Der Berliner Senat hat die Fortführung der Planungen für die Verlängerung der Straßenbahnlinien 50 und M1 in das zukünftige Stadtquartier Elisabeth-Aue beschlossen. Damit soll eine direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr für die mehr als 10.000 zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers geschaffen werden. Die Inbetriebnahme ist für 2030 geplant.

© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Kurt Rasmussen

Der Berliner Senat hat am 11. Februar 2025 beschlossen, die Planungen für zwei neue Straßenbahnstrecken in das geplante Stadtquartier Elisabeth-Aue fortzuführen. Die Erweiterung umfasst eine Verlängerung der Tramlinien 50 und M1, wodurch das neue Wohngebiet eine direkte Verbindung zu den umliegenden Ortsteilen und dem Stadtzentrum erhalten soll. Die rund 3,5 Kilometer langen Strecken werden voraussichtlich 2030 in Betrieb genommen.

Nach Angaben von Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, sei die Straßenbahnverlängerung ein wichtiger Schritt, um das neue Quartier effizient an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden. Sie betonte, dass die Linien 50 und M1 künftig eine attraktive Alternative zum Individualverkehr bieten sollen. Die Linien würden dabei umsteigefreie Verbindungen nach Niederschönhausen, Pankow und zum Berliner Zentrum ermöglichen.

Elisabeth-Aue im Norden Pankows: Ein Stadtquartier mit langer Planungsgeschichte

Die Pläne für die Elisabeth-Aue sind nicht neu. Seit Jahren wird über die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers im Norden Pankows diskutiert. Auf einer rund 70 Hektar großen Fläche im Ortsteil Blankenfelde sollen etwa 5.000 Wohnungen entstehen. Das Gebiet wird stufenweise erschlossen, um Wohnraum für rund 10.000 Menschen zu schaffen.

Bereits in der Vergangenheit wurde darauf hingewiesen, dass eine leistungsfähige Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr für die Quartiersentwicklung essenziell sei. Neben der Elisabeth-Aue gibt es weitere große Wohnungsbauprojekte im Bezirk, darunter „Am Sandhaus“ und der „Blankenburger Süden“. Die Herausforderung bleibt, diese neuen Quartiere effizient an das Verkehrsnetz anzubinden.

Tram als Zwischenlösung für die Verkehrsanbindung, weitere Maßnahmen in Planung

Während langfristig der Ausbau neuer U-Bahnlinien diskutiert wird, setzt der Senat zunächst auf den Ausbau der Straßenbahn. Die Verlängerung der M1 und 50 sei eine pragmatische Lösung, da sie schneller umgesetzt werden könne als neue U-Bahnstrecken. Zudem ist eine Verbindung zwischen beiden Tramlinien in Form eines „Ringschlusses“ vorgesehen.

Neben der Straßenbahn sollen weitere Maßnahmen zur Verkehrsanbindung der Elisabeth-Aue beitragen. Geplant sind die Verlängerung bestehender Buslinien sowie eine höhere Taktung der Verbindungen. Diese kleineren Maßnahmen sollen die Mobilität im neuen Quartier sicherstellen, bis langfristige Verkehrslösungen wie der U-Bahn-Ausbau realisiert werden.

Ein nachhaltiges Viertel mit guter Infrastruktur: Das soll das Elisabeth-Aue-Quartier bieten

Die Elisabeth-Aue soll nicht nur neuen Wohnraum schaffen, sondern auch ein nachhaltiges, gut durchdachtes Stadtquartier werden. Geplant ist eine Mischung aus Wohnungsbau, sozialen Einrichtungen und Gewerbeflächen. Neben Schulen und Kitas sollen auch Einzelhandel und Büros angesiedelt werden, um eine lebendige Umgebung mit kurzen Wegen zu ermöglichen.

Die Flächennutzung wird dabei besonders sorgfältig geplant. Ziel sei eine behutsame Entwicklung, die sich in die bestehende Umgebung einfügt und auch für angrenzende Ortsteile einen Mehrwert bietet. Neben der ÖPNV-Anbindung spielen auch Grünflächen und Freiräume eine wichtige Rolle in der Quartiersgestaltung.

HOGOWE und GESOBAU nehmen Arbeit zur Umsetzung der Elisabeth-Aue auf

Die HOWOGE und die GESOBAU halten jeweils 50 Prozent der Anteile an der eigens gegründeten Entwicklungsgesellschaft Elisabeth-Aue GmbH (EGE). Nachdem im Berliner Koalitionsvertrag 2023–2026 die Fortführung der Entwicklung der Elisabeth-Aue als neues Stadtquartier festgelegt wurde, hat die EGE ihre Tätigkeit als Vorhabenträgerin für die Grundstücksentwicklung wieder aufgenommen.

Einst Teil der Rieselfelder, bald neues Wohnquartier: Historische Prägung des Gebiets

Das Gebiet der Elisabeth-Aue blickt auf eine besondere Geschichte zurück. Die Fläche wurde lange landwirtschaftlich genutzt und war einst Teil der Berliner Rieselfelder, die zur Abwasserentsorgung dienten. Erst mit der Modernisierung der Berliner Kläranlagen wurde die Nutzung dieser Flächen eingestellt.

Heute ist das Gebiet eine weitläufige Ackerfläche, die landwirtschaftlich genutzt wird. Die Entwicklung zum Stadtquartier, das bis spätestens 2040 abgeschlossen werden soll, stellt eine neue Phase in der Geschichte der Elisabeth-Aue dar. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, wie sich das Quartier entwickelt und wie die geplanten Verkehrsanbindungen zur Lebensqualität der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner beitragen.

Quellen: GESOBAU, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Bezirksamt Pankow, Berliner Zeitung

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One Comment

  1. Max 16. Februar 2025 at 12:58 - Reply

    Nach mitte über eine Stunde Fahrtzeit, wirklich ne Alternative?

    Die U2 müsste bis Osietskyplatz verlängert werden, dann würde es passen.

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