1.350 Wohnungen, 2.000 Stellplätze für Fahrräder und mehrere Tiefgaragen für 600 Autos: Beim Wohnungsbauprojekt “Friedenauer Höhe” zwischen Friedenau, Wilmersdorf und Schöneberg wird in großen Dimensionen gedacht. Die ersten Bewohner sind bereits eingezogen, während große Teile des Areals noch im Bau sind.
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler
Wie man ein ehemaliges Güterbahnhof-Gelände in ein modernes Wohnquartier umwandeln kann, wird derzeit in Berlin-Friedenau demonstriert. Hier wächst das ambitionierte Bauvorhaben “Friedenauer Höhe” spür- und sichtbar in die Höhe.
In unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Innsbrucker Platz, an der Ringbahn sowie der Stadtautobahn gelegen, wird das neue Wohnquartier im Bezirk Tempelhof-Schöneberg errichtet und wird künftig infrastrukturell hervorragend angebunden sein.
“Friedenauer Höhe”: 1.350 Wohnungen entstehen an der Ringbahn
Wer die Baustelle im Norden des Ortsteils Friedenau besucht, erkennt schnell die riesigen Ausmaße, die das Bauprojekt umfasst. Der Großteil der geplanten Gebäude sind mittlerweile im Bau. Der zur Ringbahn gestellte Gebäuderiegel ist bereits fertiggestellt, derzeit werden die inneren Wohnhäuser errichtet.
Das Areal liegt an der Grenze zwischen den Ortsteilen Wilmersdorf, Schöneberg und Friedenau und soll in diesem städtischen Raum für Entlastung auf dem angespannten Wohnungsmarkt sorgen. Immerhin 1.350 Wohnungen sollen auf dem gesamten Gelände am Ende zur Verfügung stehen.
Friedenau: Das Gelände umfasst 51.000 Quadratmeter
Das Gelände umfasst eine Fläche von insgesamt 51.000 Quadratmetern, was für Berliner Verhältnisse durchaus bemerkenswert ist. Immerhin 238 der 1.350 neu entstehenden Wohnungen werden als sozial geförderte Mietwohnungen von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE angeboten.
Dieser Teil des Projekts ist auch längst fertiggestellt. Errichtet wurden die Wohnungen von der Ten Brinke Berlin GmbH Hochbau, anschließend wurden sie von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE in ihren Bestand übernommen. Diese Wohnungen befinden sich am westlichen Ende des Areals, auch eine neue Kita gehört zu diesem Teil des Geländes.
537 Mietwohnungen sind in einem Riegel zum Bahndamm hin entstanden
Der Rest des Quartiers wird von einem Joint Venture der OFB Projektentwicklung GmbH und dem Unternehmen Instone Real Estate entwickelt. Im September 2021 war die Grundsteinlegung für 537 weitere Wohnungen, die mittlerweile in die Höhe gewachsen sind.
Bei diesen Wohnungen handelt es sich ausschließlich um Mietwohnungen, die im oben genannten Gebäuderiegel an der Ringbahn untergebracht wurden. Im Bau sind derzeit weitere 396 Mietwohnungen, die in den inneren Gebäuden untergebracht werden sollen.
396 Mietwohnungen entstehen im inneren Gebäuderiegel der “Friedenauer Höhe”
Hier entstehen 2-4-Zimmer-Wohnungen mit Balkon, Terrasse oder Garten. Der Vermietungsbeginn für diese Wohnungen soll in diesem Sommer erfolgen. Westlich davon sollen in zwei Wohngebäuden auch einige Eigentumswohnungen entstehen.
Ganz im Osten des Quartiers wurden mittlerweile auch die Gebäude fertiggestellt, in denen Büro- und Gewerbeflächen vorgesehen sind, in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Innsbrucker Platz und der Hauptstraße. Hier sollen auch Flächen für Gastronomie und Einzelhandel eingerichtet werden.
Noch ist im Osten des Quartiers nur die Baustelleneinfahrt zu bewundern
Mit dem geplanten “Quartiersplatz Ost” soll zudem ein Stadtplatz zwischen Bürogebäuden und öffentlichen Parkanlagen angelegt werden. Von diesen Planungen ist auf der Baustelle bislang aber noch nichts zu sehen, da sich hier derzeit noch die stark frequentierte Baustelleneinfahrt befindet.
Zwischen den einzelnen Wohnhäusern sollen darüber hinaus noch weitere, begrünte Innenhöfe entstehen. Rund 80 Prozent der entstehenden Gebäude werden zur Schaffung von Wohnraum verwendet, welcher zum einen Teil als Mietwohnungen und zum anderen Teil als Wohneigentum vertrieben wird.
Autofreies Quartier: Tiefgaragen und 2.000 Fahrrad-Stellplätze
Das gesamte Quartier wird autofrei konzipiert, weshalb die oben erwähnten Tiefgaragen einen wichtigen Teil der Quartiersplanung darstellen. Zudem sollen rund 2.000 Fahrrad-Stellplätze entstehen. Radwege sollen künftig über das gesamte Quartier führen, so dass die schnelle Durchquerung der Wohnanlage mit dem Fahrrad ermöglicht wird.
Aufgrund der Dimension des Bauvorhabens wird die “Friedenauer Höhe” in den umliegenden Quartieren bereits scherzhaft “Prora” genannt, nach dem von den Nationalsozialisten errichteten KdF-Seebad Rügen, ein mehrere Kilometer langer Gebäuderiegel.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: Architektur Urbanistik Berlin, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, Berliner Morgenpost, OFB Projektentwicklung, Instone Real Estate, HOWOGE, Ten Brinke Berlin GmbH Hochbau
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