Das Berliner Verwaltungsgericht hat entschieden: Der Abriss des Cantianstadions im Jahnsportpark darf fortgesetzt werden, da der Berliner Senat in Sachen Tierschutzmaßnahmen deutlich nachgebessert hat. Für den Abriss sind im Haushalt für das Jahr 2025 die nötigen Mittel eingeplant.
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Was bereits Ende 2024 kolportiert worden war, ist nun vom Berliner Verwaltungsgericht bestätigt worden: Der Abriss des Cantianstadions im Jahnsportpark darf durch den Berliner Senat fortgesetzt werden. Das berichtete die Berliner Morgenpost. Das Gericht hat damit eine frühere Entscheidung revidiert.
Ein entsprechender Antrag der Senatsbauverwaltung hatte dabei teilweise Erfolg, wie eine Sprecherin des Gerichts erklärte. Im November vergangenen Jahres hatte das Verwaltungsgericht im Rahmen eines Eilverfahrens weitere Abrissarbeiten aus Gründen des Artenschutzes gestoppt.
Cantianstadion im Jahnsportpark: Abriss darf fortgesetzt werden
Damals begründete das Gericht seine Entscheidung damit, dass Brutplätze des Haussperlings verloren gegangen seien und die geplanten Ausgleichsmaßnahmen nicht ausreichten. Der Verband NaturFreunde Berlin konnte sich mit seiner Klage gegen die Stadion-Neubaupläne zunächst durchsetzen.
Der Senat war anschließend jedoch nicht untätig. Ende November wurden nach Senatsangaben neben den acht temporären Ersatzniststätten zusätzlich fünf dauerhafte Sperlingshäuser installiert.
Senat besserte bei Tierschutzmaßnahmen nach – und überzeugte das Verwaltungsgericht
Ein Monitoring soll dabei sicherstellen, dass die temporären Niststätten, die bereits in der vergangenen Brutperiode vom Haussperling genutzt wurden, so lange bestehen bleiben, bis sichergestellt ist, dass die neuen Sperlingshäuser angenommen werden.
Die rotschwarze Regierungskoalition hat beschlossen, die rund vier Millionen Euro für den Abriss des Stadions im Jahr 2025 nicht zu kürzen, wie aus der finalen Korrekturliste zu den Sparmaßnahmen hervorgeht. Allerdings sollen die Gesamtkosten für den Umbau des Jahn-Sportparks weiterhin bei deutlich unter 250 Millionen Euro bleiben, wie die Senatsverwaltung vorgibt.
Jahnsportpark: Inklusionspark soll für weniger als 250 Mio. Euro umgesetzt werden – inklusive Stadion-Neubau
Damit ist und bleibt das gravierendste Problem nicht gelöst: Um das geplante Projekt mit einer Investitionssumme umzusetzen, die „deutlich unter 250 Millionen Euro“ liegt, müssten ohne Zweifel zentrale Elemente des Vorhabens revidiert werden.
Entweder wird das Stadion deutlich kleiner gebaut, als es bislang geplant war – was nur wenig Sinn machen würde – oder die vorgesehenen Sportstätten auf dem Gelände des Jahnsportparks werden nur in sehr begrenztem Umfang umgesetzt.
Quellen: NaturFreunde Berlin, Der Tagesspiegel, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, O+M Architekten GmbH, Berliner Morgenpost, LOR Landschaftsarchitekten, Bürgerinitiative Jahnsportpark, Fachhochschule Erfurt, Verein Pfeffersport
Super, erst mal abreissen, das Geld für den Neubau noch in weiter Ferne und es wird wie immer 50 Prozent teurer.
Dem Himmel sei dank, dass das Kapitel abgeschlossen ist. Endlich wird der Laden abgerissen. Das Theater um die Haussperlinge, sprich „Spatzen“, zeigt die Probleme der Volkswirtschaft Deutschland. Ich kann nur hoffen, dass der Abriss jetzt konzentriert durchgeführt wird. Vor allem sollten vorrangig jene Teile abgerissen werden, in denen Spatzen nisteten, damit dieses unsinnige Argument endlich weg ist!