Auf der Insel Gartenfeld in Berlin-Spandau sollen im Zuge des Projekts “Das neue Gartenfeld” in den kommenden Jahren neue Wohnungen für rund 10.000 Menschen entstehen. Eine Berliner Baugenossenschaft möchte in diesem Jahr mit dem Bau von 400 Mietwohnungen auf dem Areal beginnen.

Im Westen Berlins, auf der Insel Gartenfeld, soll ein völlig neues Quartier mit Wohnungen für 10.000 Menschen entstehen. Der Bau der ersten Wohnungen soll im Laufe des Jahres 2024 starten. / © Visualisierung: UTB Projektmanagement GmbH

© Visualisierungen: UTB Projektmanagement GmbH
Text: Björn Leffler

 

Die Insel Gartenfeld in Berlin-Spandau ist den meisten Menschen außerhalb Berlins vermutlich unbekannt, und selbst innerhalb der Stadtgrenzen dürfte nicht jeder etwas mit dem Begriff anfangen können. In einigen Jahren aber sollen in dem Quartier “Das neue Gartenfeld” rund 10.000 Menschen leben.

Herzstück des neuen Quartiers soll die historische “Belgienhalle” sein, die als Kultur- und Freizeitstätte, Marktplatz und Begegnungsort Angebote für den täglichen und nicht alltäglichen Bedarf bieten soll.

“Das neue Gartenfeld”: Wohnungen für 10.000 Menschen geplant

In einem durch das Unternehmen UTB Projektmanagement GmbH koordinierten Zusammenspiel verschiedener privater, kommunaler und genossenschaftlicher Projektbeteiligter sollen rund 3.700 Wohnungen mit einer Wohnfläche von etwa 370.000 Quadratmetern entstehen.

Allein 1.200 Wohnungen davon wird die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG errichten. Das Unternehmen BUWOG plant zusätzlich, 600 Eigentumswohnungen auf der Insel zu errichten.

Denkmalgeschützte Industriehallen sollen integriert werden

Die unter Denkmalschutz stehenden Industriehallen sollen in das neue Viertel integriert und ein innovatives Smart City Konzept umgesetzt werden. Dies bedeutet auch, dass das Viertel “autoarm” geplant wird, zwei Quartiersgaragen sollen auf dem Gelände entstehen.

Erklärtes Ziel der Verantwortlichen für das Gartenfeld-Projekt ist ein kooperatives und selbst­ organisiertes Stadtleben aller Generationen und eine vielfältige Mischung von Trägerschaften und Wohnformen. Nachdem über das Vorhaben bereits viele Jahre nur diskutiert wurde, soll es in diesem Jahr auch endlich mit dem Bau losgehen.

Genossenschaft “begono16 eG” startet den Bau von 400 Wohnungen

Die Wohnungsbaugenossenschaft begeno16 eG hat angekündigt, im Laufe des Jahres mit dem Bau von 400 Mietwohnungen auf der Insel Gartenfeld beginnen zu wollen.

Damit wird ein erstes Teilprojekt des zukünftigen Quartiers “Das neue Gartenfeld” in Angriff genommen. Die 400 geplanten Wohnungen entstehen auf insgesamt vier Baufeldern und sollen nach aktuellem Planungsstand in zwei Bauabschnitten realisiert werden.

Spandau: Die ersten Wohnungen sollen bereits 2025 bezugsfertig sein

Die ersten neuen Wohnungen sollen demnach ab 2025 bezugsfertig sein, wenn der erste Bauabschnitt abgeschlossen wird. Der zweite Bauabschnitt soll im Jahr 2026 vollendet werden.

begeno16 ist eine Berliner Baugenossenschaft, welche urbane Quartiere plant, baut und bewirtschaftet. In Weißensee verantwortet die Genossenschaft das Wohnquartier “WIR”, welches bereits 2020 fertiggestellt wurde.

Auch eine Schule für 1.300 Schüler ist auf der Insel geplant

Neben Wohnungen soll auch eine neue Schule auf dem Gelände der Insel entstehen, für 1.300 Schülerinnen und Schüler. Damit würde die Schule zu den größten Berlins gehören.

Größte Herausforderung für die Stadtplanerinnen und Stadtplaner ist aktuell noch die infrastrukturelle Anbindung des neuen Quartiers. Die Vernetzung des neuen Stadtviertels mit dem öffentlichen Nahverkehr soll über die Reaktivierung der 1980 eingestellten „Siemensbahn“ erreicht werden, die auch das geplante Großprojekt “Siemensstadt Square” versorgen soll.

Die “Siemensbahn” soll das Quartier an das ÖPNV-Netz anschließen

Ziel ist es, diese S-Bahn-Linie bis zum Ende der 2020er Jahre in den produktiven Betrieb zu überführen. Die von 1927 bis 1929 erbaute „Siemensbahn“ verlief auf einer Länge von viereinhalb Kilometern von Jungfernheide bis Gartenfeld.

Die Strecke erschloss dabei die Siemensstadt auf dem Schienenweg. Seit einem Eisenbahnerstreik im September 1980 ist sie außer Betrieb. Genauso wie auf der Insel Gartenfeld wird auch in Siemensstadt in diesem Jahr mit dem Bau der ersten Gebäude begonnen. Die Zeit für die Fertigstellung der “Siemensbahn” drängt also.

 

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Quellen: UTB Projektmanagement GmbH, begeno16 eG, RBB, Architektur Urbanistik Berlin

 

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