Berlin plant ein neues Gewerbegebiet im Norden des Bezirks Pankow. Der Senat hat die außergewöhnliche stadtpolitische Bedeutung von Buchholz Nord beschlossen und übernimmt damit die Verantwortung für die Bauleitplanung. Das Gebiet soll langfristig Unternehmen binden und klimaneutral entwickelt werden.

© Foto Titelbild: Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe / Location:S GmbH

Der Berliner Senat hat nach knapp vier Jahren die Weichen für ein neues Gewerbe- und Industriegebiet im Norden des Bezirks Pankow gestellt. Mit der Feststellung der außergewöhnlichen stadtpolitischen Bedeutung für das Areal Buchholz Nord liegt die Zuständigkeit für die Bauleitplanung künftig bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Dies geht aus einem Beschluss hervor, der am 11. Februar 2025 in der Senatssitzung gefasst wurde. Vorausgegangen war die Zustimmung des Rats der Bürgermeister am 23. Januar 2025.

Das Plangebiet umfasst rund 221 Hektar und erstreckt sich östlich der Schönerlinder Straße zwischen der Autobahn A10 im Norden und der A114 im Süden. Teile der ehemaligen Rieselfelder von Hobrechtsfelde und Buch gehören ebenfalls dazu. Mit dieser Flächengröße entspricht Buchholz Nord etwa der Hälfte des früheren Flughafens Tegel.

Buchholz Nord als Chance: Wirtschaftsstandort Berlin soll gestärkt werden

Angesichts der knapper werdenden Gewerbeflächen in der Hauptstadt sieht der Senat in Buchholz Nord eine Chance, Unternehmen langfristig in Berlin zu halten. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey betonte im vergangenen Jahr gegenüber dem RBB, dass große Flächen für Industrieansiedlungen dringend benötigt würden. Die Entwicklung von Buchholz Nord sei daher ein wichtiger Schritt, um Abwanderungen von Unternehmen ins Umland zu verhindern.

Laut Giffey werde der Senat in diesem Jahr einen städtebaulichen Rahmenplan erarbeiten, der auch eine Energie- und Wärmeplanung umfasst. Zudem sollen Flächen für den Naturschutz gesichert werden. Erst danach könne mit der eigentlichen Bauleitplanung und Erschließung begonnen werden. Erfahrungsgemäß dauere es mehrere Jahre, bis erste Unternehmen tatsächlich angesiedelt werden könnten.

Einsatz erneuerbarer Energien für ein klimaneutrales Gewerbegebiet in Buchholz Nord

Besondere Bedeutung soll bei der Entwicklung von Buchholz Nord auf Nachhaltigkeit gelegt werden. Geplant sei ein klimaneutrales Gewerbegebiet, das sich durch den Einsatz erneuerbarer Energien auszeichnet. Photovoltaik-Anlagen und Windkraft sollen eine zentrale Rolle bei der Energieversorgung spielen. Giffey hatte hierzu erklärt, dass voraussichtlich auch Windräder in dem Gebiet errichtet würden.

Neben der Energieversorgung müsse auch die verkehrliche Anbindung frühzeitig mitgedacht werden. In den vergangenen drei Jahren wurden hierfür bereits Voruntersuchungen zur Verkehrsbelastung, aber auch zum Artenschutz durchgeführt.

Erste Erschließungen bis 2030: Das sieht der Zeitplan für Buchholz Nord vor

Der Senat rechnet damit, dass die ersten Erschließungsmaßnahmen bis 2030 abgeschlossen sein könnten. Diese Prognose basiert auf Erfahrungen mit vergleichbaren Großprojekten wie Johannisthal/Adlershof. Bis dahin stehen jedoch noch mehrere Planungsschritte an, darunter die Sicherung von Vorsorgeflächen im Ökokonto sowie die Erstellung eines integrierten Landschaftsplans.

Trotz des langfristigen Zeithorizonts sieht der Senat in Buchholz Nord eine zentrale Entwicklungsfläche für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt. Mit der Entscheidung für die stadtpolitische Bedeutung hat Berlin die Planungshoheit für das Gebiet übernommen und will die Entwicklung nun konsequent vorantreiben.

Quellen: Der regierende Bürgermeister – Senatskanzlei, RBB, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe

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