An der Zossener Straße in Berlin-Kreuzberg wird ein historisches Gewerbehof-Ensemble um einen modernen Neubau ergänzt. Beim Bauvorhaben des Gewerbedienstleisters GSG sollen nach Plänen des Büros Thomas Hillig Architekten rund 9.000 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche entstehen. Nun wird die moderne Erweiterung sichtbar – und verändert den Charakter des Gebäudes vollends.

Alles neu, alles anders: An der Zossener Straße in Kreuzberg erweitert die GSG ein historisches Gewerbehof-Ensemble um einen modernen Neubau mit rund 9.000 Quadratmetern zusätzlicher Nutzfläche. Die neue Architektur ist inzwischen deutlich sichtbar und dominiert das Gesamtbild. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Fast 40 Gewerbehöfe unterhält das Berliner Unternehmen GSG in Berlin, verteilt auf das gesamte Stadtgebiet. Allein die Hälfte dieser Höfe befindet sich aber im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Viele dieser Höfe weisen eine historische Bausubstanz auf, die häufig modernisiert und durch Neubauten ergänzt werden.
Berlin-Kreuzberg: Erweiterung des GSG-Gewerbehofs an der Zossener Straße
Ein derart konzipiertes Projekt wird derzeit in Berlin-Kreuzberg umgesetzt, an der Zossener Straße unweit der Gneisenaustraße. Hier wird ein historisches Gewerbehof-Ensemble um einen modernen Neubau ergänzt.
Beim Bauvorhaben sollen nach Plänen des Büros Thomas Hillig Architekten rund 9.000 Quadratmeter neue Nutzfläche entstehen. Rund 19.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche befinden sich bereits in den Bestandsbauten auf dem Gelände.
Historischer Gewerbehof in Kreuzberg: Im Neubau sollen rund 9.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen
Die Nachfrage auf dem Gewerbemietmarkt ist in den begehrten Innenstadtlagen weiter vorhanden. Wie beim Wohnungsbau werden vielerorts bauliche Ergänzungen auf Bestandsgrundstücken umgesetzt. Das derzeit laufende Projekt an der Zossener Straße soll nach aktuellem Planungsstand in diesem Jahr abgeschlossen werden – deutlich später als ursprünglich geplant.
Der moderne Ergänzungsbau soll die vorhandenen Gebäude-, Material- und Flächenqualitäten aufnehmen und entsprechend fortführen. Das neue Gebäude soll sich in seiner Kubatur und Ausdehnung „harmonisch“ in das bereits bestehende Ensemble einfügen, wie es die Projektverantwortlichen nennen.
Mittlerweile sind die Ausdehnungen des Neubaus sehr gut zu erkennen, im Rohbau ist der Erweiterungsbau bereits fertig, die Fassade zur Zossener Straße hin ist vollständig freigelegt. Dabei wird deutlich, wie sehr die moderne Ergänzung das bestehende, historische Ensemble verändert – und optisch dominiert.
Seit 1905 gibt es an der Zossener Straße in Kreuzberg Gewerbeansiedlungen
Das Ensemble an der Zossener Straße hat eine lange Geschichte hinter sich. 1905 ließ hier zunächst der Seifenfabrikant Rudolf Herrmann ein Gewerbegebäude errichten, ab 1911 gesellte sich dann auf dem Grundstück die Handelsgesellschaft Hentschel & Co. mit ihrer Firmenrepräsentanz dazu.
Heute haben sich in dem GSG-Hof unweit des populären Bergmannkiezes unter anderem Drucker, Rechtsanwälte, Architekten, bildende Künstler, Designer und Fotografen angesiedelt. In dem vier- bis fünfgeschossigen, klassischen Stahlbetonbau befinden sich heute rund 100 Gewerbeeinheiten, die in wenigen Monaten durch neue, moderne Flächen ergänzt werden sollen.
Quellen: Thomas Hillig Architekten, competitiononline, GSG Berlin