Das Torhaus Wellingsbüttel, ein bedeutendes Kulturdenkmal im Hamburger Alstertal, wird umfassend saniert. Für rund 6,7 Millionen Euro sollen Haustechnik, Fachwerk und Außenanlagen restauriert werden. Nach Abschluss der Arbeiten – voraussichtlich Ende 2026 – wird das Gebäude wieder für Hochzeiten und Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen.

Um das denkmalgeschützte Gebäude im Alstertal für kommende Generationen zu erhalten, investiert die Stadt Hamburg 6,7 Millionen Euro in die Sanierung des Torhauses. / © Foto: Wikimedia Commons, Hans-Peter Balfanz, CC BY-SA 3.0

© Foto: Wikimedia Commons, Hans-Peter Balfanz, CC BY-SA 3.0
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Ajepbah, CC BY-SA 3.0

Das Torhaus Wellingsbüttel gehört zu den ältesten erhaltenen Bauwerken im Hamburger Stadtteil Wellingsbüttel und ist ein bedeutendes Wahrzeichen des Alstertals. Es wurde 1757 im Auftrag des Gutsherren Theobald Joseph von Kurzrock errichtet und war ursprünglich nicht nur ein repräsentativer Eingang zur Gutsanlage, sondern auch in den landwirtschaftlichen Betrieb integriert. Während sich im linken Flügel Pferdeställe und eine Kammer für die Knechte befanden, beherbergte der rechte Flügel Wohnungen für Landarbeiter. Über der Durchfahrt lag ein Kornboden.

Seit 1938 gehört das gesamte Gut Wellingsbüttel der Stadt Hamburg. Das Torhaus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach instand gesetzt. In den 1950er- und 1970er-Jahren fanden umfassende Restaurierungen statt, die den heutigen Charakter des Gebäudes prägten. Heute ist das Fachwerkhaus ein beliebter Veranstaltungsort für Hochzeiten, Empfänge und Kulturveranstaltungen sowie die Heimat des Alstertal-Museums.

Torhaus Wellingsbüttel: Denkmalgerechte Restaurierung mit Millionen-Investition

Um das denkmalgeschützte Gebäude für kommende Generationen zu erhalten, investiert die Stadt Hamburg 6,7 Millionen Euro in die Sanierung. Die Umsetzung erfolgt durch die städtische Sprinkenhof GmbH in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt. Laut Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sei das Torhaus ein bedeutendes Wahrzeichen des Alstertals, das in seiner langen Geschichte bereits einige Veränderungen erlebt habe. Nun werde mit Kulturbehörde, Sprinkenhof und Bezirksamt die lange geplante Sanierung umgesetzt.

Kultursenator Carsten Brosda (SPD) bezeichnete das Torhaus als „ein echtes Juwel im Alstertal“. Dabei hob er besonders die Bedeutung des weitgehend unveränderten barocken Gebäudes als einzigartiges Kulturdenkmal in Hamburg hervor. Er zeigte sich erfreut, dass die Arbeiten im Frühjahr beginnen und dieser Kulturort durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten gesichert werde.

Sanierungsmaßnahmen: Fachwerk, Haustechnik und Außenanlagen im Fokus

Die Sanierung umfasst sowohl bauliche als auch technische Maßnahmen. Die gesamte Haustechnik wird erneuert, um modernen Anforderungen zu entsprechen. Gleichzeitig bleibt der Denkmalschutz eine zentrale Herausforderung, da die historische Bausubstanz weitgehend erhalten werden soll.

Die Finanzierung erfolgt über das sogenannte Mieter-Vermieter-Modell (MVM-Modell), das sich in Hamburg bereits bei anderen denkmalgeschützten Gebäuden bewährt hat.

Alsterverein und Kulturkreis Torhaus Wellingsbüttel begrüßen lang erwarteten Sanierungsbeginn

Die Nachricht über den Beginn der Sanierungsarbeiten wurde in Wellingsbüttel positiv aufgenommen. Besonders der Alsterverein, der das Heimatmuseum im Torhaus betreibt, sieht darin einen wichtigen Schritt. Dessen Vorsitzende Marianne Baier erklärte, dass der Verein bereits seit fünf Jahren auf diese Entscheidung gewartet habe. Zum 125. Jubiläum des Vereins sei dies ein besonderes Geschenk.

Auch der Kulturkreis Torhaus, der zahlreiche Veranstaltungen im Torhaus organisiert, äußerte sich dankbar für die Sanierung. Vorsitzende Julia Barthe betonte, dass Kultur kein Luxus sei, sondern eine essenzielle Grundlage für die Gesellschaft. Während der Bauarbeiten werden die kulturellen Veranstaltungen in das Schulungshaus von Hamburg Wasser im Wellingsbüttler Weg 25a verlegt.

Baugenehmigung erteilt: Fertigstellung bis Ende 2026 geplant

Die Baugenehmigung für die Sanierung liegt vor, sodass die Arbeiten nun offiziell beginnen können. Die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf 6,7 Millionen Euro, und nach aktueller Planung soll die Sanierung bis Ende 2026 abgeschlossen sein.

Finanzsenator Andreas Dressel zeigte sich optimistisch, dass nach der Fertigstellung wieder Hochzeiten, Empfänge und kulturelle Veranstaltungen im Torhaus stattfinden können. Der Standort bleibe auch künftig ein bedeutender Anziehungspunkt für Besucherinnen und Besucher aus der Region.

Quellen: Hamburger Abendblatt, Hamburger Finanzbehörde

Tags (Schlagwörter) zu diesem Beitrag

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.