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Schöneberg: Wohnprojekt wächst an der Martin-Luther-Straße

In Berlin-Schöneberg entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zum historischen Amtsgericht Schöneberg ein Neubau nach Plänen des Büros Kahlfeldt Architekten. Zwei Wohn- und Geschäftshäuser werden dort errichtet. Das Projekt steht mittlerweile kurz vor der Fertigstellung.

Neubau an der Martin-Luther-Straße: In Berlin-Schöneberg entsteht direkt am historischen Amtsgericht Schöneberg ein Neubauprojekt mit Wohn- und Geschäftshäusern. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

An der Martin-Luther-Straße in Berlin-Schöneberg entsteht derzeit ein Neubauprojekt, welches vom Büro Kahlfeldt Architekten verantwortet wird und noch begonnen wurde, bevor Mitinhaberin Petra Kahlfeldt zur Senatsbaudirektorin der Stadt Berlin ernannt wurde.

An der Stelle, an der der Neubau entsteht, stand zuvor ein Flachbau, in dem ein Möbelhaus untergebracht war. Dieser wurde bereits im April 2020 abgerissen, um Platz für das geplante Bauvorhaben zu schaffen.

Martin-Luther-Straße: Bauvorhaben am Amtsgericht Schöneberg

Dieses Bauvorhaben, welches direkt an der Kreuzung Grunewaldstraße / Martin-Luther-Straße entsteht, steht mittlerweile kurz vor dem Abschluss. Der Neubau steht Vis-à-vis zum historischen Amtsgericht Schöneberg, eines der wenigen erhaltenen Gebäude aus der Vorkriegszeit in diesem Quartier.

Die Martin-Luther-Straße ist architektonisch vor allem durch Wiederaufbau-Architektur der 1950er und 1960er Jahre geprägt, da die Zerstörungen durch die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg in diesem Bereich besonders gravierend waren.

Ein Bestandshaus wird um zwei Neubauten ergänzt

Das Grundstück am Rande des Bezirks Tempelhof-Schöneberg, auf dem das Projekt entsteht, ist im Bestand ebenfalls mit einem Hochhaus aus den 1950er Jahren bebaut. Dieses Gebäude wird nicht abgerissen, sondern erhalten und saniert.

Ergänzend sind zwei neue Wohn- und Geschäftshäuser geplant, genannt “Eckhaus” und “Gartenhaus”. Das siebengeschossige “Eckhaus” bildet das neue Gegenüber des denkmalgeschützten Amtsgerichtsgebäudes und ist in seiner Architektursprache an historische Fassadenmuster angelehnt.

Amtsgericht Schönberg: Erbaut zwischen 1901 und 1905

Das “Gartenhaus” wird im Hof des Grundstücks realisiert, zusätzlich werden neu angelegte Freianlagen geschaffen. So soll das Ensemble aus Neu- und Bestandsbauten zukünftig gemeinsam funktionieren.

Visualisierungen des Projekts gab es nicht, allerdings lässt die mittlerweile sichtbare Fassade darauf schließen, dass das Büro Kahlfeldt sehr bewusst eine Architektursprache gewählt hat, die mit dem Gerichtsbau auf der gegenüberliegenden Straßenseite korrespondiert.

Neben dem Neubau steht ein weiterer Flachbau aus der Nachkriegszeit

Das dominante Gebäude des Amtsgerichts Schöneberg wurde von 1901 bis 1906 von Paul Thoemer und Rudolf Mönnich geplant und unter ihrer Leitung errichtet. Die Architekten entwarfen darüber hinaus die Berliner Amtsgerichte Lichtenberg, Lichterfelde, Pankow und Wedding. Den Krieg überstand das Gebäude weitgehend unbeschadet.

An der Fassadenseite zur Grunewaldstraße hin befindet sich noch ein weiterer Flachbau aus der Nachkriegsepoche, der das nun entstehende Ensemble baulich nicht entsprechend abrundet oder weiterführt – der optische Bruch ist unübersehbar.

An dieser Stelle ist sehr gut sichtbar, dass viele Bauwerke der 1950er und 1960er Jahre den historischen Blockrand vor allem in der Höhe ignoriert haben. Doch vielleicht gibt es in den kommenden Jahren auch auf diesem Grundstück die Möglichkeit, die vorhandenen Flächen architektonisch aber auch in der Höhe optimaler auszunutzen.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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