Bis zur Fußball-Europameisterschaft soll das Mommsenstadion im Westend als Trainingsstätte hergerichtet werden, anschließend soll die Sportstätte die Anforderungen an ein drittligataugliches Stadion erfüllen. Nachdem Senat und Bezirk lange um die Umbaupläne gestritten hatten, läuft nun die Modernisierung des fast 100 Jahre alten Stadions auf Hochtouren.

Im Mommsenstadion im Ortsteil Westend wird derzeit eine neue Rasenheizung installiert. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Text: Björn Leffler

 

Wir hatten erstmals bereits Mitte Januar über den Konflikt zwischen dem Berliner Senat und dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf über die notwendige Sanierung des Mommsenstadions im Berliner Ortsteil Westend unweit des Messegeländes berichtet.

Der Senat wollte das Mommsenstadion als Trainingsstätte für die anstehende Fußball-Europameisterschaft ertüchtigen und es gleichzeitig für die Anforderungen der DFL an ein drittligataugliches Stadion umrüsten.

Streit wurde beigelegt: Umbau des Mommsenstadions läuft

Nachdem es im Bezirk zuerst Vorbehalte gegen die Umbaupläne gegeben hatte, läuft der Umbau am 1930 eröffneten Stadion mittlerweile auf Hochtouren. Die altehrwürdige Sportarena wird an mehreren Stellen modernisiert und zum Teil grundlegend umgebaut.

Einher geht mit dem Bau eine deutliche Reduzierung der Zuschauerkapazität, da im “neuen” Mommsenstadion deutlich mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen werden – auf Kosten der Stehplätze. Zukünftig wird das Stadion also nur noch über 6.400 Plätze verfügen (zuvor waren es rund 15.000 Plätze).

Weniger Stehplätze, neue Pressetribüne und mehr Kameras im Stadion

Für Pressevertreter soll eine mobile Tribüne am S-Bahndamm errichtet werden. Bislang waren die Medien in der Haupttribüne untergebracht, zukünftig sollen sie auf der gegenüberliegenden Seite des Stadions arbeiten dürfen. Hier soll Platz für 20 Arbeitsplätze und drei Kamerapodeste geschaffen werden.

Auch für die Polizei bringt der Umbau Veränderungen mit sich. Die Polizeiwache, die bislang im Eichkamp untergebracht wird, soll künftig direkt im Mommsenstadion verortet sein – eine Anforderung der DFL. Zudem sollen im gesamten Stadion neue Kameras installiert werden, wie Der Tagesspiegel berichtet.

Neuer Rasen mit Rasenheizung für 500.000 Euro

Derzeit wird die gesamte Infrastruktur des fast 100 Jahre alten Stadions runderneuert, vor allem im Innern der markanten Haupttribüne wird an vielen Stellen gearbeitet, gemalert und verputzt. Innerhalb des Stadions sollen auch neue Wellenbrecher und modernere Zäune installiert werden.

Auch in neuer Rasen wird verlegt, für rund 500.000 Euro. Derzeit wird bereits die ebenfalls für die 3. Liga erforderliche Rasenheizung verlegt. Diese fehlte bislang im Mommsenstadion. Anschließend wird das neue Grün aufgetragen (per Rollrasen), damit der Platz rechtzeitig zur Europameisterschaft als Trainingsstätte genutzt werden kann.

Tennis Borussia muss während des Umbaus umziehen

Der im Mommsenstadion beheimatete Verein Tennis Borussia Berlin muss während des Umbaus auf andere Spielorte ausweichen. Zuerst trat das Team im kleineren Stadion an der Cantianstraße / Gaudystraße im Jahnsportpark an, in Prenzlauer Berg.

Doch der Verein ist noch einmal umgezogen und trägt die restlichen Partien der Saison in der NOFV-Oberliga Nord nun im Stadion Rehberge aus. Dieses liegt inmitten des Volksparks Rehberge in Wedding und verfügt über eine Kapazität von 5.000 Plätzen.

 

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© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Quellen: Berliner Morgenpost, RBB, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Berliner Fußball-Verband, Landessportbund Berlin, Tagesschau, Der Tagesspiegel