In Staaken entsteht eine neue Grundschule, um dem wachsenden Bedarf an Schulplätzen gerecht zu werden. Während der Bau bereits 2024 begann, sorgt nun vor allem die Verkehrsplanung rund um den Standort für Diskussionen.

Die Bauarbeiten für den Schulneubau in Staaken laufen bereits seit 2024. / © Foto: Bezirksamt Spandau
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© Visualisierung Titelbild: h4a Gessert + Randecker Generalplaner GmbH
Der Spandauer Ortsteil Staaken wächst rasant. Zahlreiche Wohnungsbauprojekte haben dazu geführt, dass die Schülerzahlen in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Um dem erhöhten Bedarf an Grundschulplätzen gerecht zu werden, soll am Wiesenweg/Weidenweg, direkt an der Heerstraße, eine neue Schule entstehen. Das Projekt ist Teil des „Modellvorhabens zur Beschleunigung von Schulneubauten“ (MOBS), mit dem der Berliner Senat Schulbauprojekte effizienter umsetzen möchte.
Dreizügige Schule in Staaken: Schulneubau nach Compartment-Prinzip
Der geplante Neubau folgt dem sogenannten Compartment-Prinzip, bei dem kleinere, flexibel nutzbare Unterrichtsbereiche zu einer modularen Schule zusammengefügt werden. Insgesamt wird die dreizügige Schule Platz für 432 Schülerinnen und Schüler bieten.
Eine moderne Dreifeldsporthalle, eine Lauf- und Weitsprungbahn, ein Bolzplatz sowie ein Schulgarten sind ebenfalls vorgesehen. Die Arbeiten begannen bereits 2024, und sollen zum Schuljahr 2026/27 fertiggestellt werden. Die veranschlagten Baukosten belaufen sich auf rund 35,3 Millionen Euro.
Verkehrsprobleme durch Elterntaxis: Anwohnerinitiative fordert Durchfahrtssperren
Trotz der positiven Impulse für die Bildungsinfrastruktur sehen Anwohnende die Verkehrssituation kritisch. Bereits heute sei die Heerstraße stark belastet, und die Bürgerinitiative Intelligente Verkehrslenkung Staakener Dorfkern befürchtet, dass die Zahl der sogenannten „Elterntaxis“ weiter steigen wird. Besonders der geplante Haltebereich für Elternfahrzeuge am Weidenweg stößt auf Widerstand. Die Straße sei zu schmal und werde schon jetzt als Verbindungsroute stark genutzt.
Ein von der Initiative vorgeschlagenes Verkehrsberuhigungskonzept sieht eine Sperrung des Weidenwegs für den Durchgangsverkehr sowie Durchfahrtssperren wie Poller vor. Zudem fordert sie, Parkmöglichkeiten für Lehrkräfte und unvermeidbare Elterntaxis auf dem Schulgelände oder an der Heerstraße zu schaffen.
Geplante Eröffnung 2026: Politik und Verwaltung diskutieren Verkehrslösungen
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat sich bereits mit dem Thema befasst. Während Baustadtrat Thorsten Schatz betont, dass eine Verkehrsuntersuchung bereits durchgeführt wurde, schlagen einzelne Bezirksverordnete weitere Maßnahmen vor. So spricht sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Ina Bittroff für eine Einbahnstraßenregelung aus, während CDU-Bezirksvorsteher Christian Heck Poller als Lösung in Betracht zieht. Gleichzeitig verweist er darauf, dass Elterntaxis ein Problem an fast jeder Schule seien.
Auf dem Schulgelände selbst sind keine Parkplätze vorgesehen, auch entlang der Heerstraße ist dies aufgrund der geplanten Radschnellverbindung nicht möglich. Die Debatte zwischen Bezirk, Bürgerinitiative und Anwohnern dürfte also weitergehen. Während die Schule voraussichtlich 2026 ihre Türen öffnen wird, bleibt die Frage nach einer tragfähigen Verkehrslösung weiterhin offen.
Quellen: Bezirksamt Spandau von Berlin, Berliner Woche, Spandau Bewegt