ist, wie der Projektentwickler das Nutzungskonzept für das künftige Gebäude erarbeitet hat. Denn das Modell basiert auf einer Umfeldanalyse, die in Zusammenarbeit mit der EBS Universität für Wirtschaft und Recht entstand, wie das Unternehmen mitteilt.
Anhand von GPS-Mobilfunkdaten wurden Besuchsverhalten, Frequenzen und Zielgruppenstrukturen untersucht. Die datenbasierte Auswertung soll eine standortgerechte Nutzung und zukunftssichere Investitionsentscheidungen ermöglichen. Ob die digitale Standortanalyse erfolgreich war, wird sich nach dem erfolgten Umbau des Gebäudes zeigen.
Quellen: Berliner Morgenpost, Midstad B.V., loomn, Peek & Cloppenburg, EBS Universität für Wirtschaft und Recht