Tempelhof-Schöneberg setzt ein Zeichen für Vielfalt: Mit 25 neuen Regenbogenbänken an 14 Standorten und weiteren Initiativen möchte der Bezirk ein sichtbares Symbol für Akzeptanz, Toleranz und Begegnung setzen und die Sichtbarkeit der LGBTQI-Community im Bezirk weiter stärken.
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Tempelhof-Schöneberg, seit Jahrzehnten bekannt für seinen Regenbogenkiez, hat die Förderung der LGBTQI-Community weiter ausgebaut. Mitte Dezember wurden auf Initiative von Bündnis 90/Die Grünen 25 Regenbogenbänke im Bezirk aufgestellt.
Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann erklärte bei der Einweihung, dass der Bezirk die Vielfalt im öffentlichen Raum sichtbar machen wolle, da diese die Gesellschaft und Politik in Tempelhof-Schöneberg auszeichne. Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck betonte zudem, wie wichtig es sei, die Akzeptanz queerer Lebensrealitäten zu fördern, und hob hervor, dass Vielfalt sichtbar sein müsse.
25 Regenbogenbänke: Schnelle Umsetzung als Beweis für Priorität
Die Bänke stehen an prominenten Orten wie dem Winterfeldtplatz, dem Nollendorfplatz und dem John-F.-Kennedy-Platz, um eine möglichst breite Wirkung zu erzielen. Laut Elias Joswich, Sprecher der Grünen-Fraktion für Queerpolitik, sei die schnelle Umsetzung des Projekts ein Beweis für die Priorität, die der Bezirk dem Thema beimisst.
Bereits 2023 wurde ein neues queeres Jugendzentrum in Tempelhof-Schöneberg eröffnet. Das Zentrum bietet jungen Menschen, die ihre sexuelle Identität noch nicht eindeutig definieren können oder wollen, einen sicheren Rückzugsort. Besonders Menschen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind, sollen hier Unterstützung finden.
Für inklusivere Gesellschaft: Sichtbare Vielfalt solle nicht am Nollendorfkiez enden
Das Bezirksamt sieht in dem neuen Angebot eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Initiativen im Bezirk. Marijke Höppner, Vorsitzende der SPD Tempelhof-Schöneberg, betonte in einer Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung, dass die Vielfalt von Tempelhof-Schöneberg nicht am Nollendorfkiez ende. Das Zentrum stelle ihrer Meinung nach einen wichtigen Schritt hin zu einer inklusiveren Gesellschaft dar, die alle Lebensentwürfe wertschätze.
Neben den Regenbogenbänken und dem Jugendzentrum engagiert sich Tempelhof-Schöneberg in weiteren Bereichen für die LGBTQI-Community. Der Bezirk unterstützt Netzwerke und freie Träger, die sich für queere Menschen einsetzen, und beteiligt sich an Veranstaltungen wie dem Christopher Street Day, um die Sichtbarkeit weiter zu erhöhen.
An Parks, Plätzen und Kreuzungen: Bänke laden zum Verweilen und Nachdenken ein
Das Straßen- und Grünflächenamt entschied sich gezielt für Standorte der Regenbogenbänke, die sowohl in belebten als auch in ruhigen Gegenden liegen. Auf diese Weise sollte gewährleistet werden, dass die Bänke gleichermaßen zum Verweilen und zum Nachdenken einladen. Die ausgewählten Orte umfassen Parks, Plätze und Straßenkreuzungen, um eine möglichst breite Zielgruppe im Alltag anzusprechen.
Die Bemühungen des Bezirks sind mehr als nur symbolische Gesten. Sie unterstreichen das Selbstverständnis von Tempelhof-Schöneberg als offener und vielfältiger Bezirk. Die Regenbogenbänke und das Jugendzentrum sind konkrete Maßnahmen, die dazu beitragen wollen, queere Lebensrealitäten in den öffentlichen Raum zu integrieren und Akzeptanz zu fördern.
Deutliche Botschaft aus Tempelhof-Schöneberg: Ein Vorbild für andere Bezirke?
Während LGBTQI-Rechte in vielen Teilen der Welt weiterhin unter Druck stünden, sende Tempelhof-Schöneberg eine deutliche Botschaft, dass Vielfalt eine Bereicherung für die Gesellschaft sei. Elias Joswich betonte, wie wichtig es sei, nicht nur mit Worten, sondern auch durch sichtbare Taten ein Zeichen zu setzen.
Quellen: Berliner Morgenpost, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg