An der Grenze zwischen Tiergarten und Schöneberg entsteht unweit der Urania ein Büro- und Wohngebäude, welches von der Jahr Gruppe und dem Projektentwickler Hamburg Team realisiert wird. Nun wurde bekannt, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton rund 5.000 Quadratmeter des im Bau befindlichen Gebäudes beziehen wird.
© Visualisierung Titelbild: Jahr-Gruppe / HAMBURG TEAM Projektentwicklung / Bloomimages
Text: Björn Leffler
Die Kurfürstenstraße in Berlins City West ist noch immer stark geprägt von Gebäudestrukturen aus den Wiederaufbau-Zeiten der 1960er und 1970er Jahre. Viele der Gebäude sind stark in die Jahre gekommen – und zudem wenig ästhetisch.
Wie schon beim Bauvorhaben „Equalizer“, welches unweit des Lützowplatzes entsteht, wurde auch bei einem weiteren Neubauprojekt im vergangenen Jahr ein Bestandsgebäude aus den 1960er Jahren abgerissen, um Platz für ein neues Gebäudeensemble zu schaffen.
An der Urania realisiert die Jahr-Gruppe ein Büro- und Wohnprojekt
Nur wenige Meter südlich des “Equalizer”-Bauprojekts entwickelt die Jahr-Gruppe gemeinsam mit dem Projektentwickler Hamburg Team ein Büro- und Wohngebäude, welches am Kreuzungsbereich Kurfürstenstraße, Ecke An der Urania entstehen soll.
Anders als beim Nachbarprojekt des Unternehmens DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG sollen bei dem Projekt, welches direkt an der Grenze zwischen Tiergarten und Schöneberg entsteht, keine Elemente der ursprünglichen Gebäude in das neue Ensemble einfließen.
Das ehemalige „Pressehaus Constanze“ wurde für das Projekt abgerissen
Bei der Jahr-Gruppe hat man sich jedoch entschieden, vollständig auf einen Neubau zu setzen, ohne Berücksichtigung des Bestandsbaus. Auf dem Grundstück, auf dem der Neubau entstehen soll, stand zuvor das seit vielen Jahren leer stehende “Pressehaus Constanze”. Es war die erste deutsche Frauenzeitschrift nach dem Zweiten Weltkrieg, die dem Gebäude seinen Namen verliehen hatte.
Das Grundstück an der Kurfürstenstraße befindet sich schon seit 1967 im Besitz der Jahr-Gruppe, die das Gelände neu bebaut und Eigentümer des Grundstücks bleibt. Bei dem Vorhaben handelt es sich vornehmlich um ein Büroprojekt, bei dem aber auch Wohnraum entstehen soll.
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton bezieht Hochhaus-Neubau an der Urania
Wie die Immobilien Zeitung berichtet, konnte die Jahr-Gruppe nun einen ersten Ankermieter für das im Bau befindliche Projekt gewinnen. Demnach soll die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton eine Fläche von rund 5.000 Quadratmetern im Neubau beziehen. Der Einzug ist für November 2026 vorgesehen.
Grant Thornton zieht von der Cicerostraße (Wilmersdorf) nach Schöneberg um und erweitert damit offenbar seine Berliner Büros mit der Neuanmietung, um seinem Wachstumskurs und der Vergrößerung der Teams gerecht zu werden. Die Miete, die das Unternehmen als erster Büromieter des Neubaus zahlen wird, soll knapp unter der Berliner Spitzenmiete von etwa 42 bis 47 Euro pro Quadratmeter liegen.
Hochhausprojekt in Schöneberg: Mietvertrag für Grant Thornton soll über zehn Jahre laufen
Der Mietvertrag läuft über zehn Jahre, wie die Jahr-Gruppe mitteilte. Mit diesem Abschluss sicherte sich die Jahr-Gruppe, die als Vermögensverwalterin der Familie Jahr agiert, einen Nutzer für etwa ein Drittel der geplanten Bürofläche des Projekts, das Anfang 2026 fertiggestellt sein soll.
Geschäftsführer Adalbert von Uckermann zeigte sich entsprechend erfreut über den Abschluss mit einem der wenigen großen Mietinteressenten am Berliner Markt. Es sei derzeit selten, Großmieter in Städten wie Berlin oder Hamburg zu finden, da viele Unternehmen ihre zukünftigen Flächenbedarfe noch nicht abschätzen könnten und zudem unter wirtschaftlicher Unsicherheit litten. Die Vermietung wurde durch BNP Paribas Real Estate und Jones Lang LaSalle vermittelt.
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Quellen: Immobilien Zeitung, Bloomimages, Jahr-Gruppe, HAMBURG TEAM Projektentwicklung, DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG, Grant Thornton, BNP Paribas Real Estate, Jones Lang LaSalle