An der Charlottenburger Lewishamstraße ist ein Hotel-Neubau entstanden, der einen unansehnlichen Bestandsbau aus den 1960er Jahren ersetzt. Der schräge Grundstückszuschnitt resultiert aus dem städtebaulichen Straßenumbau der Nachkriegszeit, durch den die historische Blockstruktur diagonal zerschnitten wurde.

An der Charlottenburger Lewishamstraße wurde ein unansehnlicher 1960er-Bau abgerissen und durch ein nach Plänen von dieBauingenieure + Bertsch GmbH errichtetes Hotel ersetzt, das nun fertiggestellt ist und von der Kette limehome betrieben wird. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

© Konzeption: dieBauingenieure + Bertsch GmbH
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT

 

An der Charlottenburger Lewishamstraße ist in den vergangenen Jahren ein Hotel-Neubau entstanden, der einen unansehnlichen Bestandsbau aus den 1960er Jahren ersetzt. Das Gebäude wurde seit Februar 2022 abgetragen, um Platz für den Neubau zu machen.

Dieser wuchs an der vielbefahrenen Lewishamstraße empor. Vorgelagert verlaufen aber noch die Waitzstraße und die Sybelstraße. Das Projekt wurde nach einem architektonischen Konzept des Büros dieBauingenieure + Bertsch GmbH aus Berlin umgesetzt. Das Gebäude wurde mittlerweile fertiggestellt, einziehen wird die Kette limehome.

Lewishamstraße: Die Fassadengestaltung des Hotels war lange unklar

In einer Visualisierung des Büros war ursprüngliche eine Fassadengestaltung mit goldenen Verkleidungselementen zu sehen. Allerdings war lange nicht klar, ob die Bauherren des Projekts (BERLINHAUS Verwaltung GmbH und Prajs Vermögensverwaltungs GmbH & Co. Grundbesitz KGI) diesem Vorschlag folgen werden, denn es gab noch alternative Varianten. Schließlich wurde die nun umgesetzte, helle Variante realisiert.

Entstanden ist bei dem Projekt eine Bruttogeschossfläche von rund 3.500 Quadratmetern. Der schräge Grundstückszuschnitt resultiert aus dem städtebaulichen Straßenumbau der Nachkriegszeit, durch den die historische Blockstruktur diagonal zerschnitten wurde.

Der entstandene Baukörper soll die Flucht der Altbauten fortführen

Der neu entstandene Baukörper soll also diesen schrägen Schnitt gewissermaßen „heilen“, indem er die Flucht der angrenzenden Altbauten ein Stückweit fortführt und in vorspringenden Erkern enden lässt, bevor die Fassade mit ihren geschmeidigen Rundungen auf die schräge Straßenflucht einschwingt. Kleine Balkone sollen zusätzlich einen harmonischen Übergang ermöglichen.

Im zurückgestaffelten Dachgeschoss sollen repräsentative Penthouse-Apartments angeboten werden. In den Normalgeschossen sind Hotelzimmer unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichem Zuschnitt untergebracht. Alle Apartments sollen mit Kitchenette-Küchen ausgestattet werden.

Online-Buchungssystem: Auf eine Lobby wird in dem Neubau verzichtet

Die Hotelkonzeption bietet keine Vollausstattung, sondern geht von einem reinen Online-Buchungsbetrieb und automatisierter Schlüsselverwaltung aus. Damit sollen platzintensive Lobby- und Rezeptionsflächen entfallen. Im Erdgeschoss wird nach aktuellem Stand lediglich eine Restaurantfläche für einen externen Betreiber angeboten.

Die Fassade muss aufgrund der Lage des Neubaus hohe Anforderungen an Schallschutz und Sonnenschutz erfüllen und zugleich einen repräsentativen Charakter aufweisen. Denn das Verkehrsaufkommen in unmittelbarer Nähe des Hotel-Neubaus ist in der Tat bemerkenswert, der Geräuschpegel ist beachtlich.

Am Kurfürstendamm soll das „Panorama-Hotel“ umgebaut werden

Nur wenige Meter, auch an der Lewishamstraße, soll in den kommenden Jahren ein weiteres Hotelprojekt umgesetzt werden. Dort steht unweit des Kurfürstendamms ein derzeit geschlossener Hotelbau, das einstige “Panorama-Hotel”.

Wie auch die Gebäude am Adenauerplatz, die mittlerweile abgerissen wurden, ist es erheblich in die Jahre gekommen und sollte ursprünglich ebenfalls abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

„Panorama-Hotel“: Sanierung statt Neubau durch Architekt Max Dudler

Nun soll jedoch eine umfassende Neugestaltung der Fassade und eine komplette Sanierung und Modernisierung des Baukörpers erfolgen, nach Plänen des Schweizer Architekten Max Dudler. Dieser möchte an dieser Stelle eine völlig andere, geschwungene Formsprache etablieren – der Umbau hat mittlerweile an Fahrt aufgenommen.

Zudem soll das neue Gebäude nicht ausschließlich als Hotel genutzt werden, sondern weitere Flächen für Büros und Wohnungen bieten. Insgesamt 19.100 Quadratmeter Bruttogeschossfläche sollen bei dem Umbauprojekt entstehen.

Quellen: Architektur Urbanistik Berlin, dieBauingenieure + Bertsch GmbH, BERLINHAUS Verwaltung GmbH, Prajs Vermögensverwaltungs GmbH & Co. Grundbesitz KGI, Max Dudler Architekten, limehome

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One Comment

  1. anda tirpitz 12. März 2025 at 16:44 - Reply

    Die Fluchten sind 1A weitergeführt worden, in dem man wie immer noch ein Geschoss reingequetscht hat. Heißt, man erklärt den normal sehenden Menschen für behindert oder aber in irgendeiner Form für sediert…Verzerrtes und Unwahres von sich abzusondern ist mittlerweile Gesellschaftsstandard.

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