Für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers auf der Insel Gartenfeld in Spandau ist eine neue Brücke über den Alten Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal geplant. Die Verbindung soll nicht nur die Erschließung des Gebiets verbessern, sondern auch ökologische Anforderungen berücksichtigen.

Der Neubau der Rhenaniabrücke in Spandau soll aus zwei bogenförmigen Hauptträgern bestehen, zwischen denen Nebenträgern spannen. / © Bild: KRP Architektur / Büro Happold

© Bild: KRP Architektur / Büro Happold
© Visualisierung Titelbild: Planungsgemeinschaft „Das-Neue-Gartenfeld“ GmbH & Co. KG / Studio Duplex GmbH

Die Insel Gartenfeld in Berlin-Spandau steht vor einer umfassenden städtebaulichen Entwicklung. Im Rahmen des neuen Quartiers „Das Neue Gartenfeld“ entstehen bis zu 3.700 Wohnungen sowie Gewerbe- und Infrastruktureinrichtungen. Aufgrund der Insellage ist die verkehrliche Erschließung eine zentrale Herausforderung. Eine neue Brücke über den Alten Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal soll die Anbindung an die Rhenaniastraße im Südwesten des Gebiets sicherstellen.

Neben der Straßenverbindung sind eine neue Tramlinie sowie ein Radschnellweg vorgesehen. Die derzeitige Busanbindung über die Gartenfelder Straße reicht für die geplanten 7.400 Einwohner nicht aus.

Neue Brücke für das „Neue Gartenfeld“: Technische Planung und Bauweise

In der Vorplanung wurden verschiedene Konstruktionsvarianten untersucht. Die nun favorisierte Entwurfsplanung sieht eine Einfeld-Trogbrücke mit zwei bogenförmigen Hauptträgern vor. Diese haben eine Länge von 42 Metern und werden durch außenliegende Querversteifungen stabilisiert. Die Gesamtbreite der Brücke beträgt 19,60 Meter, während die lichte Weite 46,31 Meter misst. Als Fahrbahnbelag ist eine 30 Zentimeter starke Stahlbetonplatte vorgesehen.

Die Brückenfläche soll so aufgeteilt werden, dass alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigt werden. Insgesamt 18 Meter Nutzfläche stehen zur Verfügung: Zwei 6,50 Meter breite Fahrspuren, zwei jeweils 2,30 Meter breite Radwege sowie beidseitig Gehwege mit Sicherheitszonen.

Bauarbeiten starten 2025, geplante Fertigstellung der Brücke bis 2027

Das Baufeld liegt größtenteils im Naturschutzgebiet am Rohrbruchteich und den Rohrbruchwiesen. Die Planung erfolgt daher unter besonderer Berücksichtigung ökologischer Aspekte. Durch den sensiblen Standort soll ein Einschubverfahren von der Gartenfeld-Seite mit einer zusätzlichen Hilfsstützung die Eingriffe in die Umgebung minimieren.

Die Bauarbeiten sind für den Zeitraum von 2025 bis 2027 vorgesehen. Während einzelner Bauphasen wird es zu Umleitungen der Buslinien 139 und N39 kommen. Temporäre Vollsperrungen der Rhenaniastraße könnten den Verkehrsfluss zusätzlich beeinträchtigen. Die Zufahrt für Anlieger zum Bootshausweg soll jedoch weitestgehend gewährleistet bleiben.

Quellen: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, UTB Projektmanagement GmbH, begeno16 eG, RBB