Der Platz der Luftbrücke in Berlin-Tempelhof wird grundlegend umgestaltet. Die Bauarbeiten sollen nach mehrfachen Verzögerungen nun im Herbst 2025 beginnen und erstrecken sich über mehrere Jahre. Neben einer verbesserten Aufenthaltsqualität stehen auch verkehrliche und klimatische Anpassungen im Fokus.

Grün und verkehrsberuhigt – so soll die Manfred-von-Richthofen-Straße Nord nach der Umgestaltung aussehen. / © Visualisierung: Bruun & Möllers
© Visualisierungen: Bruun & Möllers / Grün Berlin
Nachdem sich der Baubeginn mehrfach verzögert hat, sollen die Arbeiten am Platz der Luftbrücke im Herbst 2025 beginnen. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, habe das landeseigene Unternehmen Grün Berlin zusätzliche Fördermittel erhalten, sodass die Gesamtfinanzierung von rund 15 Millionen Euro nun gesichert ist. Ursprünglich sollte der Umbau bereits Ende 2023 starten.
Umbau am Platz der Luftbrücke: Diese Maßnahmen sind vorgesehen
Zunächst werden die westlichen Teilbereiche neugestaltet. Geplant sind unter anderem eine Piazza an der Manfred-von-Richthofen-Straße sowie ein Quartiersplatz, der mehr Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende schafft. Die Manfred-von-Richthofen-Straße selbst wird in diesem Zuge ebenfalls umgebaut.
Nach Abschluss der westlichen Bauphase sollen zwei weitere Abschnitte folgen: das Gartendenkmal mit dem Luftbrückendenkmal sowie der Ehrenhof. Die Umgestaltung dieser Bereiche wird aufgrund des Denkmalschutzes besondere Herausforderungen mit sich bringen. So soll der Höhenunterschied zwischen Straßen- und Grünraum genutzt werden, um einen „Balkon“ zu schaffen, der den Blick auf das Luftbrückendenkmal inszeniert.
Breitere Nebenflächen und neue Fahrradschutzstreifen sollen für Verkehrsberuhigung sorgen
Die Manfred-von-Richthofen-Straße wird zugunsten breiterer Nebenflächen und neuer Fahrradschutzstreifen verschmälert. Eine Mittelinsel soll das Queren zwischen Piazza, Quartiersplatz und den angrenzenden Bebauungen erleichtern. Zudem werde die Fahrbahn so gestaltet, dass Bus- und Lastverkehr sich begegnen können, ohne Fahrradstreifen zu überfahren.
Die bestehende Bepflanzung wird in Form neuer Tiefbeete integriert, die der Entwässerung dienen. Sie sollen das Regenwasser aufnehmen, speichern und gefiltert an den Kanal abgeben. Einen besonderen Fokus lege man auf die klimaresiliente Gestaltung des Platzes, um den Folgen des Klimawandels besser begegnen zu können. Details zur genauen Umsetzung werden derzeit mit beteiligten Partnern abgestimmt, so die Berliner Morgenpost.
Beteiligung der Anwohner und langfristige Planung: Weitere Arbeiten in Tempelhof in verschiedenen Bauabschnitten
Die Planungen für das Projekt basieren auf einem landschaftsplanerischen Wettbewerb aus dem Jahr 2018. Seitdem konnten sich Bürgerinnen und Bürger in Beteiligungsverfahren einbringen. So wurden beispielsweise zusätzliche Bäume, Bänke und Fahrradständer in die Planung aufgenommen.
Der Umbau des Platzes ist nicht das einzige Bauvorhaben in diesem Bereich. Parallel dazu wird der Tempelhofer Damm umfangreich saniert. Hier sollen Abwasserleitungen erneuert, Gas- und Stromkabel verlegt sowie der U-Bahn-Tunnel der BVG abgedichtet werden. Diese Maßnahmen sollen etwa zehn Jahre dauern. Um die Einschränkungen für Anwohner und Gewerbetreibende möglichst gering zu halten, werden die Maßnahmen koordiniert und in Bauabschnitten umgesetzt.
Beginnt 2025 endlich ein neues Kapitel für den Platz der Luftbrücke?
Mit der Umgestaltung des Platzes der Luftbrücke möchte die Stadt einen neuen, lebenswerten Ort schaffen, der sich an den Bedürfnissen der Anwohnerinnen und Anwohner orientiert. Neben der Verbesserung der Aufenthaltsqualität sollen Verkehrsflächen neu geordnet und klimatische Aspekte berücksichtigt werden.
Angesichts der wiederholten Verzögerungen und der komplexen Planungen bleibt jedoch abzuwarten, inwieweit der Zeitplan tatsächlich eingehalten werden kann und wie sich die langfristigen Bauphasen auf die Anwohnende und die Umgebung auswirken werden.
Quellen: Berliner Morgenpost, Grün Berlin GmbH